Militärflugzeug abgestürzt [Updates]

Grafenwöhr/Engelmannsreuth. In der Nähe von Engelmannsreuth ist heute gegen 9.30 ein Militärflugzeug der US-Armee über einem Waldstück abgestürzt. 

Flugzeugabsturz F16
(Bild: Flo Bernt/Facebook)

Nach Angaben der Polizei konnte sich der Pilot mit dem Fallschirm rechtzeitig in Sicherheit bringen. Er wurde aber dennoch leicht verletzt. Die Ursache für den Absturz war laut ersten Informationen wohl ein Motorschaden. Es handelt sich um ein amerikanisches Militärjet vom Typ F-16.

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Flugzeugabsturz F16
Die Nachbargemeinden werden gebeten Türen und Fenster geschlossen zu halten. Das Bild wurde in Engelmannsreuth aufgenommen. Foto: Ilona Regner

Das Flugzeug hat scheinbar auch eine Übungsbombe von 100 kg Sprengkraft an Bord. Es wurde eine Sicherheitszone von einem Kilometer eingerichtet. Wegen des giftigen Rauchs werden die Bewohner gebeten drinnen zu bleiben und Türen und Fenster geschlossen zu halten.

Neuesten Informationen zufolge hatte die F 16 sechs Übungsbomben an Bord. Außerdem aber auch hochentzündliches Kerosin und der Raketentreibstoff Hydrazin. Kurz vor dem Absturz hat der Pilot die Außentanks abgeworfen.

Die Berufsfeuerwehr Nürnberg wurde zum Einsatzort gerufen. Die Einsatzkräfte vor Ort warten auf das Eintreffen verschiedener Spezialkräfte, die sich mit der Bekämpfung von giftigen Stoffen auskennen. Rund 400 Einsatzkräfte sind vor Ort. Ein Teil davon wird bereits wieder abgezogen, da sie im Moment nicht näher ran dürfen und deshalb auch nicht gebraucht werden.

[Update] Nur die amerikanische Feuerwehr  und die Spezialeinheiten dürfen noch in die Nähe des Jets. Der Rest der Einsatzkräfte wird wohl demnächst abgezogen.

[Update] Wie sich mittlerweile herausstellte liegt die Absturzstelle noch im Landkreis Neustadt an der Waldnaab.

[Update] Feldjäger der Bundeswehr und Soldaten der US-Streitkräfte sind zwischenzeitlich an der Unglücksstelle eingetroffen. Die Einsatzkräfte haben den Bereich großräumig abgesperrt. Aus Sicherheitsgründen bittet die Polizei darum, den abgesperrten Bereich nicht zu betreten.

[Update] Aufgrund in sozialen Netzwerken aufgetauchter Fotos vom Unfallwrack warnt die Polizei noch einmal davor, sich der Unfallstelle zu Nähern. Die ausströmenden giftigen Gase könnten möglicherweise schwerwiegende, gesundheitliche Schäden hervorrufen. Zwei Männer wurden bereits wegen Kreislaufproblemen ärztlich versorgt.

[Update] Die zwei 2,5 bis 3 Meter großen Tanks mit rund 1.500 Litern Fassungsvermögen hat der Pilot in der Region um Eschenbach abgeworfen. Nach ihnen wird weiter verstärkt gesucht. Aus den zwei verletzten Feuerwehrlern wurden inzwischen neun. Sie mussten aufgrund von Erschöpfungserscheinungen wegen der harten Arbeit, der Schutzkleidung und den Temperaturen ärztlich versorgt werden.

[Update] Absturzstelle bei Heinersberg

Wegen der Absturzstelle bei der Ortschaft Heinersberg im Gemeindebereich Kirchenthumbach (Landkreis Neustadt/WN) hat das Polizeipräsidium Oberpfalz die Einsatzleitung übernommen.

Mehrere Rauchgranaten abgeworfen

Das Militärflugzeug war zusammen mit fünf weiteren Flugzeugen aus der Eifel kommend in Richtung des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr zu einem Übungsflug unterwegs.Nachdem der 27-jährige amerikanische Pilot bemerkte, dass er technische Probleme hatte, flog er auf freies Gelände und warf die Reservetanks sowie mehrere mitgeführte Rauchgranaten ab. Dann rettete sich der Pilot mit dem Schleudersitz und die Maschine stürzte in dem Waldgebiet ab.

Die zunächst einen Radius von 1000 Metern umfassende Absperrung konnte im weiteren Verlauf auf 500 Meter reduziert werden. Ein Großaufgebot an Feuerwehren, Rettungsdiensten und THW war vor Ort. Auch das Luftfahrtbundesamt, die Zollgrenzbehörde, die Staatsanwaltschaft Weiden und das Landesamtes für Umweltschutz wurden verständigt.

Bergung der Wrackteile dauert bis zu vier Tage

In den Nachmittagsstunden übernahm ein Sprengmittelbeseitigungstrupp der US Streitkräfte die Begutachtung des unmittelbaren Absturzareals. Die Sicherung des militärischen Sicherheitsbereiches übernahm in den frühen Abendstunden die Bundeswehr. Nach derzeitiger Bewertung muss damit gerechnet werden, dass die Begutachtung des Unglücksortes und die Bergung der Wrackteile drei bis vier Tage in Anspruch nehmen kann.

Treibstofftank gefunden

Noch in den späten Nachmittagsstunden wurden die beiden Tanks mithilfe von Zeugen westlich von Eschenbach gefunden. Einer der Tanks war unbeschädigt, der zweite wies Beschädigungen auf. Das Flugzeug war ohne Kampfmittel unterwegs, es brannte aus und wurde total zerstört. Ebenfalls gerieten umstehende Bäume und Pflanzen in Brand und wurden dabei zerstört. Hubschrauber der Polizei, der US-Streitkräfte und Rettungshubschrauber des ADAC waren vor Ort.

Beim Einsatz verletzte sich ein Feuerwehrmann leicht am Fuß, daneben mussten sich neun Feuerwehrkräfte (Stand 16:30 Uhr) wegen Kreislaufproblemen aufgrund der großen Hitze in kurzzeitige Behandlung begeben.

Bisher nur zwei Rauchgranaten entdeckt

Zwei der erwähnten abgeworfenen Rauchkörper konnten unmittelbar an der Absturzstelle gefunden werden – der Verbleib der restlichen ist noch ungeklärt. Nach bisheriger Einschätzung geht von diesen Gegenständen jedoch keine unmittelbare Gefahr aus. Sollten Personen verdächtig erscheinende Gegenstände in der Region Eschenbach – Schlammersdorf – Kirchenthumbach finden, so werden sie gebeten unverzüglich den Polizeinotruf 110 zu wählen.

schleudersitz f-16
Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten, so wie hier bei einer Flugshow in Idaho (Bild: Bennie J. Davis)

https://twitter.com/tv_oberfranken/status/631063226105638913

https://twitter.com/tv_oberfranken/status/631064723560251392

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