Starke Nachfrage nach Immobilien in Weiden

Weiden. Wohnimmobilien sind im Raum Weiden weiterhin sehr gefragt. Bei der Finanzierung spielen langfristige Zinssicherung und staatliche Förderung eine immer größere Rolle. Das betonten auch Vertreter der Sparkasse Oberpfalz Nord und der LBS Bayern: „Vielerorts ist Wohnraum – insbesondere bezahlbarer Wohnraum – knapp geworden.”

Sparkasse Oberpfalz Nord

Ein wesentlicher Grund für dieses Ungleichgewicht ist die seit langem nicht ausreichende Neubautätigkeit“, erklärte Erwin Bumberger, Vorstandsmitglied der LBS Bayern. Demnach wurden für 2015 bayernweit rund 46.500 Baufertigstellungen in neuen Wohnungen gemeldet. Das entspricht zwar einer Steigerung von rund 70 Prozent seit 2009. Doch es ist immer noch weit weniger als der Bedarf. Bayerns Innenminister hat wiederholt 70.000 neue Wohneinheiten pro Jahr als Ziel genannt. Auch für die Region Weiden gilt: „Leider gibt der Markt nicht an allen Standorten die Zahl und Art von Objekten her, die gesucht werden. Insgesamt sehen wir uns mit der Neubautätigkeit in der Region auf gutem Weg. Allerdings heißt das noch nicht, dass das Wohnraumangebot in Quantität und Qualität bereits überall der Nachfrage gerecht wird“, sagte Ludwig Zitzmann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Oberpfalz Nord. Bei der Sparkasse sind derzeit 900 Interessenten mit einem konkreten Immobiliengesuch registriert.

Der Wohnflächenbedarf wird weiter zunehmen. Die Bevölkerungszahl in Bayern steigt laut der Vorausberechnung des Landesamts für Statistik auf 13,3 Millionen Menschen im Jahr 2030 – über eine halbe Million mehr als heute. Noch stärker wächst die Zahl der Haushalte. Zudem beanspruchen die Menschen mehr Wohnfläche. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung prognostiziert, dass der Wohnflächenbedarf bis 2030 im Landkreis Tirschenreuth um 2,3 Prozent und in der Stadt Weiden sogar um 7,5 Prozent steigen wird.

Höhere Preise für Eigenheime

Die anhaltend hohe Wohnimmobiliennachfrage und das große Interesse an Eigenheimen haben auch im vergangenen Jahr zu steigenden Preisen geführt, wie die Daten der von Sparkassen und LBS vermittelten Objekte zeigen. Für gebrauchte Eigentumswohnungen erzielten die Makler bei Sparkassen und LBS mit durchschnittlich 151.000 Euro einen um acht Prozent höheren Kaufpreis als im Vorjahr. Ein gebrauchtes Haus – dabei wird nicht zwischen Reihenhaus, Doppelhaushälfte oder Ein- und Zweifamilienhaus unterschieden – wechselte im vergangenen Jahr im bayerischen Durchschnitt für 263.000 Euro den Besitzer. Das sind elf Prozent mehr als im Vorjahr. Erhebungen bei den Maklern von Sparkasse und LBS zufolge kosten neue Doppel- und Reihenhäuser in Weiden zwischen 285.000 und 330.000 Euro sowie neue Eigentumswohnungen zwischen 2.400 und 2.600 Euro pro Quadratmeter.

Gebrauchte Doppel- und Reihenhäuser sind zwischen 140.000 und 250.000 Euro zu haben, gebrauchte Eigentumswohnungen zwischen 850 und 1.450 Euro pro Quadratmeter.

Schutz vor steigenden Zinsen besonders wichtig

„Preissteigerungen der vergangenen Jahre werden durch die historisch günstigen Finanzierungszinsen abgemildert oder sogar aufgewogen“, betonte LBS Vorstandsmitglied Bumberger. „Wenn die Zinsen in zehn Jahren aber wesentlich höher liegen als heute, drohen erhebliche Mehrbelastungen für die Finanzierung. Deshalb setzen immer mehr Menschen auf langfristige Zinssicherung. Der Bausparvertrag ist das originäre Produkt, um sich bis zur letzten Rate vor steigenden Zinsen zu schützen“, erklärte er. Die Bayerische Landesbausparkasse hat 2015 eine Bausparsumme von 8,8 Milliarden Euro im Neugeschäft erzielt – ein neuer Rekord in der über 85-jährigen Unternehmensgeschichte.

Sparkasse erreicht hohes Niveau bei Wohnbaukrediten

Die Sparkasse Oberpfalz Nord hat im vergangenen Jahr Wohnbaukredite in Höhe von 75,5 Millionen Euro ausgezahlt. „Damit wurde das hohe Vorjahresniveau noch einmal um 30 Prozent übertroffen“, betonte Hans-Jörg Schön, Vorstandsmitglied der Sparkasse Oberpfalz Nord. Von der Sparkasse und dem LBS-Außendienst in der Region wurden 2.500 LBS-Bausparverträge mit einer Summe von 66 Millionen Euro im Landkreis Tirschenreuth und über 30 Millionen in der Stadt Weiden vermittelt. Insgesamt gibt es in der Region 1.500 LBS-Wohnriesterverträge. Gerade im Zinstief komme der staatlichen Förderung besondere Bedeutung zu, sagte Bumberger. „Wohnriester trägt wesentlich dazu bei, dass sich mehr Menschen den Wunsch nach einem Eigenheim erfüllen können. Das eigene Zuhause ermöglicht es, für das Alter vorzusorgen, ohne Renditen am Kapitalmarkt erzielen zu müssen. Denn die Rendite des Eigenheims ist die ersparte Miete.“

Moderater Preisanstieg erwartet

Im bayerischen Durchschnitt rechnen die Experten von LBS und Sparkasse erneut mit Preissteigerungen, aber in geringerem Umfang als in den Vorjahren. Auch im Raum Weiden erwarten sie, dass sich die Preise für Wohnimmobilien stabilisieren werden.

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