Ringen um Fachkräfte

Pressath. „Ich bin überzeugt, wenn man das ein oder andere Projekt für den Maschinenbau bekommen könnte, dann ergibt das die besten Produkte und Kooperationen“, wirbt Matthias Hiegl, Mitglied der Geschäftsleitung bei der Lippert GmbH, um mehr Geld für Forschungsprojekte an Hochschulen. Seinen Wunsch richtet er an Bundestagsabgeordneten Albert Rupprecht, der zusammen mit Landtagskollegen Tobias Reiß und CSU Ortsvorsitzendem Andreas Reinl den Maschinen- und Förderanlagenbauer besichtigt.

Hiegl geht davon aus, dass künftig noch mehr Prozesse in der Branche simuliert werden können. Das digitale Gründerzentrum biete zur Erprobung solcher Simulationen beste Voraussetzungen.

Es ist unheimlich schwer Fachkräfte herzubekommen,

bedauert Senior-Chef Gerold Sper. „Ich glaube in fünf bis 10 Jahren werden alle Firmen massive Probleme bekommen“, meint Sper und stößt bei Rupprecht auf offene Ohren. „Das ist etwas, das wir ständig thematisieren“, betont der Bundestagsabgeordnete. Die jüngsten Zahlen der Weidener Arbeitsagentur hätten ihn zuversichtlich gestimmt. Demnach seien im Jahr 2007 zwei Prozent der jungen Leute aus der Region abgewandert, um überwiegend in Ballungszentren zu arbeiten. Aktuell betrage die Abwanderungsquote nur noch 0,1 Prozent.

Attraktiverer Hochschulstandort

Daniel Sper, Neffe des Senior-Chefs und kaufmännischer Leiter, meint dass der Hochschulstandort Weiden für Studenten noch attraktiver gemacht werden müsste. Dazu gehörten seiner Meinung nach mehr Wohnheime, vor allem aber müssten Werkstudententätigkeiten forciert werden. „Wir sind selbst gerade dabei Kontakte aufzubauen“, sagte Daniel Sper. Regelmäßig würden mehrere Auszubildende eingestellt. Aktuell betrage der Anteil der Auszubildenden an der gesamten Belegschaft 17 Prozent. 41 junge Leute lernen den Beruf des Industriemechanikers, des Zerspannungsmechanikers, des Elektronikers oder des technischen Produktdesigners. Die meisten Mitarbeiter kämen aus einem Einzugsgebiet von 40 Kilometer um den Firmensitz. Die Kundschaft verteilt sich dagegen über den gesamten Globus. Die Oberpfälzer Maschinen zur Produktion von Geschirr und Sanitäreinrichtungen seien etwa auch in Asien sehr gefragt.

Lippert GmbH Pressath Betriebsbesichtigung
Senior-Chef Gerold Sper (Dritter von links), Matthias Hiegl (von rechts) und Daniel Sper von der Unternehmensleitung diskutierten mit Bundestagsabgeordneten Albert Rupprecht, CSU Ortsvorsitzenden Andreas Reinl und Landtagsabgeordneten Tobias Reiß die Herausforderungen für den global agierenden Maschinenbauer.

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