Feierliches Gelöbnis: Neue Rekruten bei der Bundeswehr

Weiden. Zu ihrem „Feierlichen Gelöbnis“ traten sechs junge Frauen und 72 junge Männer auf dem Oberen Markt in Weiden an. Es sind die Rekruten der Ausbildungsunterstützungskompanie 122, die das Panzergrenadierbataillon 122 aus Oberviechtach seit 2015 in der Ostmarkkaserne ausgelagert hat. Sie gelobten, „der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“. Die Rekruten der in Weiden stationierten Ausbildungsunterstützungskompanie stammen aus ganz Deutschland.

Von Jürgen Wilke

Bundeswehr, Feierliches Gelöbnis (6)

Die Feierstunde gestaltete das Heeresmusikkorps Veitshöchheim mit Märschen und einem Choral. Viele interessierte Zuschauer verfolgten die Zeremonie. Seit die Wehrpflicht vor sechs Jahren ausgesetzt worden ist, entscheiden sich alle Soldaten in Deutschland dafür, den Freiwilligen-Dienst bei der Bundeswehr anzutreten. Dafür muss am Anfang eine militärische Grundausbildung durchlaufen werden, die drei Monate dauert. Während dieser Zeit legen die Rekruten ein Gelöbnis ab. Das feierliche Gelöbnis in der Öffentlichkeit soll die Verbundenheit zwischen Bürgern und Bundeswehr unterstreichen. Oberstleutnant Christian Kiesel begrüßte als Kommandeur des Artilleriebataillons 131 und als Standortältester die Soldaten, die Ehrengäste und Bürger. „Mit ihrem Dienst bei der Bundeswehr legen die Soldaten ein klares Bekenntnis zu dem im Grundgesetz verankerten Grundsatz der Demokratie ab“, erklärte Oberstleutnant Lars Hans Obst, stellvertretender Kommandeur des Panzergrenadierbataillons 122, das mit starken Kräften in Litauen im Einsatz ist.

Das öffentliche Ablegen des Feierlichen Gelöbnisses sei ein wichtiger Schritt im Leben als Soldat. Weidens Oberbürgermeister Kurt Seggewiß zeigte sich erfreut über das gute Verhältnis der Bevölkerung zur Bundeswehr: „Sie wollen sich heute aus eigenem Antrieb zu einem staatsbürgerlichen Auftrag bekennen: Nämlich der Bundesrepublik Deutschland, Ihrer Heimat, treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen. Wir alle zollen Ihnen durch unsere Anwesenheit Respekt und Anerkennung für Ihre Entscheidung – und für die daraus erwachsenden Pflichten, denen Sie im Dienst für unsere Gesellschaft nachkommen werden.”

Die Wiedervereinigung brachte über zwei Jahrzehnte Menschen aus Ost- und Westdeutschland mit unterschiedlichen Lebensentwürfen und Erfahrungen in der ‘Armee der Einheit’ zusammen. Frauen wurden ab 2001 zu allen Laufbahnen der Bundeswehr zugelassen, nachdem sie zuvor lediglich im Sanitätsdienst und den Musikkorps dienen durften. Mit Unterstützung der Soldaten kann gewährleistet werden, dass die Bundeswehr auch weiterhin erfolgreich arbeiten, die genannten Herausforderungen meistern und ihren wichtigen Auftrag im In- und Ausland erfüllen kann. Sie treten ihren Dienst an, um die Sicherheit Deutschlands, aber auch die Sicherheit Europas zu wahren und zu schützen. Sie treten ein für die Prinzipien unseres Grundgesetzes und für das Recht und die Freiheit ein.

Bundeswehr weltweit im Einsatz

Die Bundeswehr ist heute weltweit im Einsatz. Sie versieht ihren Dienst vom Balkan über Somalia, Afghanistan und die Türkei bis hin nach Mali. In Krisengebieten sind derzeit gut 6.000 Soldatinnen und Soldaten im Einsatz und sie leisten eine hervorragende Arbeit. Den Soldatinnen und Soldaten galt Seggewiß’ ganz besonderer Dank: “Ich möchte alle Angehörigen und insbesondere die Lebenspartner bitten, ihrem hier angetretenen Familienmitglied Zuhause, besonders in den Zeiten längerer dienstlicher Abwesenheit, den Rücken frei zu halten und es auf das Beste zu unterstützen. Ich danke Ihnen für Ihre Bereitschaft zum Wehrdienst, es ist eine gute und richtige Entscheidung”. Er wünschte für den heutigen festlichen Tag mit den Angehörigen einen schönen und guten Verlauf sowie für ihre bevorstehende Dienstzeit viel Soldatenglück und gute Kameradschaft.

Nach einem Musikstück, dem Vortreten einer Abordnung zur Paradeaufstellung und dem Kommando „Stillstehen zum Gelöbnis“, sprach Oberstleutnant Obst die Gelöbnisformel, die laut und deutlich nachgesprochen wird: „Ich gelobe der Bundesrepublik treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.“ Zwei Rotten mit je drei Rekruten legten dabei – stellvertretend für ihre Kameraden, ihre Hand auf die Tuppenfahne. Danach folgte das „Lied der Bayern“ und die Nationalhymne und Oberstleutnant Obst hieß die Rekruten in der Gemeinschaft der Soldaten willkommen.

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Jacob White, Kommandeur Stabskompanie US Army Grafenwöhr, Susanne Bartsch, Pressesprecherin US Army Garrison, Kurt Seggewiß, OB Stadt Weiden (von links) begleiteten das Feierliche Gelöbnis der neuen Rekruten.
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Bild A): Heeresmusikkorps Veitshöchheim, dahinter Ehrenzug mit der Truppenfahne. Bild B): Handauflegen auf die Fahne beim Gelöbnis. Bild C): die Truppenfahne Bild D): beim Gelöbnis auf dem Oberen Markt. Bild E): Jacob White, Kommandeur Stabskompanie US Army Grafenwöhr, Susanne Bartsch, Pressesprecherin US Army Garrison, Kurt Seggewiß, OB Stadt Weiden (v.li.)

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