Lachen auf dem Schlossberg

Waldeck. Wenn in Waldeck etwas passiert, steckt meist ein aktiver Verein namens Heimat- und Kulturverein (HuK) dahinter. Das wird auch heuer so sein. Wer sich noch Karten sichern möchte, sollte schnell sein. 

Von Udo Fürst

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Mitarbeiter des Landestheaters Oberpfalz und die zwei HuK-Vorsitzenden Georg Wagner (3. v. li.) und Leonhard Zintl (2. v. li.) stellten zusammen mit Bürgermeister Werner Nickl (links) die diesjährige Theateraufführung auf dem Schlossberg vor. Foto: Fürst

Man muss weit fahren, um einen ähnlich aktiven Verein zu finden wie es der Heimat- und Kulturverein Waldeck (HuK) ist. Von der Restaurierung der Burg über den Bau des Marterlwegs und des Glockengusses bis hin zur jährlichen Theateraufführung auf dem Schlosshügel: Die Mitglieder des HuK sind umtriebige Leute, die nur eines nicht können – still sitzen.

Kennt man die zwei Männer, die an der Spitze des Vereins stehen, kann man diese Umtriebigkeit leicht nachvollziehen. Georg Wagner und Leonhard Zintl, die beiden HuK-Vorsitzenden, sind die Antriebsfedern des kleinen Vereins: Nur gut ein Dutzend sind aktive Mitglieder. Vor fünf Jahren erweckte der HuK den Schlossberg auch kulturell zu neuem Leben. Seit 2011 wird auf dem markanten Hügel über der kleinen Ortschaft Theater gespielt. Und das tut nicht irgendwer, sondern von Beginn an das Landestheater (LTO) Oberpfalz. Heuer gibt es am 21. und 22. Juli (jeweils um 20 Uhr) die russische Komödie „Der Revisor“.

„Es ist unser Auftrag, das Theater hinauszutragen in die Oberpfalz. In Waldeck tun wir das Ganze auch deshalb gern, weil hier eine ganz besondere Atmosphäre herrscht“, sagte der neue LTO-Geschäftsführer Wolfgang Meidenbauer bei der Vorstellung des Stücks in den Waldecker Hollerhöfen. Das Landestheater sei zu einer nicht mehr wegzudenkenden Einrichtung geworden, die im vergangenen Jahr mehr als 150 Aufführungen absolviert habe.

Wer ist “Der Revisor”?

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Die klassische Komödie von Nikolai Gogol inszenieren und bei dieser Regie führen wird der künstlerische LTO-Leiter Till Rickelt. Zur Geschichte: Durch einen widerrechtlich geöffneten Brief erfahren die Honoratioren einer Provinzstadt, dass ein staatlicher Kontrolleur aus der Hauptstadt zu ihnen kommen wird – und zwar inkognito. Die korrupten Würdenträger sind sich sicher: Der junge Mann, der soeben im örtlichen Gasthof abgestiegen ist, muss der gefürchtete Revisor sein. Der staunt nicht schlecht, als er plötzlich mit Geld und Geschenken überhäuft wird – schließlich ist er nur ein kleiner Beamter auf der Durchreise. Doch schon bald findet er Gefallen an der neuen Rolle und den mit ihr einhergehenden Annehmlichkeiten…

Mit dem „Revisor“ entwarf Gogol 1835 eine irrwitzige Groteske über eine durch und durch korrupte Gesellschaft, in der laut Autor die einzige ehrliche Person das Lachen ist. Am Freitag, 22. Juli kommen um 10 Uhr vor allem Kinder auf ihre Kosten. Dann wird das Stück „Der verborgene Schatz“ gespielt, eine Art „1001 Nacht“, wie Rickelt erklärte.

Komödie lockt Zuschauer – Bürgermeister Nickl in “Der Revisor”?

Im vergangenen Jahr wurde auf dem Schlossberg nicht Theater gespielt, „weil wir mit dem Glockenschauguss und der anschließenden Installation der Glocke genug zu tun hatten“, erklärte Georg Wagner bei der Vorstellung des diesjährigen Theaterstücks. Leonhard Zintl betonte, dass zu den bisherigen vier Theateraufführungen mehr als 3.000 Besucher gekommen seien. „Wenn wir heuer zweimal ein ausverkauftes Haus haben – und davon gehen wir fest aus – kommen wir genau Null auf Null raus“, erklärte Zintl.

Eines hatten bisher alle Aufführungen auf dem Schlossberg gemein: Es handelte sich ausnahmslos um humoristische Darbietungen. Loriot machte 2011 den Auftakt, dann folgten Karl Valetin und Liesl Karlstadt und 2014 hieß es bei Heinz Erhardt „Lachen bis der Arzt kommt“. Unerfüllt blieb der Wunsch von Bürgermeister Werner Nickl, der „liebend gerne“ den Bürgermeister in „Der Revisor“ gespielt hätte. „Diese Rolle ist leider schon vergeben“, bedauerte Wolfgang Meidenbauer. So muss sich Nickl wohl auch heuer mit der Zuschauerrolle im „schönsten Freilufttheater, das es gibt“, begnügen.

Sichert euch Karten!

Infos zum Kartenvorverkauf gibt es auf der Internetseite des Landestheater Oberpfalz oder direkt in Waldeck: Hollerhöfe, Unterer Markt 35 , Bäckerei Reichenberger, Unterer Markt 30.

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