Umweltschutz und Teichwirtschaft vereinen: Tirschenreuther treffen Umweltministerin

Tirschenreuth/München. Die Teichwirtschaft im Landkreis Tirschenreuth und insbesondere in den Waldnaabauen steht unter enormen Druck. Vor allem geschützte Tierarten, wie Biber und Otter, die sich am “Teichbuffet” bedienen, machen ihnen das Leben schwer. Deshalb organisierte Landtagsabgeordneter Tobias Reiß ein Treffen mit Umweltministerin Ulrike Scharf in München. 

Landkreis Tirschenreuth Teichwirtschaft Umweltministerium
Alfred Stier, Bernhard Feneis, Umweltministerin Ulrike Scharf (vierte von links), MdL Tobias Reiß, Hans Klupp, Landrat Wolfgang Lippert und Martin Friedel in München.

Biber, Kormoran, Otter und viele Tierarten mehr machen den Teichwirten das Leben schwer. Besonders heikel ist die Situation im Schutzgebiet der Waldnaabauen, wo viele Teichwirte deshalb ans Aufhören denken.

Probleme, „die an oberster Stelle erkannt und anerkannt werden müssen“, so die gemeinsame Überzeugung der Tirschenreuther Teichwirte und des örtlichen Landtagsabgeordneten Tobias Reiß. Darum organisierte Reiß zum wiederholten Mal einen Termin mit Umweltministerin Ulrike Scharf und leitenden Beamten des Landwirtschaftsministeriums. Was Biber und Kormoran betrifft, wurden beim Artenschutz in den vergangenen Jahren einige Fortschritte erzielt, doch neu aufkommende Arten wie der Otter bereiten den Teichwirten nach wie vor Kopfzerbrechen.

Landkreis Tirschenreuth Teichwirtschaft Umweltministerium
Umweltministerin Ulrike Scharf (dritte von rechts), MdL Tobias Reiß (vierter von rechts), Alfred Stier (zweiter von links), Hans Klupp (dritter von links), Landrat Wolfgang Lippert (vierter von links) und Bernhard Feneis (fünfter von links) tauschten sich zu Umweltschutz und Teichwirtschaft aus.

Hans Klupp (ARGE Fisch), Alfred Stier (stellv. Landesvorsitzender des Landesfischereiverbandes) und Bernhard Feneis (Bundesvorsitzender des Verbandes der deutschen Binnenfischerei) hatten beim jüngsten Treffen in München Gelegenheit, die Nöte vor Ort zu schildern. Hans Klupp betonte, dass die ökologische Wertigkeit des Waldnaabauen-Gebietes einzig durch die jahrhundertelange Kultivierung der Teichlandschaft entstanden sei. Entsprechend müsse es das Ziel sein, diese Teichwirtschaft zu erhalten. Diesen Ansatz bekräftigte auch Landrat Wolfgang Lippert, der die Delegation begleitete.

Waldnaabauen von Teichwirten geschaffen

„Es besteht die akute Gefahr eines irreparablen Schadens, wenn die Teichwirte in den Waldnaabauen aufgeben“, fasste der Abgeordnete die Situation zusammen und forderte, „der Naturschutz in den Waldnaabauen muss ganzheitlich gedacht werden und den Erhalt der jahrhundertealten Teichwirtschaft als Schutzziel mit beinhalten“. „Wir brauchen schnellere Lösungen beim Artenschutz und einen neuen Förderschwerpunkt, der die Bewirtschaftung stärkt, anstatt auf reine Entschädigungszahlungen mit hohem bürokratischem Aufwand zu setzen“, formulierte Reiß abschließend seine Erwartungshaltung an die Staatsregierung.

Die Ministerin zeigte sich offen für die Argumente der Stiftländer und sah insbesondere beim Otter ebenfalls sofortigen Handlungsbedarf. „Den konstruktiven Dialog möchte ich intensivieren, damit wir beim Finden von Lösungen an einem Strang ziehen“, bekräftigte die Ministerin. Darüber hinaus wolle sie hinsichtlich von Förderungmöglichkeiten die Änderungsvorschläge der Tirschenreuther in die Verhandlungen mit der EU einbringen.

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