Oberpfälzer Granit für Atommüll-Endlager ungeeignet

Neustadt/WN / Tirschenreuth. Laut Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf dürfte unter anderem der Oberpfälzer Granit schon im ersten Schritt des Auswahlverfahrens einer Atom-Endlagerstätte herausfallen.

Das wurde Regierungsdirektor Dr. Alfred Scheidler vom Landratsamt Neustadt/WN in Vertretung von Landrat Andreas Meier bei einem persönlichen Gespräch mitgeteilt. Außerdem mit dabei waren Vertreter anderer Regionen mit potenziellen Endlagerstätten in Bayern.

Atommüll Endlager Oberpfalz
Beim Gespräch mit Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf mit Dr. Alfred Scheidler vom Neustädter Landratsamt (rechts), Bürgermeister Martin Behringer und Max König (1. und 2. von links) und Landrat Dr. Karl Döhler, Wunsiedel, 2. v. re.) wurde das weitere Verfahren bei der Standortsuche für Atommüll-Endlager besprochen.

Scharf erläuterte das geplante dreistufige bundesweite Auswahlverfahren. In Phase 1 werden von 2017 – 2019 die in Betracht kommenden Standortregionen ermittelt und die Auswahl für die übertägige Erkundung getroffen. In der nächsten Stufe (2020 – 2024) folgt dann die übertägige Erkundung und es werden Vorschläge für die untertägige Erkundung erarbeitet. Zuletzt in Phase drei, die bis 2031 dauert, werden die untertägigen Erkundungen vorgenommen werden. Diese führen zu einem abschließendem Standortvergleich und einem Standortvorschlag führen. Die letztliche Entscheidung über den Standort wird dann mittels Gesetz 2031 getroffen.

Oberpfälzer Granit zu zerklüftet für Atommüll

„Die Auswahl der Stätten, die in die zweite Phase kommen, soll nur anhand vorliegender Unterlagen passieren, also ohne geologische Untersuchungen“, so Scharf. Der Oberpfälzer Granit sei nach Ansicht des Ministeriums wegen seiner zerklüfteten Gesteinsbeschaffenheit und der mangelnden Mindestdicke der Gesteinsschicht nicht als Endlager geeignet. Diese Ansicht habe das Ministerium auch dem Bund mitgeteilt. Aufgrund dieser Ausschlusskriterien werde die Region wohl schon bis 2020 von der weiteren Suche ausgenommen.

Ein weiterer Faktor, der gegen die Region Neustadt/WN/Tirschenreuth/Wunsiedel spricht, ist laut Scheidler die seismische Aktivität. Erst vor kurzem wurde bei Neualbenreuth (Kreis Tirschenreuth) ein potenziell noch aktiver Vulkan neu entdeckt.

Scheidler und die Vertreter der anderen Kommunen waren über die gute Prognose des Umweltministeriums hocherfreut.

Wir bleiben aber weiter wachsam,

kündigten sie trotzdem an. Landrat Andreas Meier zeigte sich erleichtert über die guten Nachrichten, die Scheidler ihm von dem Gespräch in München mit nach Neustadt/WN bringen konnte. Scheidler als stellvertretenden Tirschenreuther Landrat war bei dem Gespräch mit der Ministerin natürlich auch daran gelegen, die Interessen des Landkreises Tirschenreuth mit zu vertreten.

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