7. Berggottesdienst des OWV auf dem Harlesberg

Neustadt/WN. „Der Himmel ist trübe, aber unsere Seele ist heiter, die Luft ist rau und kalt, aber unser Herz ist warm und mild, es stürmt in der Natur, aber ruhig ist unser Gewissen.“ Mit diesem zum Wetter passenden Gebet begrüßte OWV-Vorsitzender Rudolf Bäumler die Gläubigen beim 7. Berggottesdienst auf dem Harlesberg. Der neue Guardian, Pater Stanislaus Sliwinski, der erstmals das Messamt zelebrierte, wusste von dem in den vergangenen Jahren oft herrlichen Wetter nur aus Erzählungen.

Heuer hatten die Helfer des Oberpfälzer Waldvereins wegen des strömenden Regens die Scheune des Scheidlerhofes mit Altar und Holzkreuz, geschmückt mit Feuerdorn und Sonnenblumen, in einen Gebetsraum umgewandelt. „Zwar können wir nicht im Freien sein, dafür habe ich eine längere Predigt vorbereitet. So werden auch schöne Erinnerungen bleiben“, meinte Pater Stanislaus mit einem Augenzwinkern.

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Pater Stanislaus Sliwinski, der neue Guardian des Klosters St. Felix, zelebrierte erstmals den Berggottesdienst des Oberpfälzer Waldvereins.

Predigt vom untreuen Verwalter

Er predigte vom untreuen Verwalter, der den Reichtum seines Herrn verschleudert. Als sein Herr auf das unlautere Verhalten aufmerksam wird und die Kündigung droht, überlegt sich der Verwalter eine Strategie, um künftig nicht betteln zu müssen. Er lädt die Schuldner seines Herrn zu sich und erlässt ihnen Teile ihrer Abgabepflichten, um sich mit ihnen gut zu stellen. Der Verwalter achte äußert klug auf sein eigenes Fortkommen. „Zu unserer Überraschung lobte der Herr das Verhalten des untreuen Verwalters“, erläuterte Pater Stanislaus. In dem Herrn müsse man Jesus selbst sehen. Er lobe den Verwalter nicht wegen seines verwerflichen Verhaltens, sondern wegen seiner Klugheit.

Gutes Tun und nichts dafür erwarten

Es gehe um mehr als die Mehrung des eigenen Besitzes, sondern um das Leben. „Macht Euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons. Die Kirche wird aufgefordert, sich das ungerechte Mammon zu Nutze zu machen“, so der Guardian. „Mammon“ werde auch als „Besitz, der eines Tages dahin geht“ übersetzt. „Das merken wir auch an der Verwaltung mancher Banken“, kritisierte Stanislaus etwas leiser in einem Nebensatz. Aus dieser Perspektive erhalte Besitz einen neuen irdischen Wert. Gutes tun und nichts dafür erwarten, das solle einen Christen auszeichnen.

Gedenken an verstorbene Mitglieder

Auf dem Altar erinnerten acht Kerzen an die seit dem letzten Berggottesdienst verstorbenen OWV-Mitglieder. Die Kollekte ging zugunsten der Klosterkirche St. Felix. „Das diese Feier uns noch lange in Erinnerung bleiben wird, dazu hat die Stadtkapelle Neustadt durch ihren ausgezeichneten Klangkörper beigetragen“, sagte Bäumler.

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OWV-Vorsitzender Rudolf Bäumler erinnerte an acht seit dem letzten Berggottesdienst verstorbene Vereinsmitglieder.
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Bilder: B. Grimm

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