Zugunglück bei Freihung: Das ist passiert

Freihung. Gestern gegen 22:00 Uhr kollidierte auf der Bahnstrecke Nürnberg-Weiden im Ortsteil Freihungsand ein Regionalzug mit einem Lkw, der auf einem Bahnübergang stand. Zwei Personen wurden bei dem Unfall tödlich verletzt.

Zugunglück bei freihung
Foto: News5/Masching

Ein Regionalexpress erfasste an dem beschrankten Bahnübergang die Zugmaschine eines Sattelzuges, die im Bereich der Gleisanlagen zum Stehen kam. Durch die Wucht des Aufpralls wurde die Zugmaschine vom Anhänger abgerissen und von dem Regionalzug, der aus zwei Wägen bestand, mehrere hundert Meter mitgeschleift. Beide Fahrzeuge gerieten in Brand. Die Lkw-Zugmaschine brannte vollständig aus und der Regionalzug brannte im Bereich des Lokführerstandes aus.

Am oder im Lkw mit rumänischer Zulassung hielten sich zum Unfallzeitpunkt zwei Männer mit rumänischer Staatsangehörigkeit auf. Der mutmaßliche Lkw-Fahrer (30) wurde durch den Unfall tödlich verletzt. Der Beifahrer erlitt leichte Verletzungen und stellt nun einen wichtigen Ansprechpartner für die polizeilichen Ermittler dar.

Zweiter Toter aus Zug geborgen

In den frühen Morgenstunden bargen die Einsatzkräfte einen weiteren Toten aus dem Führerstand. Hier wird davon ausgegangen, dass es sich um den Zugführer (35) handelt. Eine endgültige Identifizierung ist bislang nicht erfolgt.

Im Regionalzug befanden sich zum Unfallzeitpunkt etwa 40 Menschen. Nach Auskunft des Rettungsdienstes vor Ort wurden 16 Zuginsassen ärztlich versorgt. Vier der Verletzten wurden in Krankenhäuser gebracht. Lebensgefahr besteht hier nicht. Die Zuginsassen wurden in einem nahe gelegenen Gewerbebetrieb von den Rettungskräften betreut.

270 Einsatzkräfte vor Ort

Durch die über 270 Einsatzkräfte am Unfallort erfolgte auch eine Absuche des umliegenden Geländes nach möglichen Verletzten. Hierbei wurden keine Personen aufgefunden.

Zur Klärung des Unfallherganges und der Unfallursachen wurden auf Anordnung des am Unfallort anwesenden Staatsanwaltes der Staatsanwaltschaft Amberg unfallanalytische Gutachter hinzugezogen. Diese begannen noch in den Nachtstunden mit der Untersuchung der Unfallstelle und der beteiligten Fahrzeuge.

Lkw transportierte US-Militär-Lkw

Auf dem Sattel-Auflieger des rumänischen Lkw befand sich zum Unfallzeitpunkt ein US-Militär-Lkw. Der abgerissene Auflieger stand nach dem Zusammenstoß samt Ladung nahezu unbewegt am Bahnübergang.

Es kann derzeit nicht ausgeschlossen werden, dass sich Zuginsassen unmittelbar nach dem Zusammenstoß und vor einer polizeilichen Registrierung von der Unfallstelle entfernt haben. Die mit der Sachbearbeitung betraute Polizeiinspektion Auerbach bittet nun solche Fahrgäste, sich dringend mit der Polizei unter der Rufnummer 09643/9204-0 in Verbindung zu setzen.

Im Zug befanden sich noch verschiedene, zurückgelassene Gegenstände, die von der Polizei gesichert wurden. Diese können bei der Polizeiinspektion Auerbach, Oberer Torplatz 7, 91275 Auerbach i.d.OPf., von Berechtigten abgeholt werden.

Personen, die sachdienliche Hinweise zum Unfallgeschehen oder einem Sattelzug im Bereich des Bahnüberganges machen können, werden ebenfalls gebeten, sich dringend mit der Polizeiinspektion Auerbach in Verbindung zu setzen.

Fotos: News5/Masching (7)

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