Weniger Arbeitslose als im Vorjahr

Weiden. Wie jedes Jahr stieg auch in diesem Jahr die Zahl der Arbeitslosen im Winter ein wenig an. Insgesamt 6.205 Männer und Frauen waren im Januar von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote betrug 5,3 Prozent und lag somit um 0,3 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. Mit 1.505 Stellenangeboten suchten Arbeitgeber weiterhin viele neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die ungebrochen hohe Nachfrage nach Fachkräften ist ein Indiz für einen stabilen Arbeitsmarkt.

Nicht die Konjunktur, sondern die winterliche Jahreszeit ist die Ursache für steigende Arbeitslosenzahlen.

Die Zahl der arbeitslosen Menschen hat sich vom Dezember auf Januar um etwa 1.270 auf 6.205 erhöht. Diese Zunahme ist saisonbedingt üblich, fällt aber deutlich niedriger aus als im vergangenen Jahr. Insbesondere Unternehmen in der Bauwirtschaft nutzen Saisonkurzarbeitergeld, um Kündigungen zu vermeiden“, berichtet Thomas Würdinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden. „Unser Arbeitsmarkt präsentiert sich in einer positiven Verfassung: Viele Firmen melden uns für die nächsten Monate eine stabile Auftragslage. Mein Wunsch ist es, dass möglichst viele unserer arbeitslos gemeldeten Menschen von der guten wirtschaftlichen Situation profitieren und erfolgreich in den Arbeitsmarkt einmünden.“

Insgesamt 3.703 Männer und 2.502 Frauen waren im Agenturbezirk Weiden arbeitslos. Steigende Arbeitslosenzahlen verzeichnete die Arbeitsagentur insbesondere bei Männern. So wurden im Januar vor allem Arbeitnehmer in Außenberufen, wie Baugewerbe, Gerüstbau, Garten- und Landschaftsbau sowie im Straßenbau und bei Fuhrunternehmen arbeitslos.

Agentur fuer Arbeit Weiden Arbeitsamt Symbol
Bild: Agentur für Arbeit Weiden

1.099 Oberpfälzer sind nicht mehr arbeitslos

Im Berichtsmonat meldeten sich 2.370 Personen neu oder erneut arbeitslos, das waren etwa 100 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 1.099 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit. Ein Blick auf die Personengruppen zeigt, dass 652 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos waren. Bei den älteren Arbeitnehmern über 55 Jahre zählte die Arbeitsagentur rund 1.380 von Arbeitslosigkeit betroffene Personen. Die Zahl der ausländischen Erwerbslosen betrug rund 670.

„Das Thema Flüchtlinge und ihre Integration in den Arbeitsmarkt wird uns im Geschäftsjahr 2016 intensiv beschäftigen. Für Flüchtlinge mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit wurden bereits im vergangenen Jahr zahlreiche Projekte und Aktivitäten zur beruflichen Integration entwickelt. Diese werden in den nächsten Monaten sukzessive umgesetzt. Genauso wichtig sehen und bewerten wir unsere umfangreiche Beratungs- und Vermittlungsarbeit für die Menschen, die bereits in unserer Region wohnen“, betont Würdinger. „Die Haushaltsmittel und Maßnahmen für arbeitslose Menschen, die schon länger im Agenturbezirk leben, werden definitiv nicht gekürzt oder eingeschränkt.“

Mehr Jobs auch für Menschen mit Handicap

Bei den arbeitslosen Menschen mit Behinderung ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um etwa 5 Prozent zu verzeichnen. Der Vorsitzende der Weidener Arbeitsagentur berichtet: „Aktuell sind 581 Schwerbehinderte arbeitslos gemeldet.” Viele seien zwar gut qualifiziert, hätten es aber trotzdem oft schwer auf dem Arbeitsmarkt. Um dem entgegenzuwirken seien die Ausgleichsabgaben von Unternehmen seit Januar deutlich erhöht worden. “Lohnkostenzuschüsse, behindertengerechte Arbeitsplätze, technische Arbeitshilfen sind nur einige der positiven Beispiele, die durch die Ausgleichsabgabe gefördert werden. Generell sind Arbeitgeber mit mindestens 20 Beschäftigten verpflichtet, wenigstens fünf Prozent der Arbeitsplätze mit schwerbehinderten Personen zu besetzen.“

Weniger Arbeitssuchende in Weiden

Regional betrachtet waren im Stadtgebiet Weiden 1.685 Menschen arbeitslos, im Landkreis Neustadt/WN rund 2.450 und im Landkreis Tirschenreuth etwa  2.070. Die aktuelle Arbeitslosenquote im Stadtgebiet Weiden von 7,3 Prozent lag deutlich unter dem Vorjahresniveau von 7,8 Prozent.

Die meisten Kündigungen wurden in witterungsabhängigen Branchen ausgesprochen,

ergänzt Würdinger. So stieg die Arbeitslosenzahl in der Arbeitslosenversicherung in den letzten vier Wochen um rund 170 Personen. Die Agentur für Arbeit Weiden war Ansprechpartner für rund 610 Erwerbslose. Beim Jobcenter Weiden waren 1.073 hilfebedürftige, arbeitslose Männer und Frauen gemeldet. Mit 536 offenen Stellenangeboten lag die Suche nach Personal auch im Stadtgebiet weiterhin auf einem hohen Niveau.

Arbeitslose 2016
Quelle: Agentur für Arbeit Weiden

Arbeitskräftenachfrage bleibt auf hohem Niveau

Die Arbeitgeber stellten 1.505 offene Arbeitsangebote, davon 1.427 sozialversicherungspflichtige, zur Verfügung. Hohen Personalbedarf meldeten die Zeitarbeitsfirmen mit rund 330 Angeboten.

Der Stellenmarkt bietet weiterhin viele Einstellungsmöglichkeiten.

Unsere Unternehmen suchen vor allem Fachkräfte in den Bereichen Maschinen- und Fahrzeugtechnik, Gesundheit und Pflege sowie in der Elektrotechnik“, erläutert Würdinger. „Außerdem wurden verstärkt freie Stellen im Sicherheitsdienst, für Sozialpädagogen, in der Erwachsenenbildung und für Sprachlehrer gemeldet. Hier spielen die Betreuung und die zahlreichen Projekte für Flüchtlinge eine zentrale Rolle. Rund 50 neue Beschäftigungsmöglichkeiten wurden dem Arbeitgeber-Service unserer Arbeitsagentur in diesem Bereich zur Besetzung gemeldet.“

Nach wie vor hoch ist die Personalsuche in Produktions- und Fertigungsberufen (502 Stellenangebote), im Gesundheits- und Sozialwesen (288) sowie im Handel, Vertrieb und Tourismus (225). „Die Nachfrage der Unternehmen zielt vor allem auf Fachkräfte“, so Würdinger. „Wir motivieren unsere Kunden, sich weiterzubilden oder Zusatzqualifikationen zu erwerben. Zahlreiche arbeitslose Menschen aus dem Baugewerbe nutzen die Winterpause, um ihre Qualifikationen zu verbessern. Sie starten mit sehr guten Beschäftigungsperspektiven in die nächste Saison.“

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