Vernetzte Urlaubsregionen schaffen

Weiden/Tirschenreuth/Neustadt/WN. Abwechslungsreiche Regionen, Natur und Kulturen prägen Bayern. Für den Tourismus ist das gut. Vielfalt herrscht auch bei den Akteuren, die sich im Freistaat um das Wohl der Branche sorgen. Wie die im Tourismus tätigen Institutionen, Vereine, Kommunen, Landkreise und Unternehmen künftig in eine Richtung arbeiten könnten, wurde im  Tourismusausschuss der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim diskutiert.

Tourismusausschuss IHK Ostbayern Tourismusverband Ostbayern
Der Tourismusausschuss diskutierte über erfolgreiches Management der Branche. (Foto: Burdack)

Prof. Dr. Harald Pechlaner von der Universität Eichstätt hat schon einiges geschafft: er war für den Aufbau der erfolgreichen Tourismus- und Standortmarke seiner Heimat Südtirol verantwortlich und lieferte der Staatsregierung einen umfassenden Plan zur Entwicklung des Destinationsmanagements in Bayern. Sein „Diskussionsbeitrag“ legt mehrere Erkenntnisse dar, zum Beispiel:

Tourismus ist nur dort erfolgreich, wo auch Gewerbe erfolgreich ist.

Außerdem bestätigt er die Ergebnisse einiger Tourismusstudien der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim: Touristiker sollten weg vom Kirchturmdenken, sich also nicht nur auf ihren eigenen Bereich beschränken. Der Tourismus ist ein entscheidender Wirtschaftsfaktor, der sich positiv auf andere Wirtschaftssektoren auswirkt.

Goldsteig weiter ausbauen

„Im Bayerischen Wald werden pro Jahr 1,1 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung direkt und indirekt durch den Tourismus geschaffen“, zitierte Dr. Michael Braun vom Tourismusverband Ostbayern (TVO) aus einer IHK-Studie. Er erläuterte die strategische Ausrichtung des Verbandes und wie das Destinationsmanagement am Beispiel Bayerischer Wald aussieht. Zwar ist dieser eine der bekanntesten Urlaubsregionen in Deutschland, dennoch gibt es ein Problem:

Das Bild „vom billigen Schweinsbraten im Armenhaus Bayerns“ hängt noch immer nach.

Deshalb sollen „Premiumprodukte“ das Image stärken. Beispielsweise das neu entworfene 800 Kilometer lange Mountainbike-Wegenetz „Trans Bayerwald“ oder der Ausbau des „Goldsteig“ Wanderweges. Der Tourismusverband will für große und kleine Betriebe da sein. “Trotz sinkender Bettenzahlen blieben die Übernachtungen in der Region konstant”, so Braun. Das liege vor allem an der Professionalisierung der Betriebe, die übrig bleiben. Große Häuser holt der Tourismusverband als „Premiumpartner“ ins Boot. Die Betriebe finanzieren zum Beispiel aufwändige Broschüren und werden vom Verband dafür überregional vermarktet. Für kleine Betriebe bietet der Tourismusverband das Buchungsportal Online-Buchung Ostbayern, das einfach zu pflegen ist.

Wo sieht der Ausschuss die Erfolgsfaktoren von bekannten Urlaubsregionen? „In einer klaren Aufgabenverteilung innerhalb der Destinationen“, sagte Ausschussvorsitzender Ulrich N. Brandl. Dazu komme ein sinnvoll eingesetztes Marketing und diese Erkenntnis: „Im Tourismus sind wir erfolgreich, wenn der öffentliche Sektor und die Privatwirtschaft Hand in Hand arbeiten.”

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