Auf den Notfall vorbereitet: Katastrophenschutz der Stadt Weiden

Weiden. Katastrophenschutz ist eine staatliche Aufgabe, mit der ein Bürger außerhalb von Krisensituationen und Großschadensereignissen wenig zu tun hat. Allerdings zeigen Ereignisse wie das Hochwasser in Simbach am Inn, dass eine Stadt oder Gemeinde sowie ein Landkreis oder eine Region schnell und unerwartet betroffen sein können.

Neben Hochwasser sind Großbrände, Explosionen, Zug– oder Busunglücke und Flugzeugabstürze weitere mögliche Szenarien. Bayernweit sind 470.000 Einsatzkräfte bei den Feuerwehren, freiwilligen Hilfsorganisationen und beim THW für den Notfall vorbereitet.

Was tut die Stadt Weiden im Katastrophenfall?

Das Bayerische Katastrophenschutzgesetz regelt die Aufgaben und Befugnisse der Behörden im Katastrophenfall. Dementsprechend ist die Stadt Weiden als Kreisverwaltungsbehörde zuständig für den Schutz der Bevölkerung im Katastrophenfall. Als Katastrophenschutzbehörde hat sie die Aufgabe, Katastrophenschutz- sowie Alarm- und Einsatzpläne aufzustellen, die Katastropheneinsatzleitung zu regeln, eine rasche Alarmierung der an der Gefahrenabwehr Beteiligten sicherzustellen, die notwendige Ausstattung für die Einsatzleitung bereitzuhalten sowie in angemessenem Umfang Katastrophenschutzübungen durchzuführen. Katastrophenschutz beginnt daher nicht erst im Krisenfall, sondern ist eine laufende Aufgabe zur Vorbereitung auf die Ernstfall.

Die Stadt Weiden hat eine eigene Organisationseinheit aufgebaut, die im Katastrophenfall oder wenn sich ein solcher abzeichnet, alarmiert wird. Leiter der sogenannten Führungsgruppe Katastrophenschutz ist Rechts- und Sozialdezernent Hermann Hubmann, Stellvertreterin ist Rechtsrätin Nicole Hammerl. Die Führungsgruppe Katastrophenschutz wird geschult und übt jedes Jahr. Ein geübtes Szenario ist beispielsweise der Fund einer Bombe aus dem 2. Weltkrieg und eine dann notwendige Evakuierung der Bevölkerung beziehungsweise von Einrichtungen wie dem Klinikum oder Altenheimen. Die Entscheidungen der Führungsgruppe werden von der operativen Einheit mit Polizei, Feuerwehr, THW, Rettungsdienst und anderen umgesetzt.

Wie erfahre ich als Bürger vom Katastrophenfall?

Die Stadt Weiden stellt als Katastrophenschutzbehörde das Vorliegen einer Katastrophe fest und informiert umgehend und kontinuierlich die Öffentlichkeit darüber. Zuständig ist innerhalb der Führungsgruppe Katastrophenschutz eine eigene Arbeitseinheit Bevölkerungsinformation und Medienarbeit – kurz BuMa. Deren Hauptaufgaben sind das Verfassen von Pressemitteilungen, die Vorbereitung und Abhaltung von Pressekonferenzen und die Information der Bevölkerung eingegangen.

Die Pressestelle der Stadt Weiden ist im Notfall der Führungsgruppe Katastrophenschutz zugeordnet. Sie informiert die Medien bei Pressekonferenzen und laufend im Internet auf der Homepage der Stadt Weiden. Für den Katastrophenfall gibt es eine bereits vorbereitete Internetseite, welche im Fall der Fälle aufgeschalten wird und entsprechend mit Mitteilungen, Meldungen und Warnhinweisen für die Bevölkerung befüllt wird. Besitzer von mobilen Endgeräten mit den Smartphone-Betriebssystemen Android und iOS können über die Weiden App Push-Benachrichtigungen erhalten. Das bedeutet, dass auf dem Bildschirm eine Meldung erscheint, sobald etwas Neues in der Weiden App gepostet wird. Im Rundfunk werden zur Warnung und Information Rundfunkdurchsagen gemacht, mittels Lautsprecherwägen können Lautsprecher durchsagen gemacht werden. Wenn beispielsweise im Fall einer Evakuierung Zeit ist und es die Situation erfordert, können Bürger auch persönlich durch Klingeln an der Haustüre informiert werden. Im Katastrophenfall wird bei der Stadt Weiden ein Bürgertelefon eingerichtet und die Nummer bekannt gegeben.

Was ist eine Katastrophe?

Wenn das Gesetz von einer Katastrophe spricht, meint es etwas anderes als der tägliche Sprachgebrauch. Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet ursprünglich Umkehrung, Zusammenbruch oder plötzlicher Wandel und zwar zum Schlechteren. Das Gesetz meint damit eine so große Gefahr oder Not oder einen so schweren Unglücksfall, dass Hilfe und Schutz nur dann wirksam gewährt werden können, wenn die dazu berufenen Behörden, Dienststellen und Hilfsorganisationen unter einheitlicher Leitung zusammenarbeiten. Dabei wird zwischen technischen Katastrophen (z.B. Explosionen, Brände, Freiwerden von Gefahrenstoffen) und Naturkatastrophen (zum Beispiel Hochwasser, Sturm oder gar Erdbeben) unterschieden. Gemein ist diesen Schadensereignissen, dass sie in der Regel unvorhergesehen eintreten und so schnell ablaufen, dass sofort gehandelt werden muss. Militärische Ereignisse spielen übrigens seit Anfang der 1990er Jahre in Planung und Ausbildung keine Rolle mehr.

Wie kann ich mich als Bürger auf einen Katastrophenfall vorbereiten?

Trotz guter staatlicher Katastrophenvorsorge sind Katastrophen Notfälle, auf die sich Bürger selbst vorbereiten müssen. Denn: Sobald ein Notfall eingetreten ist, sind Vorsorgemaßnahmen zu spät. Wenn es brennt, muss man sofort reagieren. Wenn man evakuiert werden muss, kann man nicht erst damit beginnen das Notgepäck zu packen. Wenn der Strom für Tage ausfällt, sollte man einen Notvorrat an Essen im Haus haben.

Wie man sich am besten auf Notfallsituationen vorbereiten kann und welches Verhalten im Gefahrenfall angemessen ist, informiert das Bundesamt für Katastrophenschutz und Katastrophenhilfe (BBK) auch online. Besonders hilfreich und informativ ist der Ratgeber des BBK „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“. Dieser steht auf der angegebenen Seite zum Download bereit oder gedruckt im Neuen Rathaus der Stadt Weiden.

Personen, die sich im Notfall zur Hilfe bereit erklären würden, bislang allerdings bei keiner Hilfsorganisation tätig sind, können sich als ungebundener Helfer bei Nadja Meiler registrieren:

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