Informationen rund um die Landwirtschaft bei Ortsbäuerinnentagung

Poppenreuth. „Wichtig ist, dass Sie zusammenhalten. Es gilt jetzt die Liquidität zu sichern und sich jetzt nicht in unnötige Investitionen reinzustürzen“, mahnte Leitender Landwirtschaftsdirektor Wolfgang Wenisch auf der Arbeitsbesprechung der Ortsbäuerinnen im Gasthaus „Grüner Baum“.

Von Benedikt Grimm

Rund 140 Millionen Euro zusätzlicher Mittel seien im neuen Doppelhaushalt für die Landwirtschaft ausgehandelt worden. Das Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) sei komplett überzeichnet. „Deswegen ist es wichtig, dass zusätzliche Mittel bereitgestellt werden, um Landwirte, die in Agrarumweltmaßnahmen investieren wollen, unterstützen zu können“, betonte Wenisch. Durch eine Änderung der Einzelbetrieblichen Investitionsförderung sei der Mittelverteilung jetzt ein Auswahlverfahren vorgeschaltet. „Bis 2016 war klar: wenn alle Voraussetzungen passen, dass man zum Zug kommt“, sagte Wenisch. Die jetzige Regelung sei für Unternehmer eine schwierige Situation.

Flächenverbrauch durch Ausgleichsflächen

Durch die geplanten Stromtrassen würden unterm Strich Flächenverluste entstehen. „Wir können in Mitteleuropa wirklich günstig Nahrungsmittel produzieren, aber man muss auch langfristig denken“, warnte Wenisch angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung. Deshalb sei es besser, bestehende ökologische Flächen aufzuwerten und nicht immer nur neue Ausgleichsflächen auszuweisen. Auch die Waldershofer Bürgermeisterin, Friederike Sonnemann, bedauerte die Flächenproblematik: „Wir von der Stadt brauchen immerzu Ausgleichsflächen. Das sind dann wieder Flächen, die für die Pacht wegfallen.“

Arbeitstagung Ortsbäuerinnen
Mehrere Referenten sprachen bei der Arbeitstagung der Ortsbäuerinnen über Themen aus der Landwirtschaft. Kreisbäuerin Christa Söllner (rechts) blickte auf die Veranstaltungen der Landfrauen zurück.

Nächste Jahr neue Kreisbäuerin

Kreisbäuerin Christa Söllner blickte auf quer durch den ganzen Landkreis verteilte Veranstaltungen mit hochkarätigen Referenten und oftmals bis zu 100 Teilnehmern zurück. „Die Maiandacht war auch eine sehr schöne Veranstaltung. Unser Highlight ist natürlich immer der Landfrauentag“, erinnerte Söllner. Im Herbst stünden die Neuwahlen der Ortsbäuerinnen an. Im Jahr 2017 werde auf Kreisverbandsebene eine neue Führungsriege gewählt. Nach zehn Jahren als Kreisbäuerin werde sie nicht mehr kandidieren, um einer jüngeren Nachfolgerin Platz zu machen.

Mehre Standbeine

„Ich denke wir haben eine Vorzeigeführung bei den Landfrauen in Tirschenreuth“, lobte der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) Ely Eibisch. Die Mais- und Grasernte werde heuer so üppig ausfallen, dass sich die Produzenten schon jetzt um Abnehmer kümmern sollten. Landwirtschaftsminister Helmut Brunner habe beim Besuch auf dem Hof von Thomas Beer in Kleinsterz angekündigt, dass die Diversifizierung landwirtschaftlicher Betriebe künftig stärker gefördert würde. Entsprechend sollte man sich mit der Betriebsentwicklung darauf einstellen. Bezüglich der Stromtrassen sei der BBV dabei, ein Rahmenpaket für wiederkehrende Ausgleichszahlungen vorzubereiten.

BBV-Geschäftsführer Ulrich Härtl kündigte Informationsveranstaltungen zu den Themen Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Testament an. Bernhard Zintl von der Landwirtschaftlichen Sozialversicherung (SVLFG) sprach von rückläufigen Unfallzahlen, die allerdings auch auf die weniger werdenden Betriebe zurückzuführen seien. Die Präventionskurse und Gesundheitsangebote der SVLFG seien im Internet einsehbar. Die neue Vorsitzende im Ring junger Landfrauen, Maria-Sofie Schneider aus Kleinklenau, stellte sich vor. Beim Bauernmarkt und bei den Fischwochen würden die jungen Landfrauen die Kinderbetreuung übernehmen.

Geldspende Landfrauenchor
Kreisbäuerin Christa Söllner (rechts) und Stellvertreterin Irmgard Zintl (von links) überreichten an Maria Wolfrum und Hildegard Kraus vom Landfrauenchor eine Geldspende aus den Erlösen des Kaffee- und Kuchenverkaufs beim Bauernmarkt in Kemnath.

Bilder: B. Grimm

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