Keine Flüchtlinge in den Turnhallen

Neustadt/WN. Ab Schuljahresbeginn wird wie berichtet die Dreifachturnhalle des Gymnasiums Neustadt/WN wieder voll dem Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen. Und auch die ursprünglichen Pläne, die Realschulturnhalle zu nutzen stehen nicht mehr zur Debatte.

Bettenlager

Obwohl erst am vergangenen Samstag wieder zwei Busse mit insgesamt 102 Personen in Neustadt/WN angekommen sind, stehen die Zeichen gut, dass nach derzeitigem Stand auf keine Schulturnhalle zurückgegriffen werden muss. Bei den Neuankömmlingen handelt es sich überwiegend um Familien aus Syrien und dem Irak. Insgesamt sind damit aktuell 154 Personen in der Gymnasiumturnhalle untergebracht.

Neue Lösung: Gewerbehalle in Neuhaus

Etwa ein Drittel des Kontingents wird voraussichtlich Anfang nächster Woche in die Stützelvilla verlegt. Für den überwiegenden Teil der Flüchtlinge, der wie zunächst geplant  in der Realschul-Turnhalle in Neustadt aufgenommen werden sollte, hat der Landkreis nun kurzfristig eine andere Lösung gefunden: diese werden in einer auf drei Jahre befristet angemieteten Gewerbehalle in Neuhaus untergebracht.

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Ich bin froh, dass zum Schuljahresbeginn somit alle Turnhallen wieder für die Schülerinnen und Schüler und die Vereine frei sind,

so Landrat Andreas Meier. Mit der Gewerbehalle in Neuhaus und der Stützelvilla seien dann zwar überdurchschnittlich viele Asylbewerber in seiner Heimatstadt Windischeschenbach untergebracht. Aber die beiden Einrichtungen eignen sich hervorragend und die Zeit habe gedrängt.

Derzeit werden in Neuhaus die Sanitäreinrichtungen auf den erforderlichen Stand gebracht, dann können die Feldbetten aufgestellt und die Halle bald bezogen werden. Bei Bürgermeister Karlheinz Budnik und der Stadt Windischeschenbach bedankt sich der Landrat für die hervorragende Zusammenarbeit und das Verständnis.

Ständiger Wechsel – Kleidung immer willkommen

Da die Flüchtlinge in der Erstunterkunft nur kurze Zeit bleiben, ist der Wechsel sehr hoch. Entsprechend viel Kleidung und Schuhe werden gebraucht. Nach dem Umzug in die Stützelvilla und in die Halle in Neuhaus werden deshalb auf jeden Fall wieder Annahmestellen für Kleider und Spielzeug eingerichtet. Was genau benötig wird, wird noch bekannt gegeben.

Bisher hat Dr. Barbara Neuber aus Neustadt/WN ehrenamtlich Deutschkurse für die Flüchtlinge in der Gymnasiumhalle angeboten. Diese wurden begeistert angenommen. Nach Ferienende steht Frau Dr. Neuber leider nicht mehr zur Verfügung. Das Landratsamt sucht daher nach Freiwilligen, die solche Kurse in der Stützelvilla oder der Gewerbehalle anbieten könnten.

Bei höheren Zahlen werden Hallen wieder gebraucht

Die derzeit gefundenen Lösungen beruhen auf der aktuellen Lage und den aktuellen Flüchtlings- bzw. Zulaufzahlen in den Landkreis Neustadt. Sollten sich diese dramatisch nach oben erhöhen, so kann nicht völlig ausgeschlossen werden, dass zur Notunterbringung gerade in den Wintermonaten kurzfristig doch wieder in Turnhallen oder andere geeignete größere Einheiten ausgewichen werden muss.

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