Ein Hoch auf das Ehrenamt!

Neustadt/WN. Leidenschaft, Kraft, Herzblut und jede Menge Zeit bringen Ehrenamtliche in Vereinen und Organisationen auf. Bei dem Empfang „Ehrenamtliche im Dienst der Allgemeinheit“ des SPD Ortsvereins gab es viele Worte des Dankes, aber auch Ideen, wie Vereine erfolgreich die Zukunft meistern können.

Von Benedikt Grimm

Der demographische Wandel, sich verändernde Familienstrukturen und ein allgemeiner Trend zur Individualisierung hätten große Auswirkungen auf die Bereitschaft zum Engagement im Ehrenamt, meinte dritter Bürgermeister Heribert Schubert. „Gerade in Verbindung damit, dass unsere Gesellschaft immer älter, weniger und bunter wird, steigt bei vielen Vereinen und Organisationen der Handlungsdruck, diese weiterhin fit für die Zukunft zu machen und das nicht nur im finanziellen Bereich“, sagte Schubert. Die gemeinsame Nutzung von Räumlichkeiten, Sportstätten oder der Austausch von Personal könnten Wege für eine funktionierende Vereinsarbeit sein.

In der Zusammenarbeit zwischen Vereinen können und müssen Synergien verstärkt genutzt und dabei auch neue Formen erprobt werden,

betonte Schubert und wies zugleich auf mögliche Schwierigkeiten hin. Tradition und die eigene Geschichte seien für Vereine von großer Bedeutung.

Sich von anderen Vereinen abzugrenzen, ist ein wichtiger Mechanismus der eigenen Identitätsbildung. Deshalb ist es auch nicht überraschend, dass es gerade zwischen Vereinen, die geographisch nah beieinander liegen, oft Misstrauen gibt, das nicht selten auf uralten Geschichten beruht.

Für eine funktionierende Kooperation sei ein behutsames Vorgehen notwendig, in das alle Vereinsmitglieder mit eingebunden werden sollten. „Die Vereinsmitglieder sollten nicht das Gefühl haben, ihnen würde eine solche Kooperation von der Vereinsspitze aufgezwungen“, sagte der Redner. Dass das Projekt Kooperation gelingen könne, würden einige Beispiele in der Neustädter Vereinswelt in der letzten Zeit zeigen.

Ehrenamt als Einstellung zum Leben

Von der heimatstiftenden Wirkung von Vereinen sprach SPD-Ortsvorsitzender Martin Filchner beim zehnten Vereinsempfang in 20 Jahren:

Durch Vereine und Organisationen werden Kontakte geknüpft. Hier unternimmt man etwas gemeinsam, hier lernt man sich kennen und schätzen. Durch Vereine und Organisationen entwickelt sich ein Zugehörigkeitsgefühl zu einer Stadt, man entwickelt und gestaltet eine Stadt mit, man macht sie zu seiner Stadt. Dadurch wird ein neuer Wohnort zur Heimat.

Auch Schubert sprach vor den rund 60 Vertretern von knapp 80 eingeladenen Vereinen von den „besonders sympathischen“ Eigenschaften der Menschen in der Region. Dazu zählten Hilfsbereitschaft, Uneigennützigkeit und die Bereitschaft, sich freiwillig und ehrenamtlich für andere einzusetzen. Dabei würde die Bedeutung vieler Ehrenamtlicher oft unterschätzt:

Meist erkennt man ihren wahren Wert nämlich erst dann, wenn sich eine Lücke auftut. Wenn diese Menschen aus irgendwelchen Gründen einmal nicht da sind.

Ein Ehrenamt sei auch eine Einstellung zum Leben und zur Gemeinschaft. Ehrenamtliche hätten Spaß am Leben und Spaß am Mitgestalten. Schubert betonte:

Für mich steht außer Frage, dass eine Gesellschaft mit Ehrenamt eine deutlich bessere Gesellschaft ist

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SPD-Ortsvorsitzender Martin Filchner (am Rednerpult) begrüßte rund 60 Vertreter von Neustädter Vereinen.
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Dritter Bürgermeister Heribert Schubert (links) sprach als Hauptredner.
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Bilder: Franz Witt 

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