Süd-Ost Trasse: Tennet stellt Pläne vor

Weiden. Gestern stellte die Tennet TSO GmbH den Bundes- und Landtagsabgeordnetet den Stand der bisherigen Planungen der Trassenverläufe der Gleichstromtrasse “SüdOstLink” vor.

Tennet Trassenverlauf SüdOst Link
Detailkarte zum Entwurf des Trassenkorridornetzes für die Landkreise Tirschenreuth, Neustadt/WN und die Stadt Weiden

Laut Tennet soll bei einem Großteil der Strecke Erdverkabelung statt Leitungsmasten eingesetzt werden. Die Trasse soll mitten durch die Oberpfalz laufen. Auf dem Tisch liegen nun erste Vorschläge zum möglichen Trassenverlauf von Wolmirstedt nach Isar bei Landshut.

Der Bundestagsabgeordnete Uli Grötsch sieht hier die CSU in der Verantwortung: “Dass die Trasse nun – anders als in früheren Planungsvarianten – mitten durch die Oberpfalz verlaufen soll, geht auf das Konto des bayerischen Ministerpräsidenten Seehofer, der dafür gesorgt hat, die Planungen mit dem vormaligen Endpunkt Gundremmingen über den Haufen zu werfen und Isar bei Landshut als neuen Endpunkt festzusetzen.”

Erdkabel anstatt Masten so hoch wie der Regensburger Dom – das ist ein Erfolg, den wir hart erkämpft haben,

ist dagegen Landtagsabgeordneter Tobias Reiß erleichtert. „Ohne das Engagement der Bürgerinitiativen und den Einsatz des Ministerpräsidenten hätte das Bundeswirtschaftsministerium über die Köpfe der Bürger hinweg weiter geplant“, ist sich Reiß sicher.

Tennet hat außerdem zugesagt, bis zur Einreichung des Genehmigungsantrags im Frühjahr 2017 eine umfangreiche Öffentlichkeitsbeteiligung durchzuführen, um Vor- und Nachteile der Trassen gemeinsam mit betroffenen Kommunen und den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zu diskutieren. “Ich nehme die Planer beim Wort und werde diesen Prozess kritisch begleiten”, so Grötsch. „Tennet sollte bald klar legen, wie sich auch einzelne Bürger beteiligen und Stellung nehmen können“, findet auch Reiß. Jetzt gehe es darum die weitere Planung aktiv und sachlich zu begleiten, jede Kommune, jeder Bürger müsse mit seinen Einwänden ernst genommen werden. Das sei die Bedingung an Tennet, damit das Projekt vor Ort akzeptiert werden könne, meint der Landtagsabgeordnete.

auswirkungen für Landwirtschaft abklären

Die größten Auswirkungen stünden aber den Grundstückseigentümern und Bewirtschaftern bevor, sprich der Landwirtschaft. „Tennet habe ich aufgefordert klar aufzuzeigen, welche Auswirkungen diese Erdkabel mit einer solchen Leistungsstärke auf den Boden haben“, unterstreicht Reiß die Notwendigkeit die Bevölkerung nicht im Unklaren zu lassen. „Alle Informationen müssen auf den Tisch und mit den betroffenen diskutiert werden“, mahnt Reiß eine umfassende und zeitnahe Information im Rahmen des geplanten Bürgerdialogs an.

„Grundstückseigentümer und Landwirte müssen für ihre Einbußen entschädigt werden“, so die Forderung von Tobias Reiß. „Ökologische Ausgleichsflächen sollten außerhalb der betroffenen Landkreise gefunden werden, sollten sie notwendig werden“, geht Reiß noch weiter. Eine zusätzliche Belastung der Landwirtschaft lehne er ab.

Auch aus der Sicht von Uli Grötsch sollte die Trasse dort verlaufen, wo der geringste Raumwiderstand und die geringsten Belastungen für die Bevölkerung gegeben sind. “Das scheint mir nach momentanem Informationsstand die Planungsvariante entlang des bestehenden Ostbayernrings zu sein.“

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