Flüchtlinge: Situation in Weiden

Weiden. Bundestagsabgeordneter Uli Grötsch macht sich gerne selbst ein Bild von Situationen in den Regionen. So auch beim Thema Flüchtlinge. Deswegen war er heute Vormittag auch zu Besuch bei Oberbürgermeister Kurt Seggewiß.

Von links: Thomas Hentschel (Sozialamt), Nicole Hammerl (in Vertretung von Herrn Hubmann), OB Kurt Seggewiß und MdB Uli Grötsch

Dafür gab es auch eine extra einberufene Pressekonferenz. Oberbürgermeister Kurt Seggewiß schilderte die aktuelle Situation in Weiden. “Im Moment sind 56 Personen in der Erstaufnahmeeinrichtung bei der Berufsschule.” An sich würde das System hier gut funktionieren. Auch wenn es wie überall auch hier ab und zu Probleme gäbe.

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“Der letzte Bus, der aus Zirndorf gekommen ist, hätte um 16 Uhr hier ankommen sollen, kam aber erst um 21 Uhr. Und die Menschen waren auch noch nicht gescreent. Das heißt, sie wurden noch nicht medizinisch untersucht”, berichtet der Rathauschef. Seiner Meinung nach zeigt das, dass einige Stellen überlastet sind.

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OB Kurt Seggewiß (Dritter von links) und MdB Uli Grötsch (Vierter von links) stellten sich auch den Fragen der Presse

Helfer sollten durchschnaufen dürfen

Auch Uli Grötsch sieht das ähnlich. “Das zeigt, wie groß die Herausforderung ist, die wir – also eigentlich die Kommunen und Institutionen –  gerade meistern.” Grötsch findet, es ist höchste Zeit, die vielen ehrenamtlichen Helfer zu entlasten. “Wir müssen hauptamtliche Strukturen schaffen. Es ist beinahe schon rührend, wie das Bayrische Rote Kreuz seine komplette Kraft aufwendet und hilft.”

Irgendwann sollten auch die Helfer einmal durchschnaufen dürfen. Und zwar, bevor ihnen die Luft ausgeht.

Die Zahl der Ankömmlinge sei aber in der letzten Zeit gesunken. Grötsch rechnet damit, dass sie im Winter noch weiter sinken wird. Wie es dann im Frühjahr aussieht, das könne noch niemand sagen.

Ausgelegte Zahlungen noch nicht zurückbekommen

OB Seggewiß will den Bürgern die Angst nehmen

Dann ging es auch ums Geld. Dass Weiden nicht gerade eine reiche Stadt ist, ist allen klar. Dennoch musste ein Nachtragshaushalt her – weil die Stadt noch immer auf die Rückerstattung seiner Ausgaben wartet. Ab 1. Januar soll es 670 Euro pro Asylbewerber für die Kommunen geben. Wann das Geld letztendlich in Weiden ankommt, ist aber unklar. Dennoch steht für Seggewiß fest:

Weiden will den Flüchtlingen mit christlicher Nächstenliebe und vor allem menschlich begegnen.

Der Bevölkerung die Angst nehmen

Die Ängste und Sorgen der Mitbürger sollen aber auch nicht einfach unter den Tisch gekehrt werden. “Wir wollen die Angst nehmen. Deshalb gehen wir auch da hin, wo’s brennt und schauen, was wir tun können.” Besonders erfreulich findet Seggewiß, dass in Weiden, die Kriminalität nicht angestiegen ist, seit die Flüchtlinge da sind. Das zeigt: “Diese Angst ist schon mal unbegründet!”

In Weiden funktioniert die Aufnahme sehr gut. Die Hilfsbereitschaft ist ungebrochen. Und das ist bemerkenswert,

lobte Uli Grötsch die Stadt. Im Anschluss an das Gespräch konnte er sich selbst ein Bild bei der Erstaufnahmeeinrichtung machen.

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