Wasserschutz und Weidelgras im Mais

Lennesrieth. Erfolgreichen Wasserschutz kann man an der Zwischenfrucht-Demoanlage bei Maienfeld live erleben. Zwölf Landwirte spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Der Gewässerschutzbeauftragte Michael Lukas (mit Schaufel) begutachtet die Durchwurzelung des Bodens mit Weidelgras.
Foto: Franz Völkl
Der Gewässerschutzbeauftragte Michael Lukas (mit Schaufel) begutachtet die Durchwurzelung des Bodens mit Weidelgras. Foto: Franz Völkl
Der Tiefbrunnen Waldthurn befindet sich mitten im Wasserschutzgebiet. Foto: Franz Völkl
Der Tiefbrunnen Waldthurn befindet sich mitten im Wasserschutzgebiet. Foto: Franz Völkl
Die Waldthurner Wasserexpertin Christine Griesbach (links) bespricht an der Demoanlage mit Dipl.-Ing. Martin Schreyer und AELF - Gewässerschutzbeauftragten Michael Lukas das sehr positive Ergebnis der Zwischensaat „Weidelgras im Maisfeld“. Foto: Franz Völkl
Die Waldthurner Wasserexpertin Christine Griesbach (links) bespricht an der Demoanlage mit Dipl.-Ing. Martin Schreyer und AELF – Gewässerschutzbeauftragten Michael Lukas das sehr positive Ergebnis der Zwischensaat „Weidelgras im Maisfeld“. Foto: Franz Völkl
Foto Franz Völkl
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„Hier an der Demoanlage hat mit der erstmaligen Zwischensaat von Weidelgras im Mais alles sehr gut geklappt und es war ein sehr aussagekräftiger Anbauversuch“, stellte der Gewässerschutzbeauftragte Michael Lukas vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Weiden kurz und bündig fest.

Waldthurn Wasserexpertin lädt ein

Christine Griesbach, von der Waldthurner Marktverwaltung, ist für den gemeindlichen Wasserschutz verantwortlich. Sie hatte die beteiligten Landwirte und Behörden eingeladen, um speziell die Demoanlagen des Irlhofer Landwirts Georg Bocka in Sichtweite zur ehemaligen Albersriether Brennerei in Augenschein zu nehmen.

Wasserbauern schonen Trinkwasser

„Unsere Wasserbauern haben wieder perfekte Arbeit geleistet“, meinte die Wasserexpertin. „Durch die grundwasserschonende Landbewirtschaftung der zwölf Kooperationslandwirte konnte der Nitratwert auf derzeit 35 bis 36 Milligramm je Liter abgesenkt werden.“ Diese freiwillige Kooperation mit der Marktgemeinde als Wasserversorger besteht seit 2004. Die Landwirte bringen wesentlich weniger Stickstoff und Pflanzenschutzmittel aus und bauen Zwischenfrüchte an, damit der Stickstoff über den Winter in der Pflanze bleibt und nicht in tiefere Bodenschichten und dabei in das Trinkwasser abdriftet.

Unsere Landwirte sind echte Wasserschützer hier im 89 Hektar großen Wasserschutzgebiet zwischen Lennesrieth und Albersrieth.Bürgermeister Josef Beimler

Beginn im Jahr 2004

Vor 18 Jahren sei der Nitratwert des dortigen Tiefbrunnens bei bedenklichen 50 Milligramm je Liter gewesen, vor zehn Jahren bei 40 Milligramm je Liter. „Mein Ziel ist es, dass man sich trotz des derzeitigen guten Wertes noch bei 30 Milligramm je Liter einpendelt“, erklärte Griesbach.

Bürgermeister Josef Beimler konnte neben beteiligten Landwirten auch Martin Schreyer (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten-AELF, Weiden), Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes mit Diplom-Ingenieur Franz Fehnl, Klaus Gieler vom Bayerischen Bauernverband (BBV) und den Waldthurner Wasserwart Sebastian Maier begrüßen.

Ein Dutzend unterschreibt Kooperationsvertrag

Die zwölf Landwirte und der Markt Waldthurn haben eine Kooperationsvereinbarung (Ausarbeitung durch AELF und BBV) zu dieser grundwasserschonenden Landbewirtschaftung geschlossen. Ziel dieser Vereinbarung ist es, auf freiwilliger Basis die Flächen im Wasserschutzgebiet so zu bewirtschaften, dass das gewonnene Wasser frei von Rückständen ist und einen niedrigen Nitratgehalt aufweist.

Anbau von Zwischenfrüchten – Martin Schreyer informiert

„Eine der wesentlichen Verpflichtungen zur Reduzierung der Reststickstoffgehalte nach der Ernte ist der Anbau von Zwischenfrüchten, die vor dem Winter nicht umgebrochen werden und die Nährstoffe bis zum Frühjahr in ihren Wurzeln festhalten. So kann der Stickstoff von der nachfolgenden Kultur aufgenommen werden“, erklärte Dipl.-Ing. Martin Schreyer (AELF). Landwirt Bocka hat auf seiner Ackerfläche eine Vielzahl von verschiedenen Zwischenfrüchten angebaut, um zu demonstrieren, welche sich unter Praxisbedingungen am besten für den Anbau im Wasserschutzgebiet eignen.

Neu: Weidelgras im Mais

Neu in diesem Jahr ist eine Parzelle mit einer sogenannten Untersaat von Weidelgras im Mais. Nach der Silomaisernte wächst das Gras weiter und bildet im Herbst einen dichten Bestand. Schreyer (AELF) ist davon überzeugt, dass der rechtzeitige Zwischenfruchtanbau eine der wichtigsten Maßnahmen zur Sicherung einer guten Trinkwasserqualität ist.

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