Die Tafel in Weiden braucht neue Räumlichkeiten

Weiden. Die Tafel in Weiden platzt aus allen Nähten. Deshalb sucht Vorsitzender schon seit gut eineinhalb Jahren nach neuen Räumlichkeiten für die soziale Einrichtung. Heute stimmte der Stadtrat darüber ab, ob die Kaltmiete auch weiterhin von der Stadt bezahlt wird. 

Von Yvonne Sengenberger

Mit zwei potentiellen Vermietern stünde der Verein “Die Tafel” im Moment in Verhandlungen. 10.000 Euro müssten für das neue Gebäude in diesem Jahr noch von der Stadt bezahlt werden. Das ist mehr als die bisherige Miete, aber ein Umzug sei dringend notwendig.

Josef Gebhard ist Vorsitzender des Vereins “Die Tafel e.V.” in Weiden. Und man merkt: In der Tafel steckt sein Herzblut. “Wir haben nur zwei Kühlkammern, das ist viel zu wenig, für die Masse an Lebensmitteln, die wir kühlen müssen”, berichtet Gebhard. Oft müssten sie die Lebensmittel im Winter in der Garage lagern. “Ich habe als Vorsitzender die Verantwortung dafür, dass alle Lebensmittel einwandfrei sind und die Richtlinien eingehalten werden. Im Moment können wir die Richtlinien kaum einhalten.”

Wir brauchen dringend mehr Platz!

Als die Tafel gegründet wurde kamen etwa 900 Menschen um sich Lebensmittel abzuholen. Die Höchstzahl in diesem Jahr lag bei 3.600 Menschen. Und diese Zahl könnte in den nächsten Jahren noch größer werden. “Die Stadt übernimmt hier eigentlich eine Aufgabe des Staates. Eigentlich sollte in einem so fortschrittlichem Land doch niemand auf Lebensmittel-Spenden angewiesen sein”, monierte Stadtrat Roland Richter (SPD). Rund 800 Kinder seien als Abholer gezählt worden. “Das ist eine Zahl, die mir nicht mehr aus dem Kopf geht”, so Richter.

Die Tafel ist wichtig für Weiden und Umgebung

Aber die Stadträte betonten auch die positiven Aspekte der Tafel: “Auf die Arbeit der rund 40 ehrenamtlichen Mitarbeiter in der Tafel können wir wirklich stolz sein!”, erklärte Richter. Auch Wolfgang Pausch, CSU, sieht das ähnlich: “Die Tafel ist wichtig für Weiden. Leider ist es notwendig, dass wir so eine Einrichtung haben. Aber es ist auch notwendig, dass die Stadt die Kosten mit trägt.”

Oberbürgermeister Kurt Seggewiß merkte an, dass man auch den Landkreis Neustadt/WN mit ins Boot holen wolle. Rund 1/3 der Abholer kämen aus dem Landkreis. Darüber wolle er mit Landrat Andreas Meier demnächst sprechen. “Was wäre, wenn es die Tafel nicht mehr gäbe.”

Wir müssen hier dafür sorgen, dass die Standards eingehalten werden können,

so das Stadtoberhaupt. 80.000 Euro hat der Verein bereits an Mitteln für eine Renovierung zur Seite gelegt. Die neuen Räumlichkeiten wären mit 700 Quadratmeter deutlich größer als die jetzigen 480 Quadratmeter. Lebensmittel könnten hier fachgerechter gelagert werden und auch die Wärmestube würde wieder eingerichtet. Die Nebenkosten würde der Verein bezahlen. Am Ende stimmte der Stadtrat dafür die höhere Miete zu zahlen. Jetzt muss sich die Tafel für eine der Räumlichkeiten entscheiden, die zur Verfügung stehen. Erst dann will Gebhard mehr darüber verraten, wo die neue Tafel sein wird.

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