Oberpfälzer und Wein-Quartett der See-Weidener: “Prost” auf die Freundschaft

Weiden. Zweimal jährlich, im Frühjahr und im Herbst, kommen die Winzer aus der Partnerstadt Weiden am See ins oberpfälzische Weiden, um ihre exzellenten, prämierten Erzeugnisse vorzustellen. In diesem Jahr luden die Winzer-Familien Tobias Friedrich, Emmerich Habersack, Anton-Stefan Ochs sowie Ulrike und Hans Preschitz bereits zum 44. Mal zur kostenlosen Weinprobe und Weinverlosung ein.

Von Jürgen Wilke

Winzer, Wein, Wein-Quartett aus Weiden am See im City Center1
Das Wein-Quartett aus Weiden am See im City Center und die Gastgeber aus dem oberpfälzischen Weiden.

Das „Wein-Quartett“ kredenzte im City Center wieder ihre „Roten“, „Weißen“, wie Eiswein, Auslese und Spätlese. Von der Qualität her waren die Weinbauern mit ihren Weinen des vergangenen Jahres sehr zufrieden, allerdings beklagten sie, dass extreme Wetterverhältnisse den Winzern mehr und mehr zu schaffen mache. Joachim Strehl, Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins, begrüßte im Beisein von Stadträten, Vertretern des Heimatrings und des Stadtverbands für Leibesübungen, die Winzer aus dem Burgenland mit Dr. Michaela Haas, Partnerschaftsbeauftragte aus Weiden am See, sowie Abgeordnete der Partnerstädte, Annaberg Buchholz und Marienbad.

Der Geschäftsführer des City Centers, Philipp Kaufmann, schloss sich den Willkommensgrüßen an. Das große Interesse an den flüssigen Köstlichkeiten aller Kunden und Besucher im Weidener City Center ist der beste Beweis für die einzigartige Qualität der Weine vom Neusiedler See, die ausschließlich in Familienbetrieben hergestellt werden. Aus der langjährigen Partnerschaft (1969) beider Städte seit 1969 entwickelten sich inzwischen viele enge Freundschaften.

Winzer, Wein, Wein-Quartett aus Weiden am See im City Center3

Oberpfälzer & See-Weidener verbindet tiefe Freundschaft

Die Städtepartnerschaft zwischen der Marktgemeinde Weiden am See (etwa 2.400 Einwohner) im österreichischen Burgenland und Weiden in der Oberpfalz wurde 1969 geschlossen. In der Gemeinde Weiden am See lassen sich Siedlungsspuren bis in die Jungsteinzeit zurückverfolgen. 1944 stieß man beim Ausbau des Südostwalles auf einen Siedlungskomplex der „Badener Kultur“, einer archäologischen Kultur der Kupfersteinzeit im Mittel-Donauraum. Bei Grabungen kamen eine frühbronzezeitliche Begräbnisstätte des Altertums und eine bedeutende Menge römerzeitlicher Fundstücke zum Vorschein. 1939 wurde ein reiches römisches Grab mit einem Steinsarkophag aus dem 2. bis 3. Jahrhundert n. Chr. freigelegt. Weiden am See wird im Jahr 1338 erstmals in einer Urkunde mit der Bezeichnung „Weyden“ erwähnt. Der Name wird übereinstimmend vom mittelhochdeutschen „bi den Widen“ (bei den Weidenbäumen) hergeleitet. Im Jahr 1824 ließ das Raaber Domkapitel einen Schüttkasten für die Getreidelagerung errichten, der heute zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Gemeinde zählt. Durch seine zentrale Lage bot sich Weiden am See als hervorragender Standort für den herrschaftlichen Getreidehandel an. Bereits 1588 hatte Kaiser Rudolf II. der Gemeinde das Marktrecht und ein eigenes Wappen verliehen. Der Weinbau war schon damals vorherrschender Wirtschaftsfaktor in Weiden am See und verzeichnete in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts einen nie dagewesenen Aufschwung, der im 17. Jahrhundert seinen Höhepunkt erreichte. In den Jahren 1947 bis 1949 setzte trotz Schwierigkeiten bezüglich der Materialbeschaffung eine rege Bautätigkeit in Weiden am See ein. Die guten Weinernten und der annehmbare Weinpreis lösten diese erste Bauwelle aus. 1956 wurde dieser Bauboom durch Missernten etwas gebremst.

In diesem Jahr beantragte Bürgermeister Denk den Ausbau des Seebades. Damit setzte die agrarstrukturierte Gemeinde den ersten Schritt zur Entwicklung einer Agrar- und Tourismusgemeinde. Ein fester Termin in jedem Jahr ist der Besuch der Freunde aus Weiden in der Oberpfalz zu Martini. (Martinstag 11. November). Es ist ein Treffen, bei dem nicht nur die Freundschaft zwischen den Oberpfälzern und den See-Weidenern im Mittelpunkt steht, sondern auch der Burgenländer Wein. Das Verkosten der edlen Tropfen ist fester Bestandteil des alljährlichen Besuches. Jedes Jahr wird zur Weintaufe in den Winzerkeller geladen. Nach der Segnung des Weines wird der Jungwein des zurückliegenden Jahres verkostet. Der „Revanche-Besuch“ der See-Weidener erfolgt im darauffolgenden Jahr zum Bürgerfest in der Max-Reger-Stadt. Der Winzerkeller Weiden am See wurde im Jahr 1955 von der örtlichen Winzergenossenschaft errichtet und besteht aus einem Weinkeller, einer Traubenverarbeitungshalle und einem Repräsentationsraum mit wunderbarem Blick über den See. Die Lage und auch die Größe des Winzerkellers bietet sich besonders für Veranstaltungen an, deshalb wird er gerne von den örtlichen Vereinen für ihre Veranstaltungen genutzt.

* Diese Felder sind erforderlich.