Franz Stahls zweiter Streich: Landesgartenschau 2022 – Das 360 Grad-Konzept
Tirschenreuth. Was manchmal sogar politische Mitbewerber gestehen müssen, hat sich wieder einmal bestätigt: „Was sich der Franz Stahl in den Kopf gesetzt hat, zieht er auch durch.“ Dieser Satz trifft besonders auf die neueste Idee des CSU-Bürgermeisters der Kreisstadt zu: Nach 2013 will er die Landesgartenschau „Natur in der Stadt“ 2022 zum zweiten Mal in die nördliche Oberpfalz holen. Die konkreten Pläne wie das Projekt aussehen könnte, sprechen für sich.
Von Udo Fürst
„Wir können das“, sagte Stahl bei der ersten Vorstellung des Plans Ende vergangenen Jahres im Brustton der Überzeugung. Was den Bürgermeister der knapp 9.000 Einwohner zählenden Stadt so zuversichtlich und gelassen macht, ist zum einen der Rückhalt im Stadtrat, der einstimmig für die erneute Bewerbung gestimmt hat und zum anderen die Bevölkerung, die laut Stahl schon „im Gartenschaumodus“ sei.
Das 360 Grad-Konzept
Die Tirschenreuther Bewerbung für die Landesgartenschau heißt „Das 360 Grad-Konzept“ und soll das historische Konzept der „Stadt im Wasser“ vollenden. Schon 2013 hatte Tirschenreuth mit der Neuanlage des Teichs und dem Gelände am Fischhofs ein außergewöhnliches Stück „Natur in der Stadt“ geschaffen. Daran wolle man laut Planern, den NRT-Landschaftsarchitekten aus Marzling anschließen. Rund um die Altstadt entlang der Waldnaab im Süden und dem Mühlbach im Norden soll der Ring um den Ortskern geschlossen werden. Eingebunden in das Konzept ist auch der Stadtpark „Mühlbühl“.
In erster Linie gehe es darum, die Bäche und Flüsse zu erweitern, zu renaturieren, hydrologisch zu verbessern und mit einem „Wasserring“ die historische Lage Tirschenreuths als „Stadt im Wasser“ herauszuarbeiten. Geplant sind unter anderem kleine Inseln, eine Sitzstufenanlage, ein Schulgarten und Aufenthaltsbereiche für die Bewohner des Seniorenzentrums.
Ein wichtiger Faktor sei dabei wie schon 2013 die Nutzung nach der Gartenschau. Vorgesehen sind ferner Themengärten, Gastronomiebereiche, Spielplätze und ein Areal „Wohnen am Wasser“. Das Gartenschaugelände würde bei Stiftland-Reha beginnen und erstrecke sich bis zum Ende des „Ententeichs“. Ein zweiter Abschnitt umfasst den Bereich an der Waldnaab beim Großparkplatz bis zum Lengenfelder Weg. Neue Teiche und die renaturierte Waldnaab könnten eine „unverwechselbare Gartenschau schaffen“, verspricht das Konzept. Ein markantes Merkmal wäre dabei der Weg entlang des Wasserrings rund um die Altstadt.
Ende Februar wird eine Delegation der Gartenschaugesellschaft das Tirschenreuther Konzept vor Ort bewerten. Kurz danach soll die Entscheidung bekanntgegeben werden.
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