(K)ein Baum für Weiden: Gründerin erklärt das Aus des Hilfsprojektes

Weiden. Über ein Jahrzehnt lief das Kinderhilfsprojekt “Ein Baum für Weiden”. Schweren Herzens muss die Leiterin es jetzt beenden. Der Grund dafür ist das inzwischen riesige Ausmaß des Projektes und die vielen Betrugsfälle.  

Von Theresa Ehmann 

Ein Baum für Weiden Weihnachtsbaum

Nachdem Heike Brembs-Thoma 13 Jahre lang das gemeinnützige Projekt „Ein Baum für Weiden“ organisiert und geleitet hat, geht diese Ära jetzt zu Ende. Was mit 230 Engeln begonnen hat, hat sich peu a peu zu 850 Engeln hochgeschraubt. Jeder Engel ist ein Wunschzettel, den Kinder aus bedürftigen Familien abgegeben haben, und den jedermann abholen kann. Die Engel werden dann mit dem Geschenk zurückgebracht und so den Kleinen der Wunsch erfüllt.

An sich eine gute Sache und gerade für die Stadt Weiden, in der jedes fünfte Kind aus einer Hartz IV Familie kommt, eine tolle Idee. Allerdings schlichen sich über die Jahre viele Schwierigkeiten ein. Allein im Jahr 2016 fehlten 24 Engel, die dann durch Spendengeld ersetzt werden mussten. Und nicht nur das: Viele Familien wollten ein Geschenk, das über die 30 Euro Grenze hinausging – oder gaben gleich mehrere Engel ab.

Mogeleien und viel Aufwand erschweren das Projekt

Von den Mogeleien mal abgesehen, ist das Projekt allgemein kein Zuckerschlecken. Von August bis Februar muss die 47-Jährige bis spät in die Nacht arbeiten, um “Ein Baum für Weiden” stemmen zu können. Besonders jetzt da ihr Mann aus beruflichen Gründen nicht mehr helfen kann und die Kinder wegen des Studiums aus dem Haus sind, ist sie praktisch auf sich allein gestellt. So schwer es Brembs-Thoma fällt, sie muss das Projekt beenden. Und das endgültig. Dass es ihr wirklich leid tut und sie selbst trifft, merkt man der Leiterin sofort an:

Es ist so schade, es tut uns selbst sehr weh. Ich kenne viele von diesen bedürftigen Familien.

Jedoch hofft sie auf Nachahmer. Die 47-Jährige traf sich bereits mit einigen Leuten, die das Projekt fortsetzen oder Ähnliche gestalten wollten, aber letztendlich alle von dem großen Aufwand abgeschreckt wurden. Wer Interesse daran hat, ein neues Kinderhilfsprojekt in Weiden und Umgebung auf die Beine zu stellen, kann sich unter der E-Mail Ein-Baum-fuer-Weiden@kabelmail.de oder der Telefonnummer 0151/11545528 mit Heike Brembs-Thoma in Verbindung setzen.

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