Internationaler Spaß bei Hobbyfußballturnier

Neustadt/WN. Rund 90 aktive Fußballer, Sonne, internationales Flair und eine „einwandfreie“ Organisation – das Hobbyfußballturnier der Jungen Union lockte auch etliche Zuschauer in die Freizeitanlage. Erstmals spielten auch zwei Mannschaften mit Flüchtlingen mit und eine davon holte sich gleich den Turniersieg.

„Wir brauchen immer recht lang, bis wir warm werden“, bedauerte Frank Enthaler, der im Team Brezenkicker beim Hobbyfußballturnier der Jungen Union auflief. Zuvor hatten sich die Mitarbeiter der Bäckerei Schaller gegen die Auswahl des Gastgebers mit 0:1 und das „Team Cobra Floß“ mit 0:2 geschlagen geben müssen. Alle Mannschaftsmitglieder würden Nachtschicht arbeiten. Auch in der Nacht vor dem Turnier war Brötchenbacken, Kommissionieren und Ausliefern angesagt. Das mache sich bei der Fitness am nächsten Vormittag schon bemerkbar. Seit zwei Jahren laufen die Hobbyfußballer in ihren einheitlichen, hellblauen Trikots bei Turnieren in der näheren und weiteren Umgebung auf. Und dann gelang doch ein erster Erfolg. Gegen den späteren Gesamtsieger, das Team „Afghanistan“ gelang ein 1:1.

Hoffen wir mal, dass es jetzt etwas aufwärts geht,

sagte Markus Schertl, der die „einwandfreie“ Organisation des Turniers lobte.

Hobbyfußballturnier JU Neustadt 18
Sieg im Spiel um Platz neun – spätestens da durften auch die Brezenkicker aus Weiden jubeln.

Rund 90 Hobbyfußballer beteiligt

Tatsächlich gelang den Brezenkickern ein weiteres Unentschieden gegen den 11er-Rat des Neustädter Faschingsvereins und im torreichen Platzierungsspiel um Platz neun ein 5:3-Sieg gegen das „Kommando Ölf“ vom Schützenverein. Elf Mannschaften mit je acht Spielern gingen beim traditionellen JU Hobbyfußballturnier an den Start. „Wir sind froh, dass so viele Teams teilgenommen haben“, freute sich Ortsvorsitzende Tanja Winkler.

Hohe Wettkampfgebühren in Afghanistan

Ein Novum war die Teilnahme zweier Mannschaften mit Flüchtlingen. Während im „Team Five e.V. Weiden“ Asylsuchende unterschiedlicher Herkunftsländer und ihre Betreuer kickten, setzte sich das „Team Afghanistan“ aus 17- bis 19-jährigen Afghanen und einem Syrer zusammen. Schon im Juni hatten die Fußballer, die in Neustadt, Weiden und Grafenwöhr wohnen und teils auch in den dortigen Fußballvereinen spielen, den Sieg bei einem Turnier in Weiden geholt.

Wir versuchen unser Bestes. Wenn es nicht klappt, ist es auch kein Problem. Es gibt auch ein paar starke Mannschaften und man muss auch ein bisschen Glück haben,

sagte Hamid. Seit ein, zwei Jahren seien die meisten von ihnen in Deutschland. Auch in Afghanistan hätten sie in Straßenmannschaften Fußball gespielt und an Turnieren teilgenommen. „In Afghanistan muss man viel bezahlen um an einem Turnier teilzunehmen“, erklärt der 18-Jährige. Dafür gäbe es für die Gewinner aber auch große Preise. Gespielt werde entweder auf Kunstrasen oder in Hallen.

Jubel bei den Siegern

Bis auf das Unentschieden gegen die Brezenkicker hatten die Afghanen auch jedes Spiel der Vorrunde für sich entschieden. Das Halbfinale gewannen sie gegen die JU Erbendorf mit 2:1, um im Finale auf die Neustädter Hobbymannschaft „TuS Roncalli“ zu treffen. „Die andere Mannschaft war echt stark“, lobte Mohamad, dessen Team bald in Führung lag. Die Kreisstädter kämpften engagiert, konnten den 0:2-Rückstand aber nicht mehr wettmachen. „Das war unser schlechtestes Spiel. Aber Spaß hat’s gemacht und das ist das Wichtigste“, analysierte Tobias Filchner. Die Freude bei den jungen Afghanen war dafür riesig. „Wir haben als Team gespielt“, betonte Hamid. Das habe sich bezahlt gemacht.

Hobbyfußballturnier JU Neustadt 2

Bilder: B. Grimm

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