Vorreiter im Landkreis – Ladestation für Elektroautos

Neustadt/WN. Gibt es zu wenig Elektroautos wegen fehlender Ladestationen oder mangelt es an E-Tankstellen, weil es zu wenige elektrische Flitzer gibt? Mit diesem „Henne-Ei-Problem“ soll Schluss sein – wenigstens in der Kreisstadt.

 Von Benedikt Grimm

„Ich denke man muss diesen Zyklus einfach durchbrechen. Mein Wunsch ist es im Landkreis als Vorbild zu fungieren“, sagte Bürgermeister Rupert Troppmann in der Bauausschusssitzung beim Tagesordnungspunkt über die Errichtung einer Elektroladestation. Als Standort wurde bereits in der Maisitzung des Stadtrates das Parkdeck am Hofgarten auserkoren. Offen blieb die Frage, ob für die Stadt ein Kauf oder die Miete der E-Tankstelle günstiger käme.

Kaufen oder mieten?

Die Bayernwerk AG bietet in Zusammenarbeit mit der E-Wald GmbH Ladestationen für 350 Euro im Monat bei fünfjähriger Laufzeit an. „Das ist jetzt sehr viel Geld – insgesamt 21.000 Euro in fünf Jahren“, sagte Troppmann. Doch auch der Kauf schlage mit einmalig 10.000 Euro zu Buche. Hinzu kämen die Kosten für Errichtung und Stromnetzanschluss (rund 4.500 Euro) sowie der Betriebsservicevertrag – monatlich 140 Euro. Alles zusammen mindestens eben so viel wie beim Mietmodell. Obendrein sei der Austausch in ein neueres Gerät nach Ablauf der fünfjährigen Pachtdauer wohl leichter zu handhaben. Die Ausschussmitglieder sahen das ähnlich.

Ich denke, dass das gut investiertes Geld ist und dass das Leute anlocken wird nach Neustadt,

meinte Peter Reiser und Rainer Hetz sprach von einem „tollen Service“.

Neue Schaukästen für Vereine

Ersetzt werden sollen die in die Jahre gekommenen Infotafeln am Trommer-Anwesen am Stadtplatz. Statt der neun an der Hauswand angebrachten Schaukästen sollen aufgeständerte Tafeln errichtet werden, die jeweils mit rund 700 Euro zu Buche schlagen. Zusammen mit den Errichtungskosten ist mit rund 7.000 Euro und damit 2.000 Euro mehr als im entsprechenden Haushaltsvoranschlag zu rechnen. Der Finanzausschuss wird die neue Jahresmiete für die Vereine festlegen, die aktuell 15 Euro pro Jahr berappen müssen.

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Keine Werbetafel im Außenbereich

Nicht stattgeben konnte der Bauausschuss der Bitte des Störnsteiners Hans Holfeuer, der außerhalb der Ortschaft an der Äußeren Flosser Straße eine Werbetafel wiedererrichten wollte. Die Straßenverkehrsordnung verbiete jegliche Werbung außerhalb geschlossener Ortschaften, wenn dadurch Verkehrsteilnehmer abgelenkt werden könnten.

Beleuchteter Fußweg schon im Herbst?

Die Anwohner am Hopfengärtl werden gebeten zu der von der Fraktion der Freien Wähler beantragen Beleuchtung des Fußweges zur Freizeitanlage Stellung zu nehmen. Die Naturschutzbehörde hat inzwischen grünes Licht gegeben, solange sichergestellt ist, dass die Lichtkegel der Lampen nur nach unten ausgerichtet sind. Ein Kostenvoranschlag liegt bei 28.000 Euro. Durch eine geringfügige Verkürzung könnten rund 4.000 Euro gespart werden. Wenn der Nachtragshaushalt in der Juli-Sitzung beschlossen werde, könnte die Beleuchtung „bis zu den düsteren Tagen im Herbst“ – so der Bürgermeister – fertiggestellt werden.

Hunde am Spielplatz?

Eine Überprüfung des bestehenden Hundeverbotes in der Freizeitanlage hatte ebenfalls die FW-Fraktion angeregt. Peter Reiser meinte, dass eine Leinenpflicht ausreichend sei. Von Richtung des Schmidrankens kommend, habe man sonst in Begleitung eines Vierbeiners keine Möglichkeit in den Biergarten zu gelangen.

Ich zahle auch meine Hundesteuern,

betonte Reiser. Bei Troppmann stieß der Vorschlag auf wenig Gegenliebe. „Leider gibt es einige Hundebesitzer, die nicht verantwortungsbewusst sind“. Planschende, tollende und spielende Kinder müssten absoluten Vorrang haben. Gegen die Stimme des Antragstellers votierte der Ausschuss für die Beibehaltung des absoluten Verbotes. Ein Folgeantrag von Hermann Schmid, einen Schleichweg, mit dem Hundebesitzer den gesperrten Bereich umgehen können, zu befestigen, wurde gegen die Stimmen von Reiser und Schmid abgelehnt.

Auch damit hat sich der Bauausschuss befasst:

  • Einverständnis bekundete der Ausschuss mit der unbefristeten Verlängerung der wasserrechtlichen Erlaubnis für die Weiheranlage von Alexandra Höning. Diese bilde eine natürliche Grenze zwischen dem Wohngebiet Gramau und dem Gewerbegebiet.
  • Ein Altlastenverdacht rund um das Fürstenbrünnerl hat sich nicht bestätigt. Mit der Instandsetzung kann begonnen werden.
  • Eine Straßensenke im Mühlbergweg soll in den nächsten beiden Jahren zusammen mit mehreren anderen ähnlich schadhaften Stellen beseitigt werden. Eine akute Gefahr gehe davon nicht aus. Die provisorische Reparatur sei nicht sinnvoll.
  • „Wir waren selber überrascht“, sagte Troppmann. Ein neuer Stromliefervertrag spart ab dem Jahr 2017 jedes Jahr 20.000 Euro.
  • Martin Vogelsteller kann in der Von-Gluck-Straße 4 ein Carport errichten. Weil der Platz zwischen Hausmauer und Straße nicht ausreicht, um die von der Garagen- und Stellplatzverordnung geforderten drei Meter Freifläche einzuhalten, erteilte der Bauausschuss eine Befreiung.
  • Eine vier mal 0,7 Meter große Werbetafel darf Georgios Galanos am Gebäude Stadtplatz 9 anbringen. Mit vier Strahlern beleuchtet soll die Tafel auf die Taverne Rhodos hinweisen, die am 1. September eröffnen wird.
  • Das gemeindliche Einvernehmen erteilten die Räte auch für die Generalsanierung des Gymnasiums.
  • Um 1,2 Meter wird die geplante Terrassenüberdachung am Anwesen von Michael Hauer und Silvia Hauer-Kassner in der Kaiser-Karl-Straße 18 das vorhandene Baufenster überragen – auch das ist kein Problem für den Bauausschuss.
Freizeitanlage Neustadt Umwälzpumpe
Noch heißt es „Betreten verboten“. Ein Altlastenverdacht rund ums Fürstenbrünnerl hat sich aber nicht bestätigt. Mit der Instandsetzung kann begonnen werden.

Bilder: B. Grimm

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