Flosser Kirwa – sieben Bands an vier Tagen

Floß. Als „die wohl geilste Band der Welt“ wirbt die Gruppe Lost Eden auf ihrer Homepage für sich. Eine extreme, spektakuläre und aufwendige Show der Extraklasse versprechen die acht Musiker aus Baden Württemberg, wenn sie in einer Woche auf der Bühne im Festzelt stehen. Und das Beste: Lost Eden ist nur eine von insgesamt sieben Bands, die bei der Flosser Kirwa vier Tage lang für Ausnahmezustand sorgen werden.

Von Benedikt Grimm

Mit der Show „Girlpower hoch 3“, versprechen die Unterhaltungsprofis von Lost Eden ein noch nie dagewesenes Live-Show-Erlebnis der Cover-Szene. Wenn es dann heißt „Eure Ohren werden Augen machen“, stehen wohl die drei Sängerinnen Katy, Chrissi und Ronja ganz im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Kirwa-Gäste. Die Damen unter den Zuschauern dürften bereits bei der Vorband, dem Haidmühlner Wurtschwasser Orchestra – kurz HWO – auf ihre Kosten kommen. Wenn Gitarrist Matthias Adam anfängt, eine seiner 37 Gitarren zu zupfen, solle die Damenwelt reihenweise in Ohnmacht fallen. Engelsgleiche Arien und teufelsähnliche Rockröhren steuert Leadsänger Gansi alias Stefan Ganserer bei. Auch jeder weitere der sechs Lokalmatadore aus der Altenstädter Boygroup scheint so seine Eigenheiten zu besitzen, die ein geniales Warm-up für eine lange Partynacht sicherstellen dürften.

Altbekannte Profis

Bestens bekannt müssten die Bühnenakteure beim Kirwaauftakt am Freitagabend sein. Mit Highline konnte der ländliche Burschenverein Floß eine Band verpflichten, die zuletzt schon fast im wöchentlichen Turnus auf den Bühnen der Region abrockt und es jedes Mal aufs Neue versteht, das Publikum mitzureißen. Die sechsköpfige Gruppe aus Oberfranken verspricht eine „geniale Mixtur aus 80ern, 90ern, 2000ern, aktueller Charthits und Partykracher. Eine ausgezeichnete Bühnenperformance, exklusives Lichtdesign und anspruchsvoller Live-Sound verstehen sich von selbst.

Blasmusik und Krachlederne

Der Sonntag startet ausnahmsweise nicht auf dem Festplatz. Nach dem Gottesdienst spielt sich das Kirwatreiben am Marktplatz ab. Zum fröhlichen Anzapfen mit Bürgermeister Günter Stich spendiert der Burschenverein 150 Liter Freibier. Am Nachmittag spielt dann die Original Letzauer Blasmusik mit bayerischen Klängen im Festzelt auf. Der musikalische Genuss wird durch die Darbietungen des Neidaffer Plattlclubs ergänzt. Die strammen Burschen aus dem Gemeindebereich Luhe-Wildenau sind in ihren Krachledernen keineswegs nur traditionsversessene Wirtshaustänzer, sondern verstehen es den traditionellen Tanz auch auf Titel aus den aktuellen Chartlisten anzuwenden.

Auch ein optisches Erlebnis

Ein musikalisches und optisches Erlebnis wollen die Midnight Ladies bieten, die wie Highline in der oberfränkischen Fichtelgebirgsstadt Münchberg ansässig sind. „Die Auszeichnung als „Künstler des Jahres 2014“ in der Sparte Damenband bestätige die musikalische Leidenschaft der sechsköpfigen Mädelsgruppe.

Furioses Finale am Kirwamontag

Die meisten Gäste werden für den Montagvormittag erwartet. „Das ist etwas Besonderes, dass vormittags so viele Leute kommen“, sagt Alexander Reinl, der Kassier des Burschenvereins. Zum Frühschoppen ab 10 Uhr spielen die Stoapfälzer Spitzbuam auf. Erfahrungsgemäß dauert es dann nicht lange, bis die ersten Bierbänke unter der Last der Feiernden entzweibrechen und ausgetauscht werden müssen. Schluss ist mit dem Frühschoppen aber noch lange nicht. Am Abend rockt die VolXX Liga ab. „Die spielen alles, was die Party begehrt“, freut sich die Vorstandschaften des Burschenvereins.

Deftige Gaumenfreuden und süßes Goasßzwergl

Und weil all das Tanzen und Feiern hungrig macht, haben die Veranstalter natürlich auch an abwechslungsreiche Stärkungen gedacht. Der Partyservice Voit wird mit Pizza, Döner und vielen anderen deftigen Leckereien für die richtige Grundlage sorgen. Neben allen klassischen Getränken von der Brauerei Gambrinus gibt es heuer für die Autofahrer auch alkoholfreies Bier und für die Damen eine süße Versuchung, ein Goaßzwergl. Das ist eine zuckersüße Goaßmaß in einer kleinen Flasche. Jetzt müssen bloß noch die Nachbarn mitspielen.

Hoffentlich läuft’s mit den Anwohnern auch wieder so gut wie bisher,

hofft zweiter Vorstand Christoph Bär. „Wir bedanken uns schon jetzt für das Verständnis“, sagt Burschenvereinschef Martin Krichenbauer.

Taschen bitte zu Hause lassen

Gemeinsam mit dem Ordnungsamt der Gemeinde, der Polizei und dem Sicherheitsdienst Star Security hat der Burschenverein ein umfangreiches Sicherheitskonzept entwickelt. Um unnötige Wartezeiten an den Einlässen zu vermeiden, bitten die Veranstalter alle Besucher nur das Nötigste mitzubringen und insbesondere große Taschen und Rucksäcke zu Hause oder im Auto zu lassen.