Blick über die Grenze: Oberpfälzer Firmen zu Besuch beim Forschungsinstitut NTIS in Pilsen

1_Begrüßung_der_Teilnehmer_von_Lucie_Valentová,_Leisterin_des_Beratungsbüros_in_Weiden

Weiden/Pilsen. Wie kann das Forschungsinstitut NTIS in Pilsen Firmen bei der Umsetzung der Digitalisierung unterstützen? Welche Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich daraus für ein Mittelständisches Unternehmen? Das waren die Schlüsselfragen bei der Netzwerkveranstaltung „Smart factory für den Mittelstand“, zu der Lucie Valentová vom Weidener Beratungsbüro Oberpfalz Firmen aus der Region am 29.November 2016 nach Pilsen eingeladen hatte.

Dr. Balda von Forschungsinstitut NTIS (Neue Technologien für Informationsgesellschaft) stellte in seinem Auftaktvortrag mögliche Ansätze für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) im Bereich der Steuerungstechnik und konkrete Anwendungsmöglichkeiten vor. Dabei wies er darauf hin, dass es gerade auch für mittelständische Unternehmen kleine Lösungen gibt, die dabei helfen, das Unternehmen Schritt für Schritt zu digitalisieren. Gerade für die Mittelständler sei es wichtig, die Technologie anzutasten und mit ihr vertraut zu werden, ohne einen hohen Investitionsaufwand betreiben zu müssen.

Wir können schon mit einer kleinen Kontrolleinheit für ein paar Euro die Daten von der Maschine ablesen und auswerten,

berichtete Dr. Balda motivierend.

Mitarbeiter mitnehmen

2_Besuch_der_Forschungslabore_von_NTIS__im_Bereich_Steuerungstechnik

Geschäftsführer Marco Bauer von BAM Maschinenbau aus Altenstadt/WN ist Vorreiter in der Umsetzung von kleineren Bausteinen im Sinne der Digitalisierungsstrategie, die er im Anschluss vorstellte. Das Leuchtturmprojekt seines neuen Geschäftsmodells bildet ein vollautomatisches Kommissionierungssystem, das mit einem Online-Shop für individuelle Stahlzuschnitte gekoppelt ist. Damit hat Bauer zunächst viel Skepsis bei seinen Mitarbeitern geerntet: „Sie dachten, dass es verrückt sei, solch einen Schritt zu wagen. Jetzt sehen sie, dass wir Endkunden von Schweden bis nach Panama beliefern“. Man müsse die Mitarbeiter mitnehmen und ihnen die Vorteile erklären, damit sie mit den ersten Erfolgen selbst stolz auf das Konzept seien, so Bauer. Beide Referenten waren sich einig: Die Firmen sollten mutig sein und den Sprung in die Digitalisierung wagen.

Nach den Impulsvorträgen und einer regen Diskussion nutzten die rund 40 Teilnehmer die Möglichkeit, die Labore des Forschungsinstitut NTIS (Neuroinformatik, Steuerungstechnik) zu besuchen und einen dreiarmigen Invershammer, einen von lediglich drei auf der Welt, zu begutachten. Ondřej Severa, Marketingmanager bei NTIS ermunterte die Unternehmen abschließend, das Angebot vor Ort zu nutzen und gezielt mit dem forschungsstarken, aber zugleich praktisch ausgerichteten Institut zusammenzuarbeiten.

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