Handwerk bilanziert ein positives Konjunkturjahr 2016

Weiden/Neustadt/WN/Tirschenreuth. Mit einem Geschäftsklima-Index von 36 Prozentpunkten hat das ostbayerische Handwerk sein Geschäftsjahr 2016 im Langzeitvergleich mit einem sehr guten Wert abgeschlossen. Das geht aus dem aktuellen Konjunkturbericht der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz zum 4. Quartal 2016 hervor.

Der Wert lag um fünf Prozentpunkte über dem von 2015 und war damit so hoch wie seit langem nicht mehr,

erklärt Bereichsleiter Alexander Stahl. Auch wenn der Geschäftsklima-Index Ende des Jahres wegen des anstehenden Winters erwartungsgemäß etwas eingeknickt sei, blieben die Betriebe weiter optimistisch: 87 Prozent rechneten laut Umfrage zum Jahresbeginn 2017 mit einer weiterhin guten Geschäftslage.

Dennoch: Vor allem die Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung werde die Handwerksbetriebe weiter maßgeblich fordern, ist sich Alexander Stahl sicher. „Auch strukturelle Veränderungen werden zum Teil weitreichende Auswirkungen haben – so zum Beispiel die zunehmende Digitalisierung in sämtlichen Lebens- und Arbeitsbereichen.“ Sie werde die Betriebe zu neuen Herangehensweisen und betrieblichen Anpassungen zwingen.

Mehr Aufträge im Ausbau- und Lebensmittelgewerbe

Bäcker Handwerkskammer Konjunktur
Das Handwerk blickt positiv auf sein Geschäftsjahr 2016 zurück. Zum Jahresende profitierte insbesondere das Lebensmittelhandwerk von gestiegenen Aufträgen während des Weihnachtsgeschäfts. Foto: contrastwerkstatt-Fotolia.com

Zum Jahresende war die Betriebsauslastung hoch: 91 Prozent waren gut bis sehr gut ausgelastet, im Ausbaugewerbe waren es sogar 95 Prozent. Im Kraftfahrzeuggewerbe wuchs im Vergleich zum Vorquartal der Anteil der Betriebe mit einer sehr guten Auslastung von 33 auf 41 Prozent an. Diese Auslastung basierte auf einer guten Auftragslage: Auch wenn kurz vor der kalten Jahreszeit saisonbedingt die allgemeine Auftragsdynamik im Handwerk sank, meldeten mit 25 Prozent weniger Betriebe rückgängige Aufträge als in den Vorjahresquartalen. Positives hatte vor allem das Lebensmittelgewerbe zu melden, das vom Saisongeschäft profitierte: 40 Prozent sprachen von gestiegenen Auftragszahlen. Im vergangenen Jahr waren es im Vergleichszeitraum lediglich 24 Prozent. Auch im Ausbaugewerbe überwog der Anteil der Betriebe, die zum Jahresende noch einmal ein Auftragsplus verbuchen konnten.

Jeder Vierte steigert Umsätze – Plus bei Verkaufspreisen erreicht

Die Umsätze haben in den letzten Monaten des Jahres 2016 deutlich angezogen – jeder vierte Betrieb meldete einen Anstieg. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Darunter waren zum Beispiel die Betriebe in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf sowie das Ausbaugewerbe. Im Gesundheits- und Lebensmittelgewerbe waren die Werte überdurchschnittlich hoch. Letzteres konnte mit 19 Prozent auch am häufigsten gestiegene Verkaufspreise erzielen. Für die kommenden Monate rechnet insgesamt jeder dritte Handwerker damit, seine Verkaufspreise erhöhen zu können. Das sind 16 Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Gleichzeitig glaubt aber ein noch größerer Teil, sich mit steigenden Einkaufspreisen konfrontiert zu sehen.

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