Fast wie im Film: Unfallfahrer verstecken sich in Gärten

Schirmitz. Zwei Freunde waren am Mittwoch wohl gemeinsam unterwegs. Danach fuhren sie nach Hause und streiften dabei eine Mauer. Eine Zeugin informierte die Polizei – da machten sich die zwei Männer aus dem Staub.

Am Mittwoch gegen 22 Uhr fuhren die zwei Männer (25 & 22) mit einem Peugeot 306 von Pirk nach Schirmitz. Nach dem Ortseingang kam der Fahrer in der zweiten Kurve nach rechts von der Fahrbahn ab und streifte eine Mauer. Er hielt an und beide Freunde stiegen aus, um den Schaden zu begutachten. In diesem Moment kam eine Frau (39) dazu. Die Frau machte die Unfallverursacher darauf aufmerksam, dass sie den Unfall bei der Polizei melden müssten. Das sahen die beiden allerdings anders. Sie entgegneten, dass bis auf einen Gummiabrieb kein Schaden an der Mauer entstanden sei und fuhren in Richtung Ortsmitte davon.

Zeugin nimmt Verfolgung auf

Damit gab sich die 39-Jährige aber nicht zufrieden und fuhr hinter den beiden her. Als sie wenig später in der Blütenstraße anhielten, konnte sie sie davon überzeugen zurück zu fahren und mit dem Grundstücksbesitzer zu sprechen. Sie fuhren also zurück zum Unfallort. Während das Duo mit dem betroffenen Grundstücksbesitzer sprach, verständigte die Zeugin die Polizei.

Sie hatte den Eindruck, dass die zwei Männer nach Alkohol gerochen hätten. Nach dem Gespräch mit dem Grundstücksbesitzer fuhren die Männer erneut davon. Schon nach wenigen hundert Metern kam ihnen aber eine Polizeistreife entgegen. Als der Fahrer des Peugeot bemerkte, dass die Polizeistreife gewendet hatte und ihnen folgte, fuhr er in die Blütenstraße. Dort stellte er das Auto noch vor dem Eintreffen der Beamten ab, schaltete das Licht aus und beide Männer suchten das Weite.

In umliegenden Gärten gefunden

In die Fahndung nach den beiden Männern waren schließlich vier Polizeistreifen eingebunden, wobei die Verkehrspolizei und die Zivile Einsatzgruppe unterstützten. Kurze Zeit später konnte die Streife der Verkehrspolizei die jungen Männer festnehmen. Sie hatten sich in den umliegenden Gärten versteckt.

Bei der Polizeiinspektion wurden Alkotests durchgeführt und dabei festgestellt, dass der 25- jährige Fahrzeugbesitzer knapp über 1,6 Promille und sein jüngerer Freund knapp über 1,1 Promille intus hatten. Der 22-Jährige gab sich als Fahrer zu erkennen. Weil zu diesem Zeitpunkt die Fahrereigenschaft noch nicht genau geklärt war, wurden bei beiden Männern zwei Blutentnahmen veranlasst.

Aus Freundschaft gelogen

Eine Rückfrage bei der Zeugin ergab, dass die recht markante Beschreibung des Fahrers ganz und gar nicht auf den 22-Jährigen zu traf. Bei einer eingehenden Überprüfung wurde zudem festgestellt, dass der Fahrzeugbesitzer keinen Führerschein besaß. Dafür aber traf die Beschreibung der Zeugin sehr gut auf ihn zu.

Letztlich konnte geklärt werden, dass der 22-Jährige aus Freundschaft den Unfall auf sich nehmen und dadurch seinen Freund decken wollte. Den Älteren erwartet nun ein Strafverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr und Fahren ohne Fahrerlaubnis. Der Jüngere sieht einer Strafanzeige wegen Versuchter Strafvereitelung entgegen. Der Peugeot 306 wurde abgeschleppt und bei der Polizeiinspektion abgestellt.

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