Ausbildungsmesse Kemnath: Weg von Gummibärchen

Kemnath. Am 8. Oktober verwandeln sich die Grund- und Mittelschule und die Realschule in Kemnath in einen Messestandort. 73 Firmen werden sich dann bei der Ausbildungsmesse präsentieren. Dabei legen die Veranstalter viel Wert darauf, dass man die Berufe praktisch erfahren kann und es eben nicht, wie oft üblich nur um’s gratis Gummibärchen- und Kugelschreiber-Abstauben geht. 

Von Yvonne Sengenberger

Pressekonferenz Ausbildungsmesse Kemnath
Sie organisieren die Ausbildungsmesse in Kemnath (von links): Hilmar Fütterer ( Wirtschaftsförderung und Gründerzentrum im Landkreis Tirschenreuth), Johannes Bayerl (Firma Rogers), Christine Wiesend (Rektorin Grund- und Mittelschule Kemnath), Manfred Dietrich ( Geschäftsführer Wirtschaftsförderung und Gründerzentrum im Landkreis Tirschenreuth), Otto Pömmerl (Handwerkskammer Niederbayern Oberpfalz), Rudolf Kunz (Schulamtsdirektor), Birgit Trummer (IHK Regensburg), Florian Rieder (IHK Regensburg), Thomas Schinhammer (Landratsamt Tirschenreuth), Heidrun Schelzke-Deubzer (3. Bürgermeisterin), Franz Kiener (Agentur für Arbeit Weiden) und German Helgert (Schulleiter Realschule Kemnath)

Die Ausbildungsmesse soll Jugendlichen die Möglichkeit geben sich einen Einblick in die Vielfalt der Berufswelt zu verschaffen, erste Kontakte zu knüpfen und Berufsfelder kennenzulernen. “Die Ausbildungsmesse ist wichtig. In unserem IHK-Bezirk sind etwa 450 Ausbildungsstellen nicht besetzt. Ich bin beeindruckt, was hier alles geboten sein wird”, zeigt sich Florian Rieder von der IHK Geschäftsstelle Weiden der IHK Regensburg beeindruckt.

Eltern in die Pflicht nehmen

“Die Wahl, die Messe an einem Wochenende abzuhalten finde ich optimal. So sind auch die Eltern mit eingebunden”, erzählt Schulamtsdirektor Rudolf Kunz. Denn die Eltern würden bei der Wahl des späteren Berufes der Kinder doch eine große Rolle spielen. Das sieht auch Manfred Dietrich so. Er ist Geschäftsführer des Regionalmanagement Bayern im Landkreis Tirschenreuth und Mit-Initiator der Messe. “Das ist auch ein Appell an die Erwachsenen, die Perspektiven an die jungen Menschen weiterzugeben”, so Dietrich. Auch der Schulleiter der Kemnather Realschule, German Helgert, ist der gleichen Meinung:

Die Eltern sollten verstärkt in die Pflicht genommen werden und sich in die Berufswahl ihrer Kinder mit einbringen. Dafür ist die Messe ideal.

Berufe hautnah erleben

Pressekonferenz Ausbildungsmesse Kemnath

Denn die Ausbildungsmesse sei der beste Weg, um sich über Möglichkeiten und Perspektiven zu informieren und schon erste Kontakte zu den Firmen zu knüpfen. “Die Industire ist für viele wie eine Black-Box. Von außen sieht man wenig, was drinnen vor sich geht. Die Ausbildungsmesse zeigt, welche Berufe es überhaupt in unserer Region so gibt”, findet die stellvertretende Kemnather Bürgermeisterin Heidrun Schelzke-Deubzer. Insgesamt werden sich auf der Messe 73 Firmen präsentieren und die zahlreichen Facetten der Ausbildung vorstellen. Neben viel Wissenswertem zu Themen wie “Industrie 4.0” sind natürlich auch soziale Berufe dargestellt. 

Die Messe soll vor allem die Thematik Ausbildung greifbarer machen. Das heißt, an den unterschiedlichen Ständen können sich die Besucher einmal selbst im jeweiligen Berufsfeld versuchen. So kann man bei der Firma Markgraf zum Beispiel eine Straße pflastern. Im Vortragssaal referieren Experten zu Themen wie Inklusion, Duales Studium oder Übergänge Schule-Beruf.

Oberpfälzer Mechatroniker-Team bei Europameisterschaft

Pressekonferenz Ausbildungsmesse Kemnath

Besonders stolz sind die Veranstalter auf einen Wettbewerb, der in der Sporthalle der Realschule stattfinden wird. Das Mechatroniker-Team der Firma Roger mit Teamleiter Johannes Bayerl hat sich bei den WorldSkills Germany den zweiten Platz geholt und sich so jetzt für die Europameisterschaft in Göteborg in Schweden qualifiziert. In Kemnath tritt das Team gegen Teams der Firmen Tesa, Forschungszentrum Jülich und Rogers an und die Azubis können noch einmal unter Wettkampfbedingungen trainieren. Die Auszubildenden müssen unter realen Bedingungen in möglichst kurzer Zeit einen Fehler in einer Maschine finden und diesen beheben. “Wir  sind dankbar, dass wir bei der Ausbildungsmesse unter realen Bedingungen noch einmal trainieren können”, so Bayerl. In Göteborg will er mindestens einen fünften Platz erreichen. 

Hilmar Fütterer und Manfred Dietrich, den Hauptorganisatoren der Messe, ist das besonders wichtig:

Wir gehen weg von Gummibärchen und der Jagd nach gratis Stiften. Von der Messe soll man wirklich etwas mitnehmen!

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