Feuerwehr Floß will neues Gerätehaus

Floß. „Es soll kein Prunkbau, sondern ein Zweckbau werden“, sagte Feuerwehrkommandant Felix Müller bei der Vorstellung der Pläne für ein neues Feuerwehrhaus in der Bauausschusssitzung. Einen Neubau brauche es aber auf jeden Fall. Bei der Begehung11 des bestehenden Gebäudes mit einem technischen Aufsichtsbeamten der Kommunalen Unfallversicherung seien 16 teils gravierende Mängel festgestellt worden. „Bei einem Gewerbebetrieb würde das Gewerbeaufsichtsamt den Betrieb einstellen“, beschrieb Müller den Ernst der Lage.

Von Benedikt Grimm

Im Bestandsgebäude am Floriansplatz fehlten für Damen und Herren getrennte Umkleiden und Sanitäranlagen. Dabei müssten Feuerwehrleute die Möglichkeit zum Duschen haben, um die Verschleppung von Gefahrstoffen zu vermeiden. Derzeit dient die Fahrzeughalle als Umkleide. Im Winter würden dort mit circa sieben Grad Raumtemperatur die geforderten 22 Grad bei Weitem unterschritten. Zudem verschärfen die Umkleiden in der Fahrzeughalle die Gefährdung der Feuerwehrleute durch Dieselmotoremissionen, die wegen ihrer krebserzeugenden Wirkung mit einer neuen Absauganlage in Schach gehalten werden müssten.

Gefährliche Enge im Alarmfall

Nicht behebbar sei das Problem der fehlenden Stellplätze für die Feuerwehrangehörigen im engen Ortskern. Mindestens 24 Parkmöglichkeiten sollten es sein, um Probleme mit den Anwohnern zu vermeiden und die Gefahren im Alarmfall zu verringern. Momentan träfen die Einsatzkräfte von allen Seiten ein und müssten über die Hallentore das Gebäude betreten. Im Durcheinander anrückender Feuerwehrler und ausfahrender Fahrzeuge sei die Unfallgefahr groß. Schließlich befinde sich das Gebäude im Überschwemmungsgebiet, sodass die Einsatzfähigkeit bei Hochwasser gefährdet sei.

Neues Feuerwehrhaus beim Sportplatz

Der Neubau soll an der Plößberger Straße unterhalb des Sportplatzes entstehen. Die entsprechende Bauvoranfrage läge beim Landratsamt und in Kürze könne mit einer Rückmeldung gerechnet werden, informierte Bürgermeister Günter Stich. Die Ehrenamtlichen der Feuerwehr haben anhand der einzelnen Gewerke eine detaillierte Kostenaufstellung erarbeitet. Auf rund 1,35 Millionen Euro beliefen sich die Baukosten. Im Vergleich zu vergleichbaren Projekten mit bis zu 3,5 Millionen Euro sei das günstig, verglich Müller. Nach Abzug der pauschalen Förderung in Höhe von 150.000 Euro müsste die Gemeinde rund eine Million Euro finazieren.

Ein Lob an unsere Feuerwehr, die sich da wirklich reingebaggert hat,

bedankte sich Stich für die umfangreichen Planungen. „Was da an Vorleistung erbracht wurde verdient Hochachtung“, meinte Rita Rosner. Oliver Mutterer bat sich über eine mögliche Nachfolgenutzung des Altbaus Gedanken zu machen.

Sieben Brücken marode

Im Ortsteil Schlattein hat sich Einiges an Sanierungsbedarf angestaut. Ortssprecher Robert Lindner hatte eine Aufstellung der betroffenen Brücken und Kanalabdeckungen mit Bildmaterial an den Markt weitergeleitet. Manche der aus Granitsteinen gebauten Brücken sind schon teilweise eingestürzt. Laut dem Bayerischen Straßen- und Wegegesetz liege die Unterhaltspflicht bei unausgebauten Feld- und Waldwegen bei den Grundstücksanliegern.

Es wäre ungerecht, wenn die vier Anlieger die Lasten tragen müssten, obwohl das ganze Dorf den Weg nutzt,

sagte Lindner. Bürgermeister Stich will die Verwaltungsmitarbeiter beauftragen die offenen Fragen zu klären. Am Ende könnte ein Mehrjahresprogramm zur Sanierung stehen.

Neue Einbahnstraße?

Im Rahmen des Umbaus der früheren Metzgerei Aichinger in ein Brauhaus soll bei einem Ortstermin mit der Polizei eine Einbahnstraßenregelung für die Graf-Gebhard-Straße diskutiert werden. Zwei Anlieger hatten Anwohnerparkplätze beantragt. „Es gibt keine Verpflichtung, dass wir einzelnen Anwohnern eigene Parkplätze zuweisen und die kann es auch nicht geben“, stellte der Rathauschef klar. „Schade um die Zeit für so einen Krampf“, hatte Oliver Mutterer das Ansinnen kommentiert.

Umleitung des Schwerlastverkehrs?

Der Leiter der Beratungsgruppe Ortsentwicklung, Harald Gollwitzer, hat eine erste Kartendarstellung für mögliche Umleitungen des Lkw-Verkehrs um die Ortsmitte entwerfen lassen. „Das war das größte Negativmerkmal, das bei den Fragebögen kritisiert wurde“, betonte Gollwitzer. Die notwendigen Verfahrensschritte werden aber längere Zeit in Anspruch nehmen. Im Rahmen einer Eilentscheidung hat Bürgermeister Stich den Kaufvertrag für einen VW-Transporter unterschrieben. Das Fahrzeug ist dreieinhalb Jahre alt, hat 26.900 km auf dem Tacho und konnte zum Preis von 18.445 Euro erworben werden. Das bisherige Mehrzweckfahrzeug konnte wegen eines Kupplungsschadens nicht mehr wirtschaftlich repariert werden.

Felix Müller Feuerwehrkommandant Floß
Feuerwehrkommandant Felix Müller erklärte den Mitgliedern des Bauausschusses die Notwendigkeit für ein neues Feuerwehrhaus und stellte die entsprechenden Planungen vor. Bild: B. Grimm

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