Neun Migranten eingeschleust

Tännesberg/Waidhaus. Mit Kleintransporter und Sattelschlepper haben Schleuser in den vergangenen Tagen Migranten eingeschleust.

Nach mehreren Vorfällen in der vergangenen Woche, nahmen die Schleusungen auch in dieser Woche kein Ende. Am Montagabend sammelten Streifen der Polizeiinspektionen Oberviechtach und Vohenstrauß nach einem Bürgerhinweis fünf umherirrende Migranten im Alter von 16 bis 27 Jahren auf der B 22 in den Bereichen Tännesberg und Pilchau (Gemeinde Tännesberg) ein.

Die Iraker wurden zur Versorgung und weiteren polizeilichen Sachbearbeitung an die Bundespolizeiinspektion Waidhaus übergeben. Dort schilderten die fünf Männer den Ermittlern der Bundespolizei ihre Odyssee: Versteckt auf einem Kleintransporter waren sie von einem Schleuser von Rumänien nahezu pausenlos bis zur B 22 gekarrt und dort aus dem Fahrzeug gescheucht worden. Pro Person hätten sie dafür 3.500 Dollar bezahlen müssen.

Schleuser setzt Migranten im Wald aus

Aber sie waren nicht die einzigen. So “günstig” kamen nämlich vier Migranten, die Bundespolizisten am Dienstagmorgen direkt vor ihrer Waidhauser Dienststelle aufgriffen, nicht davon. Sie waren angeblich von der Türkei aus in einem Sattelschlepper bis Deutschland für 10.000 Euro pro Person geschleust worden. Der Lkw-Fahrer und mutmaßliche Schleuser hätte sie schließlich in einem Waldstück abgesetzt, das rund eine halbe Stunde Fußmarsch von Waidhaus entfernt sei.

Bei den Migranten handelt es sich um einen 25-jährigen Iraker, zwei Syrer im Alter von 16 und 20 Jahren und einen 27-jährigen Türken. Ein Ermittler der Bundespolizei hatte außerhalb des Dienstes das Quartett beobachtet, das direkt an seiner Wohnung vorbeimarschiert war. Die beiden 16-Jährigen, die ohne Verwandte unterwegs war, übergaben die Beamten in die Obhut des Jugendamtes, die anderen Migranten wurden an eine Aufnahmeeinrichtung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge weitergeleitet.

Beide Schleusungen stehen nach derzeitigem Stand der Ermittlungen nicht in Zusammenhang.

Neuer Schleusungstrend? Nein!

Bereits vergangene Woche waren nach Bürgerhinweisen am Donnerstag und Freitag insgesamt 16 Geschleuste aus dem Irak, dem Iran und Syrien in den Bereichen Burgtreswitz (Gemeinde Moosbach), Braunetsrieth (Stadt Vohenstrauß) und Lohma (Stadt Pleystein) entdeckt worden.

Die Ermittler der Bundespolizei halten es für verfrüht, von einem neuen Schleusungstrend über die tschechisch-bayerische Grenze zu sprechen. In unregelmäßigen Abständen waren in den vergangenen Jahren Schleuserorganisationen von ihren “eingefahrenen” Routen abgewichen und hatten Migranten im Grenzgebiet entlang der A6 meist aus Lkws abgesetzt.

Die Bundespolizei dankt den aufmerksamen Bürgern dafür, die meist orientierungslosen Migranten den Behörden zu melden. Dadurch könnten die Hilfesuchenden schnell versorgt, an die entsprechenden Aufnahmeeinrichtungen weitergeleitet und zeitnah gegen die Schleuser ermittelt werden.

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