Kampf gegen den Schwerlastverkehr

Waldsassen. Der Klosterstadt droht der Verkehrsinfarkt. Neben Tausenden Autos rollen täglich etwa 600 Lastwagen durch die Stadt in Richtung tschechische Grenze und zurück. Vor allem für die direkten Anlieger ist dies längst ein Horrorszenario, wie zweiter Bürgermeister Karlheinz Hoyer, genannt „Tschieberl“ weiß. Weil die Grenze der Belastbarkeit überschritten sei, hat er zusammen mit einigen Mitstreitern am Freitag eine Großdemonstration gegen den Schwerlastverkehr organisiert.

Großdemo gegen LKW Waldsassen3

Von Udo Fürst

Unter dem Motto „Es ist ein Graus, der Transitverkehr muss raus“ zogen mehr als 1000 Waldsassener mit Transparenten, Schildern, Trillerpfeifen und Trommeln in fast familiärer Atmosphäre aber dennoch lautstark vom Großparkplatz aus über die Prinz-Ludwig- und Egerer Straße bis zum Johannisplatz. Dort schloss sich eine Kundgebung mit Reden von Karlheinz Hoyer und Anlieger Dr. Wolfgang Fortelny an. Unter den friedlichen Demonstranten fanden sich auch viele Kinder und Dutzende Mütter mit Kinderwägen.

Wir wollen ein Zeichen setzen für die Stadt und die Region,

sagte Hoyer. Man fordere eine Sperrung des Grenzübergangs für den Schwerlastverkehr über 7,5 Tonnen, denn die seien die Wurzel allen Übels. Er berichtete, dass viele Anlieger mit den Nerven am Ende seien. „Wenn die dicken Brummer durchrauschen, egal ob bei Tag oder Nacht, zittern die Gläser auf den Tischen und wackeln die Bilder an den Wänden.“ Die Entscheidung des Verkehrsministeriums, den Lkw-Verkehr auf der Bundesstraße 299 durch die Stadt zu erlauben, sei unverständlich und unverantwortlich. Da klar sei, dass eine Ortsumgehung noch Jahre dauern könnte, müsse zumindest der Schwerlastverkehr raus aus der Stadt.

Großdemo gegen LKW Waldsassen1

Waldsassen kämpft seit mehr als 25 Jahren für eine Ortsumgehung, für die es aber nach wie vor keinen konkreten Plan gibt – auch, weil man sich in der Stadt nach wie vor nicht über die Trassenführung einig ist.

Fotos: Udo Fürst

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