Ein Koffer – Viele Ideen: Mehr Integration für Flüchtlinge in Weiden

Weiden. Wie integriert man am besten Flüchtlinge? Diese Frage hat sich das Projekt “Flüchtlinge werden Freunde” gestellt. Als Antwort entwickelten sie einen Koffer, voll mit Ideen, Materialen und Methoden. Der Stadtjugendring Weiden hat diesen Koffer nun erhalten, der ihm bei der Arbeit mit jungen Geflüchteten helfen soll. 

Flüchtlinge werden Freunde Kofferübergabe
von links nach rechts: Philipp Seitz, Julia Zimmermann, Florian Graf, SJR-Geschäftsführer Ewald Zenger, Vorstandsmitglied Florian Graf bei der Kofferübergabe.

Der Stadtjugendring Weiden ist für seinen Einsatz für Respekt, Toleranz und Vielfalt ausgezeichnet worden. Von der Regionalkoordination des Projektes „Flüchtlinge werden Freunde“ für die Oberpfalz erhielt der Stadtjugendring Weiden einen Materialkoffer. Der soll dem Dachverband der örtlichen Jugendorganisationen und Verbänden bei der Arbeit mit jungen Geflüchteten unter die Arme greifen. Den Koffer nahmen Stadtjugendring-Geschäftsführer Ewald Zenger, Vorstandsmitglied Florian Vogel und die Mitarbeiter Julia Zimmermann und Florian Graf entgegen.

Zenger und Vogel berichteten, dass im Stadtjugendring Weiden schon Planungen in diesem Bereich begonnen haben. So soll ein Projekt umgesetzt werden, welches jungen Geflüchteten die Kontaktaufnahme mit der eigenen Familie erleichtert und sie gleichzeitig mit den örtlichen Verbandsstrukturen vertraut machen soll. Von vielen Vereinen und Verbänden werde in der Arbeit mit jungen Geflüchteten schon viel bewegt, so ihr Fazit.

Das ist im Koffer drin

“Mit dem Material- und Methodenkoffer soll den Organisationen und Verbänden vor Ort Unterstützung gegeben und für Projekte in der Integrationsarbeit geworben werden”, sagte der Vorsitzende der Projektregion von „Flüchtlinge werden Freunde“, Philipp Seitz, der den Koffer überreichte. Vor knapp über einem Jahr startete das Aktionsprogramm „Flüchtlinge werden Freunde“ des Bayerischen Jugendrings. Viele Materialien und Ideen rund um die Arbeit mit jungen Flüchtlingen wurden dabei gesammelt und daraus der Koffer entwickelt.

Der Methodenkoffer ist mehrere hundert Euro wert und soll an interessierte Organisationen, Verbände oder Schulen als Arbeitsanregung kostenfrei verliehen werden. Die Übergabe an den Stadtjugendring war die Erste in der gesamten Oberpfalz. Damit solle insbesondere der Einsatz des Rings gewürdigt werden, der sich unter anderem auch im Bündnis „Weiden ist bunt“ beteiligt und sich aktiv für eine offene Stadtgesellschaft und gegen Rassismus einsetze.

Von dem Methodenkoffer ist auch die Pädagogin Stefanie Schmid überzeugt. Sie hat den Koffer in mühevoller Arbeit mit dem Verantwortlichen der Projektregion entwickelt und konzipiert. Von jugendgerechten Veranstaltungstipps über Filme bis hin zu Konzepten für Gruppenstunden reicht das darin enthaltene Angebot. Der Methodenkoffer will dazu ermutigen, junge Flüchtlinge zu integrieren. Alle Inhalte des Koffers hätten zudem das Ziel, einen friedvollen Umgang mit Jugendlichen mit und ohne Fluchthintergrund zu erleichtern. Nun haben auch die Verbände und Organisationen in Weiden die Möglichkeit, den Koffer für eigene Maßnahmen und Projekte zu nutzen.

Mehr Projekte für die Oberpfalz

Doch der Jugendring will es nicht bei der Arbeitshilfe belassen. Mehrere Fördertöpfe sollen Jugendverbände und Organisationen in Weiden ermutigen, ihre Projekte mit jungen Geflüchteten in die Tat umzusetzen. Förderfähig seien sie in der ganzen Oberpfalz. Im vergangenen Jahr sind unter anderem ein Sommerfest mit jungen Flüchtlingen, mehrere interkulturelle Koch- und Bowlingtreffen mit jungen Geflüchteten unterstützt worden.  Auch der Stadtjugendring Weiden hat bereits einen Antrag für ein Projekt gestellt – und kann sich gute Chancen auf eine Förderung ausrechnen.

Anträge für Projekte und Bildungsangebote im Jahr 2017 können noch beim Stadtjugendring Regensburg als zuständige Projektregion oder über den Stadtjugendring Weiden eingereicht werden. Auch 2018 werde das Programm mit den entsprechenden Fördermitteln in Höhe von insgesamt rund 50.000 Euro wohl fortgesetzt.

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