Eine Bank auf vier Rädern – Die Sparkasse wird mobil

Neustadt/WN. Was tun, wenn es in der Nähe keine Bank gibt und man nicht einfach mal in die nächste Stadt fahren kann? Die Sparkasse hat hierfür eine Lösung: Das Sparkassenmobil samt Bankautomat und Beratung.

Von Theresa Ehmann

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Sie freuen sich über den Erfolg des Sparkassen-Mobils: Gerhard Hösl (Vorstandsmitglied), Bürgermeister Josef Beimler, Josef Pflaum (Vorstandsvorsitzender) und Sparkassen-Mobil-Fahrer Dieter Seidl.

Bereits vor 43 Jahren gab es eine fahrbare Geschäftstelle im Landkreis Neustadt. Für 16 Jahre war der Sparkassenbus in kleineren Orten im Einsatz. Schon über ein Jahr lang ist er nun wieder in der nördlichen Oberpfalz unterwegs. Seit dem 7. März tourt er unter der Leitung von Dieter Seidl mit Unterstützung von Karl Meiler durch sieben Städte. Grund dafür war die Schließung mehrerer Filialen.

Sparkassenbus bürgert sich ein

Zwei Mal die Woche stattet das Auto jetzt Flossenbürg, Neustadt am Kulm, Parkstein, Schirmitz, Schlammersdorf, Tännesberg und Waldthurn einen Besuch ab, einmal nachmittags und einmal vormittags. „Das Ganze hat sich inzwischen gut eingebürgert“, so Seidl. Zwar war es am Anfang gewöhnungsbedürftig für die Kunden, so läuft es mittlerweile alles andere als schlecht.

Dem stimmte auch Waldthurns Bürgermeister Josef Beimler zu: “Nach den anfänglichen Schwierigkeiten und dem Zorn vieler Waldthurner nach der Sparkassen-Schließung, sind die meisten jetzt sehr zufrieden. Der Bus gehört quasi schon zum Ortsbild.” In Parkstein wurde der Bus ebenfalls angenommen. “Wenn man daran vorbeifährt, sieht man oft ein Kommen und Gehen.”, erklärt Bürgermeisterin Tanja Schiffmann. Glücklich war sie natürlich nicht, als die Sparkassen-Filiale abgeschafft wurde. Sie ist jetzt aber froh, dass es überhaupt noch etwas gibt.

Sicher vor Überfällen

Mehr als 5.000 Kunden hatte die Bank auf Rädern in dem vergangenen Jahr. Bei unserem Besuch in Waldthurn kamen allein in 20 Minuten sechs Kunden vorbei, von denen sich drei sogar beraten ließen. Besonders für Rentner, Hausfrauen und diejenigen, die nicht mobil sind, ist es eine tolle Option. Die Kunden nutzen das Mobil meistens, um Geld abzuheben, kleinere Beratungen durchzuführen oder einen Überweisungsschein auszufüllen. Für langwierige Sitzungen ist keine Zeit, schließlich ist das Fahrzeug meistens nur eineinhalb Stunden vor Ort. Der Bus ist leider nicht barrierefrei, aber Dieter Seidl hilft den Rollstuhlfahrern gerne hinein oder führt auch wenn nötig draußen ein Beratungsgespräch.

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Privatkundenberater Dieter Seidl

Seidl ist aber nicht nur als Privatkundenberater dort angestellt, er kümmert sich auch um das Auto und die zugehörige Technik. Vor einem Überfall habe er aber keine Angst, erzählt er. Im Büroraum befindet sich schließlich kein Bargeld. Wenn, müsste schon der ganze Bus gestohlen werden und in dem befindet sich ein GPS-Sender, sodass das Fahrzeug ganz leicht wiedergefunden werden könnte.

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Zum Geburtstag des Sparkassen-Busses gibt es eine eigene Sonder-Briefmarke. Erhältlich ist die in den Bussen oder auf Anfrage.
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Bürgermeister Josef Beimler und Sparkassen-Vorstand Josef Pflaum im Sparkassen-Bus

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