Rick Kavanian über Schreibblockaden, Michael Bully Herbig und Yoga

Windischeschenbach/Amberg. Am 11. November gastierte Rick Kavanian mit seinem neuen und mittlerweile vierten Bühnenprogramm “OFFROAD” vor ausverkauften Haus im Amberger Musikomm. Dabei kehrte er zu seinen Wurzeln zurück. Offen bleibt nur die Frage: Wo sind diese? In Armenien, Bukarest, New York oder doch in München?

Von Sandra und Peter Gattaut 

Sandra Peter Gattaut Rick Kavanian Interview
Fan-Star Reporter Sandra und Peter Gattaut haben Rick Kavanian im Interview einige spannende Fragen gestellt.

Sein aktuelles Programm “OFFROAD” ist bisher auch sein persönlichstes. So ging es unter anderem um den Aberglauben in seiner Familie, seine Hochzeitsreise in ein Dschungelcamp nach Botswana oder um die Suche nach der dunklen Seite des Rick. Urkomisch sind die Geschichten, wie er beim Einreisecheck in die USA plötzlich sein Alter vergas oder in der Metzgerei seines Vertrauens immer noch als der nette Rick ein „Radl“ Gelbwurst geschenkt bekommt. Das Publikum freute sich auf ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten, wie etwa „Dimitri Stoupakis“, „Lord Jens Maul“ oder dem „Zebra Marty“ aus Madagaskar. Rick brillierte einmal mehr mit seiner unvergleichbaren Stimmenpräsenz und war von Anfang an mit den Zuschauern auf Tuchfühlung.

Viele verschiedene Talente

Ob live auf der Bühne, als Schauspieler oder Synchronsprecher, Rick Kavanian gehört schon seit einigen Jahren zu den ganz Großen der deutschen Comedy-Szene. Der gebürtige Münchener studierte unter anderem in New York und arbeitet bereits seit mehreren Jahrzehnten mit Michael Bully Herbig zusammen. Viele kennen ihn sicherlich auch aus Kinofilmen wie “Der Schuh des Manitu” oder “(T)Raumschiff Surprise – PERIODE 1”. Doch nicht nur vor der Kamera ist Rick Kavanian aktiv. Bei vielen Filmen wirkte er auch als Drehbuchautor mit.

Die Wandlungsfähigkeit des 45-Jährigen kam im innovativen TV-Format „Bully & Rick“ besonders zur Geltung. Die Sketchshow wurde 2004 erfolgreich auf ProSieben ausgestrahlt und ein Jahr später mit dem Comedy-Preis ausgezeichnet. Für 2017 kündigt der zweifache Bambi-Gewinner ein weiteres Highlight in der langjährigen und erfolgreichen Zusammenarbeit mit Michael Bully Herbig an: im Sommer wird “Bullyparade – Der Film“ in die Kinos kommen.

Rick Kavanian im Interview

Unsere Fan-Star Reporter Sandra und Peter Gattaut haben den Comedian zum Interview getroffen.

Deine Vielfältigkeit ist ein Markenzeichen von Dir geworden. Ob auf der Bühne, als Schauspieler, Moderator, Autor oder Synchronsprecher, in welcher Rolle fühlst Du Dich dabei am wohlsten?

Rick Kavanian: Es ist eben genau dieser Wechsel. Heute Vormittag zum Beispiel im Radio und abends auf der Bühne. Oder zuerst am Set und dann beim Schreiben, das macht mir Spaß. Da wird einem nie langweilig. Ich möchte nichts davon missen und fühle mich in jeder einzelnen Rolle pudelwohl.

Jeder Autor denkt mit Gräuel an eine Schreibblockade. Hattest Du dahingehend schon mal ein Problem?

Rick Kavanian: Ja (lacht), öfter schon. Es bringt dann wirklich nichts auf Gedeih und Verderb weiterzumachen. Ich gönn mir dann eben eine Pause, unternehme Spaziergänge oder betreibe Sport und Yoga, um meinem Kopf wieder frei zu bekommen. Zum Glück hält diese Blockade bei mir nicht lange an, nach ein bis drei Tagen Auszeit geht es dann wieder umso besser.

Mit Bully Herbig kann man bestimmt viel Spaß erleben. Gibt es eine besonders witzige Geschichte von Euch Beiden?

Rick Kavanian: Da muss ich überlegen. Eine Geschichte ist schon ewig lange her aber wir haben uns damals wirklich darüber kaputt gelacht. Wir sind mit Bullys Auto, einem alten Ford, nach Tirol gefahren, um auf einer Berghütte zu übernachten. Wir haben die Hütte nicht auf Anhieb gefunden und mussten nach dem Weg fragen. Ein alteingesessener Tiroler hat uns dann mit wunderbaren Dialekt versucht die Strecke zu erklären. Wir haben wirklich kein einziges Wort verstanden und bekamen danach sofort einen Lachflash, der nicht mehr aufhören wollte. Natürlich haben wir immer wieder abwechselnd die Wegbeschreibung des Tirolers imitiert, die uns damals mehr arabisch als deutsch vorkam.

Hattest oder hast Du ein Vorbild?

Rick Kavanian: Ja, ich habe schon immer Robin Williams verehrt. Sein enormes Können, das mit zunehmenden Alter immer besser wurde, hat mich immer fasziniert und auch bei meinem Berufsweg inspiriert. Leider ist er viel zu früh verstorben. Sehr gut fand ich auch Peter Sellers.

Mit wem würdest Du gerne mal auf der Bühne oder vor der Kamera stehen?

Rick Kavanian: Auf der Bühne bin ich gerne alleine, könnte mir aber auch durchaus vorstellen gelegentlich mal mit einem Theaterensemble zusammenzuarbeiten. Vor der Kamera hab ich mit den Kollegen Bully Herbig und Christian Tramitz bereits meine Traumbesetzung gefunden. Ich war wirklich traurig als die Zeit mit der „Bullyparade“ vorbei war. Ich hoffe der Kinofilm „Bullyparade – der Film“ wird ein großer Erfolg und es folgt eine Fortsetzung. Ich wäre sofort, ohne zu überlegen, wieder dabei. Da herrscht eine Vertrauensbasis zwischen uns, gepaart mit Effektivität und Spaß, die ich sonst nirgendwo bisher erlebt habe.

Würdest Du Dich selber als sportlichen Typ ansehen? Wie verbringst Du Deine begrenzte Freizeit?

Rick Kavanian: Ich wäre gern etwas sportlicher, ich habe praktisch schon alles probiert und habe jetzt Yoga für mich entdeckt. Dabei geht es mir nicht um die verschiedenen Figuren, die ich am Anfang krampfhaft nachgemacht habe, sondern vielmehr um die richtige Atmungstechnik. Zwei bis drei mal in der Woche jeweils eine halbe Stunde und es geht mir wirklich gut danach.

Welchen Ratschlag oder welche Lebensphilosophie würdest Du gerne unseren Lesern mit auf dem Weg geben?

Rick Kavanian: Nehmt euch und das Leben nicht so furchtbar ernst. Wenn etwas mal nicht so klappt, bricht die Welt deswegen nicht zusammen.

* Diese Felder sind erforderlich.