Operation Friendship: Ohne Vorbehalte persönlich kennenlernen

Weiden/Neustadt/WN. Traditionell gäbe im Landkreis Neustadt es ein sehr enges, freundschaftliches Verhältnis zu Amerikanern, sagte Landrat Andreas Meier zu elf jungen Gästen aus den Staaten, die im knapp dreiwöchigen Austauschprogramm von Operation Friendship halb Bayern kennen lernen werden. Der traditionelle Empfang in der Kapelle des Neuen Schlosses gehöre schon seit dem Jahr 1974 zum Programm. Neu ist allerdings der Besuch bei Weidens Oberbürgermeister. 

Operation Friendship Bayern Austausch 2016
Elf amerikanische Jugendliche weilen derzeit im Landkreis. Landrat Andreas Meier (hinten Mitte) empfing sie zusammen mit ihren deutschen Gastgebern sowie den beiden Vorsitzenden von Operation Friendship Bayern, Gerhard (links neben Meier) und Felix Steiner (ganz rechts). Bild: B. Grimm

Neben den 17 Deckengemälden, die das apostolische Glaubensbekenntnis darstellten, erklärte Landrat Meier die Entstehung des heute rund 95.000 Einwohner zählenden Landkreises bei der Gebietsreform im Jahr 1972. „Seit der Eiserne Vorhang gefallen ist, sind wir im Zentrum Europas“, betonte Meier, der die jungen Amerikaner ermutigte, sich selbst in Politik und Gesellschaft einzubringen. „Wenn sich mehrere engagieren, dann kann man wirklich was bewirken.“ Bei jungen Menschen gäbe es wohl noch die wenigsten Vorbehalte gegenüber anderen Kulturen.

Ich glaube, dass es in der heutigen Zeit, die leider oft von negativen Ereignissen geprägt ist, sehr wichtig ist, dass sich junge Leute aus verschiedenen Ländern persönlich kennenlernen,

sagte Meier. Die Aufgabe des Dolmetschers übernahm Gerhard Steiner, der erste Vorsitzende von Operation Friendship Bayern. Meier und die Betreuerin der Gäste, Laura Villanyi, tauschten Gastgeschenke aus. Im Anschluss lernten die Amerikaner bei Peter Reiser, wie deutsche Bratwürste entstehen.

Schon am Montag machten sich die Jugendlichen einen Eindruck vom Weidener Rathaus. Dort empfing sie nämlich bereits Oberbürgermeister Kurt Seggewiß und hieß die US-Amerikaner in der Oberpfalz willkommen. “Ich habe großen Respekt vor jungen Menschen, die sich aufmachen ein anderes Land kennenzulernen”, betonte Seggewiß. Anschließend ging es an diesem Tag noch in die Weidener Thermenwelt, die in der US-Zeitschrift „Stars & Stripes“ schon vor längerem zum „Best Pool“ gewählt wurde.

Tour durch halb Bayern

Im Laufe ihres Aufenthaltes werden die Jugendlichen auch noch die Landeshauptstadt München, die Schlösser Neuschwanstein und Linderhof sowie die Sehenswürdigkeiten von Regensburg kennenlernen. Ausflüge in die Therme Erding, das Freizeitland Geiselwind oder zum Monte Kaolino in Hirschau sorgen für Kurzweil. Als Reiseleiter wechseln sich dabei die Vorstandsmitglieder von OF Bayern ab. Und Zoigl sowie dessen Hauptstadt Windischeschenbach lernten die Gäste natürlich auch schon kennen und schätzen. Das freute auch den Landrat und früheren Bürgermeister der „Hauptstadt des Zoiglbiers“.

I invented the Capital of Zoiglbeer. It was my idea,

erinnerte Meier lachend an seine Idee mit der Firmierung als Zoiglhauptstadt.

Operation Friendship Bavaria Austausch in Weiden
Die Jugendlichen bei ihrem Besuch in Weiden

Über Operation Friendship

Operation Friendship gibt es seit 1964. Initiator dafür war der amerikanische Pfarrer Reverent Wallace A. Shaw. Er prägte den Leitspruch: Freundschaften fangen mit Begegnungen an: Irgendwie. Irgendwo. Irgendwann. Der Zweck von Operation Friendship ist bis heute gleich geblieben, nämlich die Förderung der internationalen Freundschaft und des Verständnisses zwischen Menschen fremder Länder als auch des eigenen Landes und das Vertrautmachen der Mitglieder mit der Industrie, der sozialen Struktur und der Religion aller Mitgliedsländer.

Seit 1973 gibt es bereits den Austausch mit den USA . Seit den ersten Tagen ist auch Ulla Albert als Vorstandsmitglied dabei. 1978 wurde der Arbeitskreis Operation Friendship Bayern im Kreisjugendring Neustadt/WN gegründet. Im Oktober 2013 kündigte der Kreisjugendring die Zusammenarbeit mit Operation Friendship International auf. Im November 2013 gründeten engagierte Mitarbeiter des ehemaligen Arbeitskreises aus Neustadt/WN und Weiden den neuen gemeinnützigen Verein Operation Friendship Bayern e.V. Er ist auch als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt.

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