Gold für ein intaktes Dorf

Tirschenreuth/Herzogöd. Dass Herzogöd der schönste Fuchsmühler Ortsteil ist, war vielen schon klar. Jetzt ist die 37-Seelen-Siedlung auch Kreissieger im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“.

Von Udo Fürst

Herzogöd Sieger "Unser Dorf soll schöner werden"
Herzogöd, das idyllische Dörfchen hoch über dem Landkreis Tirschenreuth.

Das Bewusstsein für die Entwicklung des eigenen Dorfes in der Zukunft zu schärfen, ist ein wesentliches Ziel des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“. Dafür besichtigte die zehnköpfige Bewertungskommission unter Vorsitz vom Kreisfachberater für Gartenbau Harald Schlöger vier Landkreisdörfer in der Kategorie bis 600 Einwohner. Kreissieger wurde die Ortschaft Herzogöd, Markt Fuchsmühl, mit 84 Punkten.

Auf der “Öid” hilft man sich

Das über 700 Meter hoch gelegene 37-Seelen-Dörfchen überzeugte die Jury durch eine engagierte Präsentation.

Herzogöd hat eine lebendige Dorfgemeinschaft, die Alt und Jung integriert,

Herzogöd Sieger "Unser Dorf soll schöner werden"

“Alle Bevölkerungsgruppen wirken in gleicher Weise an der Pflege der Gemeinschaft mit und sind in den beiden Vereinen ‚Dorfgemeinschaft Herzogöd’ und ’Verein für Ökologie und Kultur‘ vertreten“, schreibt die Bewertungskommission.

Genau das ist wohl das Geheimnis, das aus den wenigen Bewohnern eine verschworene Gemeinschaft macht, die nicht nur bei Festen eng zusammensteht. Auf der „Öid“, wie man den Ortsteil in Fuchsmühl nennt, ist einer für den anderen da. In Herzogöd hilft man sich, wo immer das nötig ist.

Herzogöd überzeugte die Jury mit einem Dorfleitbild und nachhaltigem Entwicklungskonzept. Alle kümmerten sich um Tradition, Brauchtum und Feste; herausragend sei die Rolle bei der Planung, Finanzierung und Realisierung der eigenen Abwasseranlage mit Klärteich, zu deren Umsetzung eigens ein eigener Verein gegründet wurde.

Tourismus als wichtige Einkommensquelle

Herzogöd Sieger "Unser Dorf soll schöner werden"

Herzogöd hat eine besondere Siedlungsstruktur – es gibt viele alte Hofstellen, die sich in Form eines Hufeisens entlang der Dorfstraße aufreihen und dahinter von Wald umgeben sind. Zahlreiche große Laubbäume, hauptsächlich Eschen, Bergahorn und Eichen sowie Obstbäume verzahnen die Bebauung mit der umgebenden Landschaft. Durch die Umsetzung des Leitbildes gelang es, viele dieser wertvollen ortsbildprägenden Altgebäude umzunutzen und damit langfristig zu sichern. Eine wichtige Einkommensquelle für Herzogöd liegt im kleinstrukturierten Tourismus. Unter den 15 Anwesen sind ein Café mit vier Arbeitsplätzen und einige Vermieter von Ferienwohnungen.

Herzogöd Sieger "Unser Dorf soll schöner werden"

Die Grüngestaltung zeichne sich durch einen wertvollen Altbaumbestand aus, der durch eine Streuobstwiese ergänzt wurde. Eine Bereicherung sei die Umstellung eines Landwirtes auf Freilaufhaltung. „Insgesamt ist Herzogöd wohltuend einfach und naturnah gestaltet. Waldbäume sind auf den bis ans Dorf heranragenden Steinwald beschränkt.“ So eindeutig das Urteil der Jury auf Herzogöd fiel, so sicher dürfte sein, dass die „Öider“ ihren Triumph mit einem zünftigen Fest gebührend feiern werden. Schließlich wird die Gemeinschaft groß geschrieben unter den „Öidern“.Fotos: U. Fürst

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