Stiere gefährden Straßenverkehr

Döllnitz. Am Freitag gegen 04:00 Uhr sollten insgesamt sechs Stiere eines Landwirtes aus Döllnitz zur Schlachtung abgeholt und auf einen Tiertransporter verladen werden. Drei Tiere konnten problemlos verladen werden – die drei anderen Stiere waren mit ihrer letzten Fahrt anscheinend nicht einverstanden, scheuten und machten sich von der Ortsmitte Döllnitz aus auf die Flucht.

Während sich zwei der Rinder in südliche Richtung bewegten, lief der Letzte und Gewichtigste in Richtung Norden. Das Problem an dieser Flucht in nördliche Richtung: die unmittelbar angrenzende Bundesautobahn A6 und die viel frequentierte B22.

Das Duo konnte während der Dämmerung lokalisiert und aufgrund der freien Felder relativ zügig durch einen von der Polizei beauftragten Jäger mittels eines Betäubungsgewehres ruhig gestellt und um 08:00 Uhr eingefangen werden.

Schwieriger gestaltete sich die ‚Jagd‘ auf den einzelnen Stier, der sich in einem dicht bewachsenen Waldgebiet zwischen Autobahn und Bundesstraße versteckt hatte. Durch weitere angeforderte Feuerwehrkräfte wurde das Waldstück durchkämmt. So konnte das Tier lokalisiert werden. Durch das Dickicht war es jedoch sehr schwierig, einen gezielten Schuss mit dem Betäubungsgewehr abzugeben. Es waren mehrere Versuche nötig, bevor der Bulle getroffen werden konnte. Das Tier war allerdings so aufgebracht, dass selbst zwei Treffer mit der Beruhigungsspritze nicht die gewünschte Wirkung zeigten.

Das etwa 900 Kilo schwere Stier verließ das Waldgebiet und bewegte sich zielstrebig in Richtung B22. Um eine Gefährdung der Verkehrsteilnehmer auszuschließen, war eine sofortige Totalsperrung der B22 unabdingbar.

Trotz der Übermacht von Polizei, Feuerwehr und freiwilliger Helfer sah der Stier die Aussichtslosigkeit seiner Situation nicht ein und setzte sich der Gewahrsamnahme immer noch zur Wehr. Erst durch den Einsatz eines Traktors und des beherzten Eingreifens mehrerer Kräfte mit starken Seilen konnte der Stier auf einem Feld neben der B22 fixiert und anschließend in den Stall zurücktransportiert werden.

Gegen 12:30 Uhr war der Einsatz für die Mehrzahl der eingesetzten Kräfte beendet. Eingesetzt waren neben der Einsatzleitung der Polizeiinspektion Vohenstrauß die Feuerwehren aus Döllnitz, Leuchtenberg, Wittschau-Preppach, Woppenrieth, Lerau und Michldorf unter der Koordinierung von Kreisbrandinspektor Hans Rewitzer.

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