Playoffs-Spiel 2: EVW gleicht nach Derby-Krimi aus

Weiden. Spiel zwei der Serie zwischen dem 1. EV Weiden und dem VER Selb war nichts für schwache Nerven: Mehrere Führungswechsel, Aufholjagden, ein nicht gegebenes Tor, harte Zweikämpfe und strittige Aktionen. Kurzum, alles was aufregendes Playoff-Hockey braucht, mit einem besseren Ende für den 1. EV Weiden. Ales Jirik sorgte in der Verlängerung mit dem Treffer zum 5:4 für den 1:1-Ausgleich in der Serie.

Von Chris Sternitzke

Dass die Playoffs bekanntlich die schönste Zeit im Eishockey sind, zeigte sich am gestrigen Abend spätestens mit Beginn des spektakulären Abschlussdrittel und der anschließenden Verlängerung. Nach vier Sekunden der Verlängerung ereignete sich die wohl am Ende spielentscheidende Aktion. Bei einfacher Unterzahl drosch der Selber Nikolaus Meier die Scheibe über die Bande, weshalb ihn Schiedsrichter Noeller folgerichtig für zwei Minuten in die „Kühlbox“ schickte. Das bedeutete über eine Minute doppelte Überzahl für die Blue Devils. Das machten sich die Hausherren zunutze und Ales Jirik entschied die Partie vor knapp 2.400 Zuschauern per „Sudden death“ in der 62. Minute.

Selb gibt Führung aus der Hand

In das dramatische dritte Drittel gingen die Gäste jedoch mit der guten Ausgangsposition einer 3:1-Führung. Diese verschlechterte sich in der 45. Minute als Patrick Schmid, der am Sonntag wie Matt Abercrombie vier Punkte verbuchte, Stefaniszin mit einem Schuss ins kurze Eck zum 2:3 überwand. Mit dem 2:3 herrschte dann in der Kurve stimmungstechnisch „Feuer unterm Dach“. Zunächst wollten die Oberfranken jedoch nicht hergeben, ab der 55. Spielminute ging es jedoch Schlag auf Schlag: Der Kanadier Matt Abercrombie egalisierte bei 54:05 die Partie. Doch die Freude war zunächst nur von kurzer Dauer, bei 54:43 traf Dominik Kolb zur erneuten Gästeführung. Die blau-weißen zeigten sich davon unbeeindruckt : Der zeitliche Abstand zum 4:4 war gar noch kürzer, nach nur 26 Sekunden versetzte Patrick Schmid den überwiegenden Teil der Hans-Schröpf-Arena erneut in Jubelstimmung. Jubelstimmung herrschte auch in der 58. Minute als der Puck erneut im Selber Kasten lag – wenn auch nur kurz – Schiedsrichter Noeller verweigerte den Treffer jedoch wegen eines vermeintlichen Stockschlags.

Guter Start für Hausherren

Im Anfangsdrittel hatte der EVW (komplett angetreten) deutliche Vorteile gegenüber den Franken (ohne den gesperrten Landon Gare), die Führung durch Abercrombie (7.) war folgerichtig. Die Blue Devils machten jedoch zu wenig aus ihren zahlreichen Chancen und VER-Torjäger Kyle Piwowarczyk traf auf der Gegenseite zum 1:1-Pausenstand. Im zweiten Drittel waren die Wölfe tonangebend und Herbert Geisberger markierte die verdiente Führung (30.). Danach tat sich die Berwanger-Truppe schwer und musste kurz vor der Drittelsirene durch Michael Dorr noch das 1:3 hinnehmen und vor dem dramatischen dritten Durchgang vermeintlich auf die Verliererstraße einbiegen. Dem Treffer folgten Proteste der Gastgeber, da sie ein Foul an Daniel Sevo monierten.

Dienstag dritter Akt

Nun geht es bereits am Dienstag ab 19:30 mit Spiel 3 der „Best-of-five“-Serie im Selber Vorwerk weiter. Durch den Heimsieg der Blue Devils am Sonntag ist auch garantiert, dass die Serie am Freitag (20 Uhr) noch einmal in die Max-Reger-Stadt zurückkehrt.

Statistik: 1. EV Weiden – VER Selb 5:4 n.V. (1:1) (0:2) (3:1) (1:0) Tore: 1:0 (7.) Matt Abercrombie (Patrick Schmid, Ludwig Synowiec) 1:1 (13.) Kyle Piwowarczyk (Jared Mudryk, Herbert Geisberger), 1:2 (30.) Herbert Geisberger (Peter Hendrikson, Florian Ondruschka), 1:3 (40.) Michael Dorr (Achim Moosberger, David Hördler), 2:3 (45.) Patrick Schmid (Matt Abercrombie, Marcel Waldowsky), 3:3 (55.) Matt Abercrombie (Patrick Schmid, David Hajek), 3:4 (55.) Dominik Kolb (Michael Dorr, David Hördler), 4:4 (56.) Patrick Schmid (Marcel Waldowsky) 5:4 (62./5-3) Ales Jirik (Marius Nägele, Ralf Herbst) – Überzahlspiele: Weiden 1/4 – Selb 0/4 Strafminuten: Weiden 8 – Selb 8 – Zuschauer: 2380 – HSR: Göran Noeller

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