„Das passt perfekt“: Neue Landesbehörde schafft 20 Arbeitsplätze

Kemnath. Kemnath und die Region können sich über eine neue Landesbehörde freuen. Dort eröffnete die bayerische Familienministerin Emilia Müller zusammen mit mehr als 100 Gästen eine Außenstelle des Zentrums Bayern Familie und Soziales (ZBFS) im einstigen Amtsgericht. Der Umbau des schmucken Gebäudes am Marktplatz kostete 1,55 Millionen Euro, 20 Arbeitsplätze sind entstanden, die zum Großteil aus Nürnberg und vom ZBFS-Hauptsitz Bayreuth in die Oberpfalz verlagert wurden.

Von Udo Fürst

Emilia Müller Zentrum Bayern für Familie und Soziales 3)

Die Städte Kemnath, Schwandorf und Nördlingen werden neue Standorte des ZBFS. Insgesamt werden 60 Mitarbeiter in die drei neuen Standorte verlegt. Die Umstrukturierung ist Teil der Behördenverlagerung der Staatsregierung, die Pegnitz eine Hochschule und Marktredwitz ein Gefängnis bescheren wird. „Mit der Verlagerung von Aufgaben von München nach Bayreuth, Landshut, Regensburg und Selb haben wir bereits seit 1997 gute Erfahrungen gemacht“, sagte der Präsident des ZBFS, Norbert Kollmer. „Die neuen Standorte sind ein wichtiges Signal für die Menschen in ganz Bayern.“ Die Ansiedlung des Amtes als oberfränkisch-oberpfälzische Gemeinschaftsleistung sei ein cleverer Schachzug, denn qualifizierte Arbeitsplätze quasi vor der Haustür seien für die Region ungemein wichtig. Das renovierte Gebäude lobte Kollmer als architektonisches Schmuckstück.

„Das passt perfekt“, sagte Bürgermeister Werner Nickl beim von der Band Soundgeflecht musikalisch gestalteten vorherigen Festakt in der Mehrzweckhalle. Er freute sich über die Entscheidung der Staatsregierung, „weil Kemnath zuvor auf keiner Rechnung stand“. Er dankte besonders MdL Tobias Reiß für dessen Einsatz bei der Verlagerung. Die neue Behörde residiere nun im prächtigsten Gebäude von Kemnath. Dass auch drei Mitarbeiter des Amtsgerichts in die neue Behörde gewechselt sind, sei ein weiterer positiver Aspekt.

Zentrum Bayern für Familie und Soziales
Teamleiter Clemens Linberg, Staatsministerin Emilia Müller, Regionalstellenleiter Rudi Kirchberger und MdL Tobias Reiß (von links) freuten sich über die neue ZBFS-Außenstelle im frpheren Amtsgerichtsgebäude auf dem Kemnather Marktplatz.

Beratung für Familien

Staatsministerin Emilia Müller sagte, die Verlagerung setze einen Meilenstein für Bürgernähe und Infrastruktur und sei ein weiteres Stück soziale Gerechtigkeit – „auch wenn sich diesen Begriff sonst die SPD auf die Fahnen geschrieben hat.“ Es sei ein großer Tag für Kemnath und ein guter Tag für die Oberpfalz und ganz Bayern. Mit der Behördenverlagerung stärke man den ländlichen Raum. „Vor allem Familien profitieren von der bürgernahen und kompetenten Beratung in den neuen Räumen am Stadtplatz. Hier allerdings lag die Ministerin nicht ganz richtig, denn in Kemnath werden vorwiegend Anträge oberbayerischer Eltern zum Bezug von Elterngeld, Landeserziehungsgeld und bayerischem Betreuungsgeld bearbeitet, wie Behördenleiter Norbert Kollmer zuvor erklärt hatte und den Dreiklang von Oberfranken mit dem Hauptsitz Bayreuth, Kemnath als Außenstelle und Oberbayern als Antragsgebiet beschworen hatte. Allerdings können sich Eltern in Kemnath über die Familienleistungen des Freistaats beraten lassen.

Bei einem Rundgang durch die von Clemens Linberg geleiteten ZBFS-Außenstelle überzeugten sich die Ministerin und viele Ehrengäste, darunter Landrat Wolfgang Lippert, Regionalstellenleiter Rudi Kirchberger sowie zahlreiche Stadträte von der Zweckmäßigkeit der neuen Räume. „Hier lässt sich‘s perfekt arbeiten“, schwärmte auch Landrat Lippert von der Qualität des komplett sanierten Gebäudes.

Kemnath Chor Zentrums Bayern Familie und Soziales in Kemnath (1)
Der Chor der Mittel- und Realschule Kemnath begrüßte die Gäste in der neuen Außenstelle musikalisch.

Bilder: Udo Fürst

* Diese Felder sind erforderlich.