Prävention durch „Er-Fahrung“: Quietschende Reifen beim Präventionstag in Mitterteich

Tirschenreuth/Mitterteich. Führerschein in der Tasche – los geht`s!? Selbst wenn die Verkehrsregeln sehr gut sitzen – eine sichere Fahrpraxis wird erst mit der Zeit durch ausreichend Erfahrung erlernt.

Könner durch Erfahrung Kommunale Jugendarbeit Fahrtraining
Die Teilnehmer am Projekt „Könner durch Er-fahrung“ mit dem Organisationsteam von links: Jutta Sehm, Reinhard Wührl, Theresia Schwarz von rechts: Erwin Jaspers, Dieter Rasp, Karl-Walter Landgraf, Carsten Landgraf

Unter diesem Motto, „Könner durch Er-fahrung“, absolvierten 16 junge Mitarbeiter der Firma Schott und der Walzenfabrik Hamm einen abwechslungsreichen Präventionstag auf dem Gelände der Firma Sporrer in Mitterteich. Bereits zum dritten Mal in diesem Format organisierte die Kommunale Jugendarbeit gemeinsam mit der Kreisverkehrswacht Tirschenreuth, der Polizei, dem Gesundheitsamt und der Arbeitsgruppe Prävention dieses Angebot.

Während zunächst die eine Gruppe das Fahrtraining mit den eigenen Fahrzeugen absolvierte, beschäftigten sich die anderen Teilnehmer mit theoretischen Inhalten. Theresia Schwarz und Jutta Sehm vom Gesundheitsamt erarbeiteten zunächst suchtpräventive Inhalte. Hier ging es beispielsweise um die Einschätzung von Alkoholmengen unterschiedlicher Getränke oder um die Grenzen und Übergänge zwischen Genuss bis hin zur Abhängigkeit. Anschließend leistete Verkehrserzieher Carsten Landgraf von der Polizeiinspektion Kemnath Unterstützung am Motorrad-Fahrsimulator und am Reaktionstestgerät.

Unterschiedliche Promillewerte und die daraus resultierenden Einschränkungen wurden durch Übungen mit einer sogenannten „Rauschbrille“ simuliert. Dieter Rasp, Beauftragter für Sucht und seelische Gesundheit der Fa. Schott begleitete die Gruppe und informierte über mögliche Auswirkungen übermäßigen Suchtmittelkonsums. Von der Kreisverkehrswacht Tirschenreuth unterstützten währenddessen Walter Landgraf und Erwin Jaspers den Fahrlehrer-Kollegen Peter Staffel aus Weiherhammer bei den Fahrpraxis-Übungen.

Könner durch Erfahrung Kommunale Jugendarbeit Fahrtraining
Eine der Fahrübungen: Mit steigender Geschwindigkeit im Slalom durch die Pylonen

Flotte Slalomfahrten, enge Wendungen

Erste Übung: Wer kann die Abmessungen des eigenen Fahrzeugs tatsächlich sicher einschätzen? Die zunächst sehr einfach wirkende Übung, an ein nachgestelltes Hindernis möglichst nah sowohl vorwärts als auch rückwärts heran fahren, erwies sich als doch schwieriger als anfänglich vermutet. Bei einer anschließenden Wendung in einer Engstelle war diese Erfahrung dann durchaus sehr hilfreich. Etwas flotter ging es zu bei den Slalomfahrten und den Gefahrenbremsungen aus immer höher werdender Geschwindigkeit. Im wahrsten Sinne “erfahren” konnten die Teilnehmer so bspw. die Bremswege bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten oder die enorme Strecke, die im Blindflug zurückgelegt wird, wenn auch nur ein kurzer, unerlaubter Blick aufs Handy am Steuer erfolgt.

Das Highlight vieler stellte sicherlich die Kreisfahrt mit erhöhter Geschwindigkeit dar. Das Verhalten des Fahrzeugs unter diesen enormen Zentrifugalkräften und die richtige Reaktion des Fahrers in so einer brenzligen Situation wurde so unter kontrollierten Bedingungen nachgestellt.

Könner durch Erfahrung Kommunale Jugendarbeit Fahrtraining
Die Abmessungen des eigenen Autos besser kennen lernen: Wann wird der Ball fallen? Fahrlehrer Peter Staffel aus Weiherhammer unterstützt bei Bedarf.

Kinogutscheine zu gewinnen

Nach der gemeinsamen Mittagspause konnten die Teilnehmer ihr Wissen bei einem kleinen Quiz testen. Als Anreiz gab es drei Kinogutscheine vom Gesundheitsamt. Beim Abschlussvortrag zum Thema „Gefühle im Straßenverkehr“ referierte Erwin Jaspers aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Fahrlehrer zu diesem bedeutenden Einflussfaktor in der täglichen Fahrpraxis.

Für die ursprüngliche Idee dieses Projekts und die Rahmenorganisation zeigte sich Kommunale Jugendpflegerin Sabine Frank verantwortlich, die Ihren ausdrücklichen Dank an die Firma Sporrer richtete, auf deren Gelände bereits zum zweiten Mal dieses Projekt durchgeführt werden konnte. Ausgearbeitet hat das Fahrtraining speziell für junge Leute der Bundesverband der Verkehrswacht bereits vor ca. 20 Jahren. Das lokale Organisationsteam ergänzte das Konzept durch weitere theoretische Übungsbausteine und Aspekte der Suchtprävention.

Könner durch Erfahrung Kommunale Jugendarbeit Fahrtraining
In der Kleingruppe wurde über Suchtmittelkonsum und den Grenzen zwischen Genuss und Abhängigkeit diskutiert.

Künftig möchte das Organisationsteam dieses jährliche Angebot für interessierte Firmen im Landkreis und deren junge Mitarbeiter als Präventionsangebot öffnen. Informationen hierzu bei: Sabine Frank, Kommunale Jugendarbeit, Mähringer Str. 9, 95643 Tirschenreuth, Tel.: 09631/88-284, sabine.frank@tirschenreuth.de; www.koja-tir.de ;

Könner durch Erfahrung Kommunale Jugendarbeit Fahrtraining
Hilfreiche Tipps folgten jeder Übung vom Fahrlehrer Peter Staffel.
Könner durch Erfahrung Kommunale Jugendarbeit Fahrtraining
Verschiedenste Situationen im Straßenverkehr wurden am Motorradfahrsimulator geprobt. Von links: Reinhard Wührl (Arbeitsgruppe Prävention), Carsten Landgraf (Polizeiinspektion Kemnath), dritter von rechts: Dieter Rasp (Beauftragter für Sucht und seelische Gesundheit der Fa. Schott) vierter von rechts: Karl-Walter Landgraf (Kreisverkehrswacht Tirschenreuth)
Könner durch Erfahrung Kommunale Jugendarbeit Fahrtraining
Das Verhalten des Autos und die richtige Reaktion des Fahrers wurde bei der abschließenden Kreisfahrt simuliert. Quietschende Reifen inbegriffen.
Könner durch Erfahrung Kommunale Jugendarbeit Fahrtraining
Wieviel Alkoholgehalt steckt in den unterschiedlichen Getränken? (rechts: Jutta Sehm, Gesundheitsamt)

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