Von Eheproblemen bis zum Tiger im Mann
Neustadt/WN. Gabriele Fröhlich inszeniert zum Seniorenfasching der Stadt ein über zweistündiges Programm mit Faschingsverein und Frauenbund. Bei den Auftritten der Damen muss die Herrenwelt gehörig einstecken, der Elferrat aber rettet die Männerehre.
„Doch die Frauen tanzen jedem auf der Nase rum, Jeses sind die Männer dumm“, sang die Damengruppe mit Stefanie Hetz, Tanja Kippes, Edith Gerlach, Regina Schmid und Waldtraud Näger. So manche Strophe des selbstgereimten Liedes dürfte den Herren im Publikum weniger geschmeckt haben. Dafür passten sie umso besser zum Motto des Seniorenfaschings „Frauen und das starke Geschlecht“, dass sich Stadträtin und Seniorenbeauftragte Gabriele Fröhlich für den bunten Nachmittag ausgedacht hatte. Doch ohne Mann kam auch das forsche Sängerinnenquintett nicht aus. „Als wir dieses Lied geübt, waren alle sehr betrübt“, erinnerten die Damen an den Moment der Erkenntnis, dass ihnen die instrumentale Begleitung abging. Nur gut, dass sich da Fred Fröhlich zur devoten Begleitung auf der Quetschen bereiterklärte. Noch die eine oder andere verbale Watsche für die Männerwelt hatte Maria Uhl parat, die sich im Gedicht „Pro und Contra – Mann und Frau“ mit Maria Färber duellierte.
So ein Mann, ich sag’s ohne Hohn, ist die größte Fehlkonstruktion,
meinte Uhl die eine langjährig erfahrene Ehefrau mimte. „Willst Du ohne Sorgen leben, nimm dir lieber einen Hund. Mitgift hat er freilich keine, aber treu sein wird er immer“, hielt Färber in ihrer Rolle als altgedienter Ehemann entgegen. Und am Ende mögen sich die beiden Geschlechter dann ja doch. „Und pfeifen Sie manchmal aus dem letzten Loch, dann sind wir uns einig, wir lieben sie doch“, reimte die Ehefrau.
Schöpfungsgeschichte neu interpretiert
Wenig schmeichelhaft fiel auch die neuinterpretierte Schöpfungsgeschichte aus, die ebenfalls von Färber rezitiert wurde. Demnach schuf Gott am fünften Tage die Tiere und den Mann. Der Esel – geschaffen um ein Leben lang zu schuften und zu arbeiten – bat den Herren um 20 Jahre weniger auf Erden. Der Hund – gemacht als Bewacher über die Güter und als der beste Freund des Menschen – reduzierte seine Lebenserwartung um 15 Jahre. Auch der Affe erhielt bei den Nachverhandlungen Rabatt. Nur dem Mann, der zum Herrscher über die Welt geschaffen wurde, konnte es gar nicht genug sein. Gütig gab ihm der Herr die Jahre, auf die die Tiere verzichtet hatten. Und so habe er es jetzt genauso wie er es wollte: 20 Jahre als Mann, 20 Jahre als Esel, in denen er schuften muss, und 15 Jahre, in denen die Kinder klein sind, er wie ein Hund das Haus bewacht und isst, was die Familie übrig lässt. Und schließlich zehn Jahre, in denen er sich wie ein Affe benimmt und allenfalls noch die Enkel amüsiert. Das schallende Lachen in der vollbesetzten Stadthalle bestätigte die Einschätzung von Kinderprinzessin Clara I., die mit Prinzgemahl Jan I. die Seniorenwelt begrüßte:
Auch ich bin gern zum Seniorenfasching gekommen, habe ich doch vernommen, dass es hier viele Faschingsfans geben soll, da wird der Auftritt bestimmt besonders toll.
Elferrat rettet Männerehre
Im über zweistündigen Programm glänzte auch die Kindergruppe, die mit Anna Bitterer sowie Johanna und Annalena Kippes „Klingelingeling hier kommt der Eiermann“ einstudiert hatte. Mit einer Choreografie auf „Du hast mich tausendmal belogen“, eröffneten Marianne Lebegern und Renate Weiß das Showprogramm des Frauenbundes, durch das Stefanie Hetz als Moderatorin führte. Weitere Programmpunkte gestalteten Petra Troppmann, eine Schornsteinfegergruppe, die Tanzgymnastik von Brigitte Steger und sogar Stadtpfarrer Josef Häring mischte sich beim Sketch „Priesterjubiläum“ unter die Akteure. „Zum Abschluss zeigt der Elferrat, dass die Männer doch nicht so schlecht sind vor allem tanzen können“, kündigte Bürgermeister Rupert Troppmann die Männer vom Faschingsverein an. „Ich fand die Auftritte ganz toll. Die haben richtig viel Zeit investiert“, war Traudl Eismann von dem Nachmittag begeistert.
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