Busunglück mit 25 Verletzten: BRK übt Krisensituation

Tirschenreuth/Pilsen. Die erste Planübung im Rahmen des Projekts “Grenzüberschreitender Rettungsdienst” ist vollbracht. Zusammen mit den tschechischen Kollegen übten die bayerischen Teilnehmer der BRK-Kreisverbände die Krisensituation “Busunglück mit 25 Verletzten”. Einige Fragen warf die Deutsch-Tschechische Zusammenarbeit noch auf.

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Die Teilnehmer der Planübung sortieren die Verletztenkarten nach Dringlichkeit. Bild: Grenzüberschreitender Rettungsdienst

Zusammen mit den Projektpartnern Universität Pilsen, Rettungsdienst Pilsen und Technische Hochschule Deggendorf arbeitet das Bayerische Rote Kreuz (BRK) an dem von der Europäischen Union geförderten Projekt “Grenzüberschreitender Rettungsdienst”. In Furth im Wald hat das Kompetenz- und Koordinierungszentrum (KKZ) seinen Sitz auf der bayerischen Seite. Das Projekt zwischen Deutschland und Tschechien ist insgesamt in neun Kernaktivitäten gegliedert.

Die erste gemeinsame Planübung im Rahmen des Projekts “Grenzüberschreitender Rettungsdienst” meisterten die Einsatzkräfte aus Bayern und Tschechien in Pilsen bereits. Die Mitarbeiter der BRK-Kreisverbände Hof, Wunsiedel, Tirschenreuth, Weiden, Neustadt/WN, Cham, Regen und Freyung-Grafenau trafen sich am Vormittag mit den tschechischen Kollegen.

Aus den Kreisverband Tirschenreuth nahmen Oliver Becher, Richard Cruz, Volker Hellmich und Manfred Maurer teil. Aus dem Kreisverband Weiden und Neustadt/ WN waren Franz Rath und Andreas Scheuner als Teilnehmer dabei. Begleitet wurden alle Teilnehmer vom Team des KKZ, bestehend aus Daniela Owerdieck, Josef Ott und Robert Konrad. Die rund 40 Helfer, in etwa jeweils zur Hälfte aus Bayern und Böhmen, versuchten ein simuliertes Busunglück im Grenzgebiet mit rund 25 Verletzten zu bewältigen.

Einige Fragen bei Deutsch-Tschechischer Zusammenarbeit

Gerade die Kommunikation, die unterschiedliche Funktechnik und die medizinische Hilfeleistung warfen einige Fragen bei den deutsch-tschechischen Helfern auf. Deswegen trafen sich rund 20 Einsatzkräfte des BRK und das Projektteam Grenzüberschreitender Rettungsdienst schon eine Woche vorher in Pilsen. Die bayerischen Rotkreuzler erfuhren etwas über den Aufbau des Rettungsdienstes in Tschechien, wie Einsätze gesteuert werden und welche Kompetenzen die Einsatzleiter von Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei haben.

Der Referent Michal Veselý zeigte den Übungsteilnehmern die verschiedenen Einsatzfahrzeuge und die Kennzeichnung der Einsatzkräfte auf. Auch das Rescue Center, die Leitstelle und die Uniklinik in Pilsen gewährten den Teilnehmern einen erweiterten Einblick in die medizinische Versorgungsstruktur. Man konnte feststellen, dass die Systeme in Deutschland und Tschechien sich in vielen Bereichen ähneln. Vereinzelt gab es aber auch Unterschiede wie beispielsweise bei der Regelung der Kompetenzen oder den Anhängekarten für Verletzte.

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Gemeinsam sortierten die Einsatzkräfte die Patienten nach der Schwere der Verletzungen. Bild: Grenzüberschreitender Rettungsdienst

Simuliertes Busunglück mit 25 Verletzten

Im Rahmen der Planübung simulierten die Einsatzkräfte verschiedene Varianten der Kooperation. In einem Durchlauf schlossen sich die deutschen Helfer dem tschechischen Rettungsdienst an und arbeiteten mit deren System und Dokumentation. In der nächsten Runde übte das BRK seine Tätigkeiten parallel zum tschechischen Rettungsdienst mit einer eigenen Steuerungsstruktur. Jeder „Patient“ war auf einem Blatt Papier dargestellt. Neben einem Bild konnte man auch in der Beschreibung die Art und das Ausmaß der Verletzung oder Erkrankung nachlesen.

Beim Eintreffen des ersten Rettungsfahrzeugs bauten die Teilnehmer eine Versorgungsstelle im Schadensgebiet auf. Bei der Begutachtung der Patienten wurde die Dringlichkeit der Behandlung und des Transports festgestellt. Ein Übungsdurchlauf war erst zu Ende, als alle Patienten behandelt und abtransportiert waren. Zur Zeit werden die Stärken und Schwächen der Zusammenarbeit ausgewertet. Ziel ist es, mit den gewonnenen Erfahrungen die bestmögliche Kooperation zu finden.

Die erste Übung des Projekts “Grenzüberschreitender Rettungsdienst” ist geschafft. In den nächsten drei Jahren Projektlaufzeit wird es vier weitere Planübungen und zwei Taktische Übungen geben.

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