Bis zu 450.000 Tonnen Müll pro Jahr

Neustadt/WN. Dioxinbelastete Eier, Dollarscheine und Drogen sind im Müllkraftwerk des Zweckverbandes Müllverwertung Schwandorf schon verbrannt worden – neben bis zu 450.000 Tonnen Restmüll pro Jahr. Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) im CSU Kreisverband mit Vorsitzendem Horst Schellkopf konnte Verbandsdirektor Thomas Knoll für eine Betriebsbesichtigung gewinnen.

Mit rund 15.000 Quadratkilometern entspricht das Gebiet, aus dem der Restmüll nach Schwandorf geliefert wird, rund einem Fünftel der Fläche Bayerns. Jeder Deutsche erzeuge im Jahr rund 500 Kilogramm Müll. Nur 30 Prozent davon landen in der Müllverbrennung. Diese Abfälle sind so heizwertreich wie Braunkohle. Durch die Einführung der Biomülltonne rechnet Knoll mit einer Steigerung des Brennwerts, weil künftig noch weniger nasse Bestandteile im Müll sein würden. Neben Strom wird in dem Kraftwerk Dampf für einen nahegelegenen Kunststoffhersteller gewonnen. Die generierte Fernwärme dient zur Versorgung öffentlicher Gebäude, des Schwimmbades und großer Industriebetriebe.

Temperaturen bis zu 1.000 Grad

Insgesamt 212 Mitarbeiter kümmern sich um die korrekte Müllverwertung. Der Großteil der Abfälle wird mit den eigenen Eisenbahnwagons auf dem Schienenweg von den im Verbandsgebiet verteilten Müllumladestationen angeliefert. Große Greifarme befördern die Mischung aus Haus- und Sperrmüll sowie Gewerbeabfällen aus dem Müllbunker in den Feuerraum. Bei Temperaturen zwischen 850 und 1.000 Grad werden bis zu 23 Tonnen Müll je Stunde verbrannt. „Die verbleibende Schlacke entspricht etwa zehn Prozent des ursprünglichen Müllvolumens und wird nach der Aufbereitung in der Deponie Matthiasgrube abgelagert“, erklärte Knoll. Zum Abschluss der Führung genossen die Mitglieder des AKU den Ausblick von der Plattform auf dem 45 Meter hohen Reaktor.

Besichtigung ZMS Schwandorf AKU Neustadt
Thomas Knoll (Zweiter von rechts), der Verbandsdirektor des Zweckverbandes Müllverwertung Schwandorf, führte die Mitglieder des Arbeitskreises Umwelt um Vorsitzenden Horst Schellkopf (Dritter von rechts) über das Gelände des Müllkraftwerks.

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