Vom Koch zum besten Elektroniker

Eschenbach/Auerbach. Jeder Auszubildende hat seine eigene Geschichte. Am Donnerstag, den 7. Juli 2016 schließen drei Elektroniker nach drei Jahren ihre Ausbildung bei ZF in Auerbach ab. Einer von ihnen wurde von der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim zum besten Elektroniker in der Region geehrt.

Alexander Pospiech ZF Auerbach Elektroniker IHK Oberpfalz
Alexander Pospiech an seinem Arbeitsplatz vor einem frisch gelöteten Mikrocontroller. Bild: ZF

Alexander Pospiech aus Eschenbach hat sich nach einer Ausbildung zum Koch für eine Ausbildung zum Elektroniker bei ZF entschieden. Für ihn ist Elektronik sowohl Hobby als auch Beruf. „Ich habe die Ausbildung zum Elektroniker gemacht, weil ich großes Interesse dafür habe“, sagt er, während er einen frisch gelöteten Mikrocontroller in der Hand hält. Doch sein Werdegang bis hin zum besten Elektroniker in der Region war alles andere als gewöhnlich.

Nach dem Abschluss der Hauptschule absolvierte er eine Ausbildung zum Koch. Die Arbeit machte ihm zwar Spaß, sein Ausbildungsbetrieb konnte ihn nach dem Abschluss jedoch nicht übernehmen. Bei der Suche nach einer Alternative konnte er nun durch seine abgeschlossene Ausbildung zum Koch die Gleichwertigkeit mit der Mittleren Reife nachträglich vorweisen, womit er auch die Voraussetzung für eine Ausbildung zum Elektroniker bei ZF hatte.

Am ersten Tag gleich drei Stunden zu spät

Der Wechsel vom einen in den anderen Beruf geschah im wahrsten Sinne des Wortes über Nacht. Am Sonntag vor seinem Start bei ZF kochte er noch bis in die Nacht. Prompt verschlief er seinen ersten Arbeitstag. „Nachdem ich einen Anruf vom Ausbildungsleiter bekommen hatte, machte ich mich sofort auf den Weg und kam drei Stunden zu spät in Auerbach an.

Mir war das unglaublich peinlich und ich war mir sicher, dass die mich gleich wieder nach Hause schicken,

erzählt er in der Ausbildungswerkstatt. Auch in den ersten Wochen bei ZF habe er nie gedacht, dass er die Ausbildung noch abschließen kann und sogar zum besten Auszubildenden in seinem Fach von der IHK geehrt wird.

Viele Projekte begleitet

Mit großem Stolz berichtet er von den verschiedenen Azubi-Projekten und erklärt Details von Bauteilen und Lösungen, an denen er selbst mitgewirkt hat. Sein Jahrgang hat unter anderem eine individuell steuerbare Tonanlage für die Ausbildungswerkstatt sowie deren Büros und Schulungsräume entwickelt und gebaut. Computer, Lötkolben und Oszilloskop sowie Widerstände, Kondensatoren und Transistoren sind die wichtigsten Geräte und Mittel, mit denen ein Elektroniker arbeitet.

Das Oszilloskop zum Beispiel kann den Stromfluss grafisch darstellen, denn „Strom sieht man nicht, entweder man spürt ihn oder man sieht ihn dann, wenn es raucht“, sagt Pospiech und lacht. Bei ZF hat er vor allem davon profitiert, dass die Auszubildenden auch „ihre persönlichen fachlichen Interessen in ihrer Ausbildung einbringen können.“ Wer mit ihm über seine Arbeit spricht, spürt seine Leidenschaft für Elektronik.

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