Atomkraftwerk Temelin – defekte Schweißnähte und warmes Kühlwasser

Weiden/Neustadt/WN. Das Problem Fracking wurde vorerst gelöst, Atomkraftwerke bleiben weiterhin ein schwerwiegendes Thema. Auf der Temelin-Konferenz, an dem die Bürgerinitiative gegen atomare Anlagen Weiden-Neustadt teilnimmt, wird über diese Problematik geredet, wobei besonders auf das gleichnamige Kraftwerk in Tschechien eingegangen wird. Dort wurde festgestellt, dass ein hohes Risiko einer Reaktor-Explosion vorliegt. 

Beim Treffen der Bürgerinitiave gegen atomare Anlagen hatte die Sprecherin Hilde Lindner-Hausner gute Nachrichten: Das Thema Fracking ist vorerst vom Tisch. Die BI hatte sich frühzeitig für ein Fracking-Verbot aufgestellt, die Firma Naab Energy bei ihrer Kohlenwasserstoff-Suche kritisch begleitet und zusammen mit der Aarhus Koventionen Initiative eine Klage vorbereitet. Die ganze Arbeit hat sich gelohnt. Es wurde bisher keine Verlängerung der Lizenz beantragt und so können keine Probebohrungen mehr durchgeführt werden.

Temelin-Konferenz 2017

Wichtiger war für die BI jedoch die Teilnahme an der am 27. März stattfindenden Temelin-Konferenz in München. Das sich in Tschechien befindliche Atomkraftwerk Temelin arbeitet laut BI trotz defekter Schweißnähte und angewärmtem Kühlwasser. “Es ist nicht die Frage ob, sondern wann der Unfall eintritt”, erklären dazu Experten.

Mit der Temelin-Resolution wird man an die Bundesregierung appellieren, sich stärker als bisher gegen Atomkraftwerk-Neubauten in benachbarten Staaten zu engagieren. Außerdem soll dem deutschen Bundesumweltministerium Einsicht in in die Dokumentationen bezüglich des Temelin-Kraftwerks gewährt werden und das Thema an die Öffentlichkeit gebracht werden. Auch Vertreter von Greenpeace Weiden werden im März gemeinsam mit Mitgliedern der BI nach München zur Konferenz reisen.

Diskutiert wurde beim Treffen auch über die Teilnahme an einer Anhörung des Nationalen Begleitgremiums in Berlin. Dort wird über die atomaren Endlager entschieden.

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