Preis der Deutschen Bundesbank für OTH Absolventen

Weiden/Regensburg. Auszeichnung für hervorragende Leistungen: Die Hauptverwaltung Deutschen Bundesbank in Bayern prämierte die Bachelorarbeiten einer Absolventin der OTH Regenburg und eines Absolventen der OTH Amberg-Weiden. Franz Josef Benedikt, Präsident der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Bayern, übergab die Preise bei einer feierlichen Veranstaltung in der OTH Amberg-Weiden in Weiden. Er bewies in seinem Gastvortrag, wie spannend europäische Finanz- und Wirtschaftspoltik sein kann.

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Prof. Dr. Franz Seitz, Prof. Dr. Horst Rottmann, Daniel Seebauer, Franz Josef Benedikt, Lisa Schmidt, Prof. Dr. Gerhard Rösl

Präsidentin Prof. Dr. Andrea Klug und Prof. Dr. Franz Seitz, beide OTH Amberg-Weiden, begrüßten die Gäste. Franz Josef Benedikt zeichnete Lisa Schmidt, OTH Regensburg, für ihre Bachelorthesis „Geschäftsmodellanalyse von Banken“ aus. Daniel Seebauer, OTH Amberg-Weiden, erhielt den Preis für seine Arbeit über „Die Schätzung der Zinsstrukturkurve mit dem Nelson-Siegel-Svensson-Verfahren“. Vorab hielten Prof. Dr. Gerhard Rösl, OTH Regensburg, und Prof. Dr. Horst Rottmann, OTH Amberg-Weiden, eine kurze Laudatio auf die Preisträgerin und den Preisträger.

Niedrigzins-Politik klappt nicht

In seinem Gastvortrag sprach Franz Josef Benedikt über „Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise: Handlungsoptionen für Geld- und Finanzpolitik“. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Zentralbanken der Industrieländer betreiben seit längerer Zeit eine Niedrigzins-Politik. Ihr Ziel: Liquidität in den Markt pumpen, um die Investitionsschwäche zu überwinden sowie das Wirtschaftswachstum und in letzter Konsequenz die schwache Preisentwicklung im Euroraum anzukurbeln. Doch die Rechnung geht nicht auf, die Kreditnachfrage springt kaum an. „Die Tränke ist voll, aber die Pferde saufen nicht“, sagt Franz Josef Benedikt.

Mit lockerer Geldpolitik allein kann kein nachhaltiges Wachstum erzeugt werden.

Laut Franz Josef Benedikt muss das Vertrauen in die Staatshaushalte und in die Europäische Währungsunion wieder hergestellt werden. Dafür hätten die Staaten ihre Hausaufgaben zu machen, für solide öffentliche Finanzen sorgen, investitionsfreundliche Steuersysteme einführen, Bürokratie abbauen und den Arbeitsmarkt liberalisieren.

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Franz Josef Benedikt, Präsident der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Bayern, bei seinem Gastvortrag

Rückkehr zum geltenden Ordnungsrahmen als Lösung

Auf europäischer Ebene gibt es, so Franz Josef Benedikt, zwei Wege: Alternative Eins, die Fiskalunion, also eine gemeinsame europäische Finanzpolitik, sei unwahrscheinlich. Deshalb bleibe nur, und das ist Alternative Zwei, die strikte Einhaltung des Maastricht-Vertrags. Franz Josef Benedikt plädiert für eine Rückkehr zum geltenden Ordnungsrahmen: „Es geht nicht, dass die einzelnen Staaten der Europäischen Währungsunion autonom handeln, Schulden und Risiken aber zunehmend vergemeinschaften wollen.“

Die Hauptverwaltung in Bayern der Deutschen Bundesbank stiftet seit 2015 Preise für die besten Abschlussarbeiten auf den Gebieten Finanzmarktanalyse und Geldpolitik – die Preisträgerinnen und Preisträger werden von Volkswirtschaftsprofessoren der Hochschulen Amberg-Weiden, Aschaffenburg, Regensburg und Ingolstadt ausgewählt und vorgeschlagen.

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