Protest gegen Weiden West IV: Zehn neue Bäume statt Abholzung

Weiden. Die Greenpeace-Gruppe Weiden, zusammen mit dem BUND Naturschutz und der Gruppe „Global Marshall Plan Mitterteich“ protestierten gegen das geplante Gewerbegebiet „Weiden West IV“ und damit gegen die für die in ihren Augen völlig überflüssige Abholzung.

Von Jürgen Wilke

Greenpeace Weiden Protest Weiden West IV Baumpflanzaktion
Greenpeace-Aktivisten, BUND Naturschutz und Global Marshall Plan Mitterteich. Foto: J. Wilke

„BUND“ war vertreten durch die Vorsitzende Sonja Schumacher und von „Global Marshall Plan Stiftland“ war Gerald Schmidt vor Ort. Um ein erneutes Signal zu setzten, wurden auch in diesem Jahr zu den schon im vergangenen Jahr gepflanzten Bäumchen wieder zehn junge Buchen gesetzt. Ali Zant, Sprecher von Greenpeace Weiden, sagt dazu: „Waldflächen zu roden und zu versiegeln, ist eine gewaltige Zerstörung unserer Umwelt, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Ein Verzicht auf dieses Gewerbegebiet muss bestimmt kein Rückschritt sein. Ökologisches Denken und verantwortungsvolles Handeln ist äußerst wichtig für die Qualität unserer Lebensräume.“

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Das Problem „Flächenfraß“ sei in Bayern eklatant, denn hier sei der Flächenverbrauch in den vergangenen Jahrzehnten deutlich stärker gestiegen, als das Wirtschaftswachstum und die Bevölkerungszahl. Dazu genüge nur ein Blick in die Flächenverbrauchstatistik des Landesamtes für Umwelt. Die bayerische Staatsregierung habe dieses Problem auch schon längst erkannt und Gegenmaßnahmen versprochen. Davon sei bisher noch sehr wenig zu sehen. Im Fall „Weiden West IV“ leiste die Staatsregierung dem Flächenfraß sogar noch Vorschub, indem sie Staatswald gegen Stadtwald tauscht.

Waldschutz ist Klimaschutz

Für Greenpeace Weiden und die an der Protestaktion Beteiligten, ist diese Zerstörung unserer unmittelbaren Natur fördernde Politik, nicht akzeptabel. Ökonomie und Ökologie müssen nicht unvereinbar sein. Die Gegner dieser Umweltzerstörung sind nicht gegen das Wohl der Stadt Weiden eingestellt. Ali Zant äußert sich wie folgt dazu: „Aus unserer Sicht ist dieses Gewerbegebiet völlig überflüssig, zumal im unmittelbaren Umkreis etwa 250 Hektar freie Gewebeflächen bereits zur Verfügung stehen. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze für unsere Region wäre damit auch gewährleistet. Wenn die Politik und Wirtschaft jetzt nicht endlich umdenkt und ihre Entscheidungen nur auf kurzfristigen Erfolg ausrichtet, werden wir unaufhaltsam unseren eigenen Lebensraum vernichten.”

Sämtliches Denken und Handeln müsse auf langfristige ökologische Auswirkungen überprüft und ausgerichtet werden, wenn wir diesen Lebensraum auch noch für die nachfolgenden Generationen erhalten wollen. Negative Auswirkungen, wie Extremwetter, Hochwasserkatastrophen und Dürreperioden, seien bei uns schon direkt zu spüren. “Waldschutz ist Klimaschutz. Ebenso ist der Verlust seltener Tiere und Pflanzen unwiederbringlich. Ein Blick zurück auf solche Großprojekte reicht schon aus. Natur lässt sich nicht manipulieren, Natur lässt sich nicht transplantieren, Natur ist nicht machbar, nicht ersetzbar.“

Naturverluste seien nicht ausgleichbar. Jede Entscheidung über die Zerstörung der Natur sei nicht zu revidieren. Es gehe um Arbeitsplätze, um Geld, um Natur, um Lebensräume, um das Heute und um die Zukunft für die nachfolgenden Generationen. Die Verantwortlichen sollen sich die Zeit nehmen, noch einmal alles zu überdenken und gründlich abzuwägen, appellierten alle Beteiligten an der Protestaktion. Ali Zant sagte abschließend

Wir sind stolz auf unser Projekt und wir werden die Pflanzaktion auch in den nächsten Jahren, anlässlich des Tages des Baumes, fortsetzen.

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