2.500 Stunden im Einsatz – THW Weiden zieht Jahresbilanz

Weiden. Das Technische Hilfswerk (THW) Weiden war 2015 insgesamt 2.500 Stunden im Einsatz – zum Beispiel beim 7-Gipfel und zur Unterstützung der Freiwilligen bei Einsätzen zur Flüchtlingshilfe im ganzen Freistaat. Auch elf Dienstjubilare mit einer aktiven Mitwirkung von 10 bis 60 Jahren wurden bei der Jahreshauptversammlung geehrt.

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Dienstjubilare: von links: Heiko Engelbrecht, Herbert Bäumler, Birgit Grötsch, Michael Meier, Andreas Hammerl, Hubert Kuchenreuther, Jakob Beck, Julian Meier und Michael Braun (ganz rechts) freuen sich über die Ehrungen, welche Sie von Ortsbeauftragten Andreas Duschner (2. von rechts) erhalten haben.

Der Jahresrückblick 2015 des Technischen Hilfswerks (THW) in Weiden zeigte eine Mischung aus vielfältigen Einsätzen und Aufgaben im vergangenen Jahr. Gleichzeitig wurde deutlich, dass das THW dringend Nachwuchs benötigt – die Arbeit verteilt sich auf immer weniger Schultern. Mit gemischten Gefühlen machte der Ortsbeauftragte Andreas Duschner im Rahmen des Jahresrückblicks deutlich, dass die insgesamt rund 14.000 Dienst- und Einsatzstunden von immer weniger ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern erbracht werden müssen.

Wir haben ein sehr intensives Jahr mit insgesamt 61 Einsätzen und einer Leistung von rund 2.500 Stunden hinter uns,

resümierte Duschner. Das Jahr 2015 startete auch für das Technische Hilfswerk (THW) in Weiden mit der Verhängung eines Einsatzvorbehaltes für den G7-Gipfel. Denn mit Schloss Elmau galt es einen exponierten Ort in den Alpen infrastrukturell soweit abzusichern, dass die sieben mächtigsten Staats- und Regierungschefs unter Einbeziehung aller Eventualitäten ohne Zwischenfälle tagen konnten.

24.000 Meter Kabel im Einsatz

Vor allem die Themen Strom- und Trinkwasserversorgung sowie die Ausleuchtung der Sicherheitsbereiche waren Aufgaben, welche man ungern in nicht-staatliche Hände geben wollte. Einige Zahlen, die für die hohe Leistungsfähigkeit des THW in Bayern sprechen: 51 Großaggregate für Notstromerzeugung, vier Megawatt Gesamtleistung, 120 Leuchtballons, 24.000 Meter Kabel, 260 eingesetzte Fahrzeuge, bis zu 800.000 Liter Trinkwasser für Elmau in einer Woche, 760 Mahlzeiten am Tag im Zeitraum vom 31. Mai bis zum 8. Juni. Aus Weiden war die Fachgruppe Räumen in Elmau eingesetzt, welche Kontrollwege für die Polizei instandhalten musste.

Kaum war diese Aufgabe bewältigt, zeichnete sich im Sommer 2015 eine neue Herausforderung ab. Der ungebremste Zustrom an Flüchtlingen, vor allem aus dem Krisengebiet Syrien machte zunächst den Grenzregionen immer mehr zu schaffen. Doch dann wurde plötzlich der „Winternotfallplan Asyl“ auch für die nördliche Oberpfalz scharf geschalten, sodass daraus sozusagen ein „Sommernotfallplan Asyl“ wurde. Mit einer Vorlaufzeit von nur wenigen Stunden mussten die ersten Notunterkünfte eingerichtet werden.

Gemeinsam mit dem Bauhof und der Feuerwehr

Für die Stadt Weiden führte das THW die Einrichtung der Berufsschulturnhalle mit Feldbetten und Bauzäunen durch. Zusammen mit dem Bauhof und der Feuerwehr Weiden wurden rasch die Voraussetzungen geschaffen, um darin bis zu 100 Flüchtlinge aufnehmen zu können. Kaum war dieser Einsatz abgearbeitet, folgten auch die ersten überregionalen Anforderungen für die Bayernkaserne in Feldkirchen bei Straubing sowie für den ehemaligen Fliegerhorst in Erding. Der Ortsverband Weiden entsandte daraufhin Elektro-Experten, welche für Strom in den Notunterkünften sorgten.

Kaum waren die Helferinnen und Helfer wieder zurück in Weiden, musste für die Bundespolizei Waidhaus ein weiteres Projekt geplant und umgesetzt werden. Dort sollten winterfeste Container mit Strom und beheizter Frisch- und Abwasserversorgung eingerichtet werden, um die Registrierung in der kalten Jahreszeit möglichst angenehm gestalten zu können. Das THW wurde nach Anlieferung der Container mit der kompletten Inbetriebnahme beauftragt.

Letztlich musste dann in Weiden noch der Umzug der Flüchtlingsunterkunft von der Berufsschule in die Mehrzweckhalle gestemmt werden, was das THW wieder entsprechend auf den Plan rief. Weitere Einsätze waren unter anderen zwei Großbrände von landwirtschaftlichen Anwesen in Münchsreuth bei Speinshart und Rupprechtsreuth bei Mantel, ein Tiefbauunfall mit einem Bagger in Weiden und zahlreiche Stromversorgungs- und Eigentumssicherungseinsätze.

Von jung bis alt – Urkunden für insgesamt 325 Dienstjahre

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Ehrungen G7: von links: Markus Wanninger überreichte an Andreas Duschner, Markus Koller und Joseph Fellner die Urkunden und Abzeichen für den Einsatz im Rahmen des G7-Gipfels in Elmau.

Abgerundet wurde der Jahresrückblick 2015 von der Ehrung der Dienstjubilare. Insgesamt elf THW’ler wurden für zusammen 325 Dienstjahre geehrt. Markus Wanninger, welcher als Vertreter der THW-Geschäftsstelle Hof vor Ort war, überreichte zusammen mit Andreas Duschner die Urkunden des THW-Präsidenten Albrecht Broemme an Herbert Bäumler (60 Jahre), Jakob Beck (50 Jahre), Michael Braun (40 Jahre), Hubert Kuchenreuther (40 Jahre), Birgit Grötsch (25 Jahre), Martin Meier (25 Jahre), Michael Meier (25 Jahre), Heiko Engelbrecht (20 Jahre), Andreas Hammerl (20 Jahre), Julian Meier (10 Jahre) und Lukas Hecht (10 Jahre).

Anschließend überreichte Wanninger noch für die besonderen Leistungen um den G7-Einsatz in Elmau Auszeichnungen an Markus Koller, Joseph Fellner und Andreas Duschner.

Kampagne zur Nachwuchsgewinnung

Nach dem Jahresrückblick folgte der Ausblick, zu dem auch eine Nachwuchskampagne gehört. Als erste Maßnahme wird am Mittwoch, den 27. Januar 2016, um 19:00 Uhr in der THW-Unterkunft in der Mooslohstraße 95 a in Weiden ein öffentlicher Infoabend durchgeführt, bei dem sich Interessenten über die Grundausbildung 2016 informieren können. Diese wird im Februar 2016 starten. Weiterhin können sich auch Jugendliche ab 10 Jahren beim THW engagieren. Weitere Informationen gibt es unter www.thw-weiden.de oder über die E-Mail-Adresse mitmachen@thw-wen.de.

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