Kreisstadt fiebert dem Faschingsendspurt entgegen

Neustadt/WN. In den kommenden Tagen will die Kreisstadt ihrem Ruf als Faschingshochburg wieder gerecht werden. Wer meint, dass das nur so daher gesagt sei, der braucht sich nur in der Egerlandstraße umzusehen – der ehemaligen Egerlandstraße.

Denn zu Ehren des dort residierenden Kinderprinzen wurde die parallel zur Waldnaab verlaufende Anliegerstraße kurzerhand in „Kleine Prinzregentenstraße“ umbenannt – höchst offiziell versteht sich, mit vorschriftsgemäßen, blau-weißen Schildern, die im hochherrschaftlichen Bereich des „Petit Palais“, des Amtssitzes des kleinen Prinzen, gleich mehrfach auf den prominenten Anrainer verweisen. Hinter der auffälligen Beschilderung steckt der bekennende Gramau-Fan und Nachbar des Nachwuchsregenten Juan „Monchito“ Vilas, der gleichzeitig ein großer Freund der närrischen Jahreszeit ist. Die Freude über den erlauchten Nachbarn war so groß, dass er sie mit aller Welt teilen wollte und durch Hinweisschilder auf die Regentenfamilie König “Armin von Lerndorf”, Königin “Kerstin de la Therapie” und Prinzenbruder “Tim del Tamboril” aufmerksam macht. Im selben Anwesen residieren auch Kaiser und Kinderprinzenopa Heinrich Maier mit Gattin Christa.

Weiberfaschings-Revival in der Kreisstadt

Und weil Monchito Vilas gewiss nicht der einzige enthusiastische Faschingsnarr in der Kreisstadt ist, verspricht das Programm der kommenden Tage Höhepunkte über Höhepunkte. Zum Auftakt am Donnerstagabend gibt es gleich ein Novum. Uta und Michael Hetscher, die Wirtsleute vom DJK-Heim, erwecken den Weiberfasching zu neuem Leben. Als Einheizerin konnten sie mit DJ Moni eine im Faschingsverein wohlbekannte Stimmungskanone gewinnen. Einlass ist ab 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr. Tickets gibt es zum Preis von drei Euro. Und natürlich sind auch als Frauen verkleidete Vertreter des männlichen Geschlechts herzlich willkommen.

Mobilmachung mit Gendarmen-Begleitschutz

Noch eine Nummer größer zieht der Faschingsverein den Lumpenball in der Stadthalle am Freitagabend auf. Zum Preis von acht Euro kann man mit „D’Urwaidler“ abfeiern und sich von einem „Special-Act“ begeistern lassen. Am Samstag wird schließlich endgültig mobil gemacht. Dann treten Gendarm Haslbeck und seine drei Begleiter auf den Plan, verkünden am Stadtplatz die Anordnungen für die letzten närrischen Tage und weichen von da an nicht mehr von der Seite des Prinzenpaares. Der kleine Vorfaschingszug setzt sich ab 14 Uhr auf Höhe des Gasthauses Weißes Rössl in Bewegung.

Im Prunkwagen durch Neustadt

Wer es am Faschingssonntag erstmal gemütlich angehen will, stärkt sich im DJK-Sportheim beim Weißwurstfrühschoppen. Vollgas ist ab 13 Uhr angesagt wenn sich alle Teilnehmer des Faschingszuges in Stellung bringen und ab 14 Uhr in Bewegung setzen. Im Mittelpunkt steht dabei natürlich der Prunkwagen des Neustädter Herrscherpaares Prinz Andreas II. vom Reifenhof und seiner Lieblichkeit Prinzessin Catharina I. von der Kinderburg. Für sie ist der Zug an sich als langjährige Gardetänzerin nichts Neues, der Ehrenplatz unter dem Baldachin des schmucken Wagens aber wohl. Er kennt das bunte Treiben vor allem aus der Perspektive der KLJB Störnstein, auf deren Wagen er in den vergangen Jahren mitgefeiert hat.

Stimmungsmäßig sind wir durch die bisherigen Auftritte schon bestens vorbereitet,

lacht Catharina, die sich noch bester Kondition erfreut. „Jeder schwächelt mal, aber im Großen und Ganzen hält man es aus“, bestätigt der Prinzgemahl.

Krapfen für den guten Zweck

Auch die Lions Lobkowitz schließen sich dem Faschingstrubel in der Kreisstadt an. Allerdings nicht, ohne dabei auch gleich etwas Gutes zu tun. An der Grader-Kreuzung und vor dem Alten Schloss verkaufen sie Krapfen gegen eine Spende. Der Erlös kommt den Kindergärten in Störnstein und Püchersreuth zugute. Gesponsert werden die Krapfen von der Bäckerei Schaller. Wer also zwischendurch eine kleine Stärkung braucht, der ist bei den Lions genau richtig.

Weiterfeiern bei After-Zug-Party

Nach dem Mega-Gaudiwurm wird ab 15.30 Uhr mit DJ EddiE im Parkdeck bei der After-Zug-Party weitergefeiert. Wer es etwas ruhiger mag, geht wieder ins Sportheim. „Was mich freut, ist die Atmosphäre, wenn Jung und Alt gemeinsam feiern“, sagt Wirt Michael Hetscher zum Nachmittagsprogramm, bei dem jeder seine Lieblingsmusik beisteuern darf. Am Faschingsdienstag feiern die Mitarbeiter des Rathauses und die Stadträte die Rückgabe der Stadtkasse. Am Abend schließlich wird der Fasching beim Kehraus in der Stadthalle zu Grabe getragen. Beginn ist um 19 Uhr.

Bilder: B. Grimm